Die Zeit noch nicht reif? Wenn nicht jetzt, wann dann? In 20 Jahren? Buchs hinkt hinterher. Wir alle wissen um den Gewinn einer autofreien Einkaufszone. Wären solche ansonsten in anderen Städten anzutreffen? Wohl kaum! Und hier in Buchs kommt nicht mal eine abgespeckte Version, sprich: autofreie Bahnhofstrasse an Samstagen im Sommerhalbjahr, zustande. Die Argumentationen wiederholen sich bei jedem Vorstoss zur Umsetzung einer autofreien Bahnhofstrasse.
Umsatzeinbussen, weil die Geschäfte nicht mehr gut erreichbar seien, et cetera, et cetera. Diese haben doch ihr Alter nun endgültig überschritten. Wie erreiche ich die Einkaufsgeschäfte an der Buchser Bahnhofstrasse, ob nun autofrei oder nicht? Sicher nicht direkt durch einen Parkplatz vor dem Geschäft, sondern durch Parkangebote an der Grünaustrasse und Alvierstrasse. Wieso also das Argument, dass die Geschäfte nicht mehr gut erreichbar seien?
Der Weg zum Geschäft bleibt unverändert. Bei früheren Vorstössen um eine autofreie Bahnhofstrasse waren die seinerzeit vor den Geschäften zur Verfügung stehenden Parkplätze ein gewichtiges Gegenargument.
Seit der Umgestaltung der Bahnhofstrasse ist dies nun Geschichte. Wissenswert wäre, wie hat sich dies auf das Kundenverhalten ausgewirkt? Die Wahrnehmung von Geschäften findet nicht statt, indem ich hinter dem Steuer durch die Bahnhofstrasse fahre. Da habe ich mich auf den Verkehr und die Fussgänger zu konzentrieren und sonst auf nichts.
Wahrnehmung ergibt sich, wenn zu Fuss durch eine autofreie Einkaufszone flaniert werden kann. Ich bin mir sicher, dass eine autofreie Bahnhofstrasse ein Vieles an Attraktivität und höherer Frequenz gewinnen wird. Man trifft sich samstags in Buchs und nicht ausserhalb. Die Bahnhofstrasse kann stressfrei ohne Ängste auch von Familien besucht werden.
Es wird flaniert, eingekauft etwas getrunken und diskutiert – ohne eine nie endende Blechlawine in deren Mitte. Dem Einkaufszentrum würde es aus meiner Sicht mehr nützen als schaden. Wie die IG Buchser Samstig bin auch ich enttäuscht und die Vorgehensweise widerspricht auch meinem Demokratieverständnis. Gehören die 1300 Petitionäre nicht zu der vom Gewerbe umworbenen Kundschaft und sollten Gehör finden?Anscheinend nicht!
Susi Guntli, Räfiser Feld 3, 9470 Buchs