Die Ausstellung und die Prämierung von Vertiefungsarbeiten (VA) im Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs Sargans (BZBS) ist bereits zur Tradition geworden. Seit 2009 werden jeweils Arbeiten mit einer Note von 5,0 und höher ausgestellt.
Die angeregten Diskussionen im Lichthof des BZBS in den letzten Tagen deuteten darauf hin, dass auch dieses Jahr wieder viele innovative, inspirierende und einzigartige Projekte umgesetzt wurden.
Neu war in diesem Jahr, dass die Auswahl der besten Arbeiten durch eine Bewertung der BZBS-Mitarbeitenden erfolgte. Die 24 Gewinnerinnen und Gewinner wurden am Mittwoch, 27. März, in einer feierlichen Prämierungsveranstaltung im BZBS Buchs ausgezeichnet.
Von A wie Allergien bis Z wie Zapfhähne
Die Lernenden setzten sich in ihrer Abschlussarbeit im Fach «Allgemeinbildender Unterricht» (ABU) in Einzel- oder Teamarbeit während acht Wochen intensiv mit einem Thema auseinander. Bei der Themenwahl hatten die Lernenden grosse Freiheiten. So hätten die Titel der diesjährigen Vertiefungsarbeiten unterschiedlicher nicht sein können: von «Allergien in der Arbeitswelt» über «Ordnungsdienst im Asylwesen» bis hin zu «Zapfen statt Schaffen» (Ständerbohrmaschine wurde zum Zapfhahn umfunktioniert).
Mathias Kunz, ABU-Lehrer und Mitinitiant der VA-Prämierung, betonte in seiner Ansprache:
Die Ziele der Ausstellung und der Prämierung haben sich in den 15 Jahren seit der ersten Ausstellung nicht wesentlich geändert. Der grosse Einsatz der Lernenden, ihr Fleiss und ihre aussergewöhnlichen Leistungen sollen sichtbar gemacht und gebührend geehrt werden. Zudem sollen die Lernenden in den unteren Lehrjahren durch die ausgestellten Vertiefungsarbeiten motiviert, inspiriert und begeistert werden.
Stimmige Umrahmung mit Liedern
Bei den zweijährigen Ausbildungen, die dieses Jahr zum ersten Mal an der Preisverleihung dabei waren, wurden fünf Arbeiten ausgestellt und zwei davon durch das Mitarbeiter-Voting ausgezeichnet.
Amanda Binder belegte mit ihrer Arbeit «Eigenes Konzert organisieren» nicht nur den zweiten Rang in dieser Kategorie, sondern es gelang ihr auch mit zwei ausdrucksstark vorgetragenen Liedern die Prämierungen stimmig zu umrahmen.
Die erfolgreichen BZBS-Lernenden
Zweijährige Lehren: 1. Mustafa Toubal (Seliner AG, Niederurnen) mit «Die Geschichte Mustafa Toubals». 2. Amanda Binder (Valida, St. Gallen) mit «Eigenes Konzert organisieren».
Dreijährige Lehren: 1. Leonie Bertsch (Kantonsspital Graubünden, Walenstadt, Lavinia Gubser (Kliniken Valens, Walenstadtberg) und Chantal Ris (Kliniken Valens, Valens) mit «Unser Weg zur eigenen Heilpflanzentinktur». 2. Jeanine Scheiwiler (Psychiatrie St. Gallen, Pfäfers) und Cédric Vetsch (Psychiatrie St. Gallen, Pfäfers) mit «Sexueller Missbrauch». 3. Fabienne Hilti (Altersheim Huus Feldhof, Oberriet) und Nena Ulmann (Pflege und Betreuungszentrum, Büelriet) mit «Altersdepression».
Vierjährige Lehren: 1.Fiona Nüesch (E. Nüesch-Kuster + Co., Balgach) mit «Hoch die Zimmermannskunst». 2. Manuel Oesch (SFS Group, Altstätten) mit «Flyingwoodland – Reforestation now». 3. Robin Heeb (Kreuzberg-Garage Heeb AG, Sax) und Fabio Keller (Garage E. Steingruber GmbH, Walzenhausen) mit «Renn-Go-Kart». 4. Selina Eggenberger (Architekten Zogg & Freuler, Buchs SG) und Paula Hilti (indra+scherrer architektur ag, Schaan) mit Nachttisch mit Epoxidharzveredelung.
Prädikat Schweizer Jugend forscht: Jann Baumgartner (Jansen AG, Oberriet) und Marc Zgraggen (SFS Group, Altstätten) mit «Aerodynamik im Flugzeugbau»; Timon Bartholet (VAT, Haag) mit «CNC-Metamorphose»; Jonas Oesch (Zünd Mobil Center, Altstätten), Davide Tomasini (Benz Garage, Montlingen) und Yannick von Euw (Airbag Garage, Wolfhalden) mit «Elektrisch fahrende Bierkiste mit Anhänger»; Ramon Büchner (Thyssenkrupp Presta AG, Eschen) und Philipp Eggenberger (Medmix AG, Haag) mit «Entwicklung eines Wasserstoffmotors»; Manuel Oesch (SFS Group, Altstätten) mit «Flyingwoodland – Reforestation now»; Nicola Ruckdeschel (Kraftwerk H AG, Au) mit «Sponsorenlauf-Verwaltung: die moderne Lösung».
Bei den dreijährigen Lehren wurden 13 Vertiefungsarbeiten ausgestellt, wobei alle drei Podestplätze an Lernende des Berufes Fachangestellte Gesundheit gingen. In der Kategorie der vierjährigen Ausbildungen wurden 51 Arbeiten ausgestellt, vier davon ausgezeichnet.
Nächster Schritt: Schweizer Jugend forscht
Eine Jury des BZBS zeichnete zudem sechs besonders innovative Arbeiten mit dem Prädikat «Kandidat Schweizer Jugend forscht» aus. Diese Lernenden können sich bei Interesse in einem Freikurs am BZBS auf die Teilnahme am nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend forscht vorbereiten.
Bei der Erstellung der VA wurde mit den Lernenden auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) thematisiert. Dazu Magdalena Mattle, Leiterin des VA-Teams:
Die Lernenden werden darauf sensibilisiert, was ein ethischer Umgang mit Tools wie ChatGPT bedeutet. KI hat zudem einen Einfluss auf die Bewertungsraster der Vertiefungsarbeiten und so werden echte und nicht fälschbare Eigenleistungen immer stärker gewichtet.»