Stolz präsentiert der Oberschaner Elias Auer seine Bronzemedaille vom nationalen Finalturnier der Regionalauswahlen in Glarus vom 9. und 10. April.
Das Team GSGL (Region Graubünden, St. Gallen, Glarus, Liechtenstein, Ausserschwyz) hat im Halbfinal gegen den nachmaligen Sieger Genf eine knappe Niederlage (22:25, 22:25) einstecken müssen, sich aber rasch wieder gefangen und das Spiel um Platz drei gegen Bern-Solothurn mit 25:23 und 25:20 siegreich gestaltet.
Für den 15-jährigen Auer ist es nach Silber im Vorjahr die zweite Medaille an diesen Titelkämpfen für Nachwuchsspieler. «Ich bin sehr zufrieden», sagt der Wartauer und freut sich über Bronze. Doch es hat geschmerzt, den Final zu betrachten. Denn GSGL hätte gute Chancen auf Gold gehabt, wie er festhält:
In Siebenmeilenstiefeln ging die Karriere voran: Anfänger bei Pizol, U17-Team Pizol, 3.-Liga- Herrenmannschaft Pizol, wo er heute noch spielt. Gefolgt von Trainings in der Swiss Volley Talent School in Chur und schliesslich die Berufung an den Zürichsee, wie Auer schildert:
«Mein Ziel ist es, dass der Ball auf unserer Seite den Boden nicht berührt. Ich koordiniere die Annahme nach Anspielen des Gegners und nach Angriffen», beschreibt er seinen Job und hält weiter fest:
Im Halbfinal zeigte ich mein bestes Spiel. Wenn alle die Bestleistung hätten abrufen können, hätten wir Genf geschlagen.
Volleyball hat den Fussball ausgestochen
Doch verpassten Chancen lange nachzutrauern liegt nicht im Naturell des aufgestellten Volleyballspielers aus Oberschan. Der Fokus liegt längst auf das Wochenende 30. April / 1. Mai. Im Turnier «Final Four» werden die Schweizer Meister in den Nachwuchskategorien gekürt. Elias Auer ist Teil des U18-Teams des TSV Jona. «Wir alle wollen den ersten Platz», gibt er die Marschrichtung des Vereins, der Mannschaft und natürlich von sich selbst vor. Endlich will er sich Gold sichern. Für hohe Ambitionen ist Auer definitiv beim richtigen Volleyballclub gelandet. Jona hat ein NLA-Männerteam und nimmt am «Final Four» in sämtlichen Juniorenkategorien (U16, U18, U20, U23) teil. Um ein Haar wäre Jona aber ein Talent entgangen, wie Auer Auskunft gibt:Bis zur Stufe U12 spielte ich Fussball in der Auswahl St. Gallen Süd. Doch dann habe ich gemerkt, dass es nicht mein Sport ist.Da er die Gemeinschaft des Mannschaftssports liebt, führte ihn der Weg zusammen mit einem Kollegen zu Volley Pizol. «Es hat mir sofort gefallen», erinnert er sich und ergänzt: «Beim Volleyball geht es schnell, man hat nur wenig Zeit mit dem Ball, etwa 0,5 Sekunden. Das schnelle Handeln finde ich schöner als beim Fussball.»
Da wir in Chur kein Knabenteam haben, hiess es, dass ich für Spiele mit gleichaltrigen zum besten Team der Region gehen soll, um weiter zu kommen.Nach ein paar Trainings war er Bestandteil des U16-Teams vom TSV Jona – 2,5 Jahre nach dem ersten Schnuppertraining bei Pizol. «Ich habe schon Ambitionen gehabt. Dennoch war ich verwundert, dass ich ins Team von Jona aufgenommen wurde. Schliesslich wurde dieses Team im Jahr zuvor Schweizer Meister. Da war ich schon stolz darauf.»
Verantwortung tragen auf der Libero-Position
Obwohl Elias Auer den Weg zu einem Schweizer Topverein geschafft hat, bleibt er auf dem Boden. Er verkündet zwar, dass es sein Ziel sei, dereinst im NLA-Team von TSV Jona zu spielen. Doch Einsätze im Nati- Dress sind höchstens kühne Träume für den 15-Jährigen. «Ich bin zu wenig gross», sagt Auer. Er misst 1,81 Meter, «ich werde wohl 1,85 Meter gross», gibt er die Prognose wieder. Aus seiner Optik keine Volleyball-Gardemasse. «Doch für die Position des Liberos könnte es reichen», hält sich der Wartauer das Nati-Hintertürchen offen. Denn Elias Auer bekleidet beim TSV Jona die Position des ... Liberos!Als Libero muss man eine gute Reaktion haben und das Spiel gut lesen können.Auf dem Libero lastet viel Verantwortung. Dies gefällt ihm. Er ist auf dieser Position nicht der gefeierte Held nach einer Partie. Auer nimmt aber mit gekonnten Annahmen und deren Orchestrierung Einfluss auf das Spiel. Punkten die Gegenspieler nicht, zermürbt sie das und sie neigen zu matchentscheidenden Fehlentscheidungen beim Angriffsversuch.