In der Region Werdenberg-Sarganserland planen Unternehmen für das kommende Jahr im Schnitt Lohnerhöhungen in der Höhe von 1,2 Prozent und damit einen Anstieg der Reallöhne, welcher über dem Ostschweizer Durchschnitt liegt. Das Geschäftsjahr 2025 wird als überwiegend gut eingeschätzt, wenn auch die zurückhaltenderen Einschätzungen gegenüber dem Vorjahr leicht anstiegen.
Viele Unternehmen sind weiterhin auf der Suche nach Arbeitskräften. Geopolitische Herausforderungen und Zölle neu bei den grössten Herausforderungen. Das geht aus einer Medienmitteilung des Arbeitgeberverbandes (AGV) Sarganserland-Werdenberg hervor.
Verhalten zuversichtlicher Ausblick
Die geplanten Lohnerhöhungen liegen mit 1,2 Prozent im Durchschnitt leicht über den 0,9 Prozent der Kernregion Ostschweiz. Bei einer erwarteten Teuerung von 0,6 Prozent werde damit die Kaufkraft deutlich gestärkt. Auffällig sei, dass die Unterschiede zwischen den Branchen erheblich sind und sich ein uneinheitliches Bild mit Lohnerhöhungen zwischen 0,2 und 2,3 Prozent ergibt, je nach Branche. Anders als im Vorjahr halten sich kleinere Firmen mit 10 bis 49 Mitarbeitern eher zurück als grössere Firmen. Grundsätzlich erfolgen Lohnerhöhungen individuell.
In der Region blickt die Mehrheit der Unternehmen auf ein bis anhin gutes Geschäftsjahr 2025 hinsichtlich Geschäftslage, Umsatz, Gewinn und Auftragslage zurück. Die Einschätzung entspricht im Wesentlichen dem Vorjahr, aber überwiegend wird für das kommende Jahr von einem weitgehend unveränderten Geschäftsgang ausgegangen, heisst es in der Medienmitteilung weiter.
Fachkräftemangel nicht mehr zuoberst
Den Personalbestand stufen die antwortenden Unternehmen überwiegend als angemessen ein und gehen entsprechend davon aus, dass der Personalbestand unverändert bleiben wird. Trotzdem sind die meisten Unternehmen aktiv auf der Suche nach Arbeitskräften. Die leichte Entspannung am Arbeitsmarkt zeige sich aber darin, dass deutlich mehr Unternehmen als im Vorjahr die Suche nach Arbeitskräften als einfach oder normal einstufen und die Lehrstellen vollständiger besetzt werden konnten.
Die Entspannung am Arbeitsmarkt zeigt sich auch darin, dass der Fach- und Arbeitskräftemangel an zweiter Stelle der grössten Herausforderungen für Unternehmen in der Region steht. Neu an der Spitze stehen nun die Bürokratie und regulatorische Anforderungen. Dieses Thema beschäftige die Unternehmen schon lange, leider sei keine Besserung in Sicht, so die Einschätzung des AGV.
Die geopolitischen Herausforderungen und die Zölle hätten wenig überraschend im Sorgenbarometer deutlich zugelegt – und werden der hiesigen, teilweise stark exportorientierten Region auch deutlicher als Herausforderungen wahrgenommen als in der restlichen Ostschweiz. Chancen werden von den Arbeitgebern vor allem im Bereich Technologie, digitale Transformation und Künstliche Intelligenz erkannt.
1,2 Prozent mehr Zahltag im Schnitt: Fachkräftemangel nicht mehr die grösste Sorge