50 Jahre im Wasser: Runder Geburtstag des Traditionsvereins

Nach der Eröffnung des Hallenbad Flös am 7. April 1973 besteht in der Region um Buchs erstmals die Möglichkeit, den Schwimmsport ganzjährig zu betreiben. Aus dem Kreis der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG), die bis anhin nur im Freibad in Buchs trainieren konnte, kommen die ersten Anregungen zur Gründung eines Schwimmclubs.

Am 2. Juni 1973, dem offiziellen Eröffnungstag der Schulanlage Flös, findet die Gründungsversammlung im Bahnhofbuffet Buchs statt. Im Protokoll werden Frau Angelika Eggenberger als Delegierte der SLRG und Kurt Singer als Vertreter des Schulrats und Präsident der Betriebskommission erwähnt.

Die Versammlung leitet Alfred Gantenbein, der auch gleich zum ersten Präsidenten des Vereins gewählt wird. Der Schwimmclub Flös Buchs ist gegründet. Und schnell etabliert er sich in der Region als Anlaufstelle für Schwimmbegeisterte aller Altersgruppen. 

25 Jahre lang im Dienst des Vereins

Den Zürcher Limmat Nixen ist es zu verdanken, dass heute eine Synchronschwimmabteilung in Buchs existiert. Die Kunstschwimmerinnen aus der Zwinglistadt weihen das neue Buchser Hallenbad mit einer Wasserballett-Einlage ein und legen so den Grundstein für das Synchronschwimmen in Buchs.

Gantenbein, so geht es aus den alten Vereinsprotokollen hervor, zeigt sich begeistert vom Können der Nixen. Er wendet seine ganzen Überredungskünste an, um Ursula Palmy, eine in Sevelen wohnhafte ehemalige Limmat Nixe, davon zu überzeugen, auch in Buchs eine Kunstschwimmabteilung zu gründen.

Wettkampf 1977 im Hallenbad Flös in Buchs: Letzte Anweisungen des Betreuers vor dem Start.

PD

Sie willigt ein – ein Entscheid, der sich für Palmy zu einer Lebensaufgabe entwickeln sollte. 25 Jahre lang stellt sie sich als Trainerin, Richterin, Presseverantwortliche und Fachwartin in den Dienst des Vereins, der über die Jahre zahlreiche international erfolgreiche Athletinnen hervorbringt. Noch heute findet man in Buchs das einzige Artistic Swimming Angebot der gesamten Ostschweiz.

Einzigartige Entwicklung im Synchronschwimmen

Das Synchronschwimmen ist eine junge Sportart. Die erste Weltmeisterschaft findet 1973, also im Gründungsjahr des SC Flös Buchs statt. Die erste Schweizer Meisterschaft mit zwei Flöser Duetten folgt ein Jahr später. 1975 finden die Schweizer Jugendmeisterschaften erstmals im Hallenbad Flös statt. Mit dem ersten Rang im Solo in der Kategorie Jugend 3 legt die damals neunjährige Karin Singer den Grundstein für eine einmalige Karriere. 1976 wird die Gala aus der Taufe gehoben. Der durchschlagende Erfolg dieser weihnächtlichen Wassershow hält bis heute an.

1980 gewinnen Irene und Karin Singer, Susanne Widmer und Beatrix Ehrenzeller an der Schweizer Meisterschaft erstmals eine Silbermedaille in der Gruppe. Die Geschwister Singer holen sich zudem eine Bronzemedaille im Duett. In den folgenden Jahren gibt es für den SC Flös Buchs zahlreiche Medaillen an nationalen Meisterschaften. Die Team-Titelgewinne 1986 und 1994 bestätigen den SC Flös Buchs endgültig an der Schweizer Spitze. Zahlreiche Titel an Schweizer Meisterschaften bei Aktiven (SM) und im Nachwuchsbereich (JSM) folgen. Auch für zwei Swiss Open Titel in der Gruppe reicht es: 1997 und 2002.

Die Flöserinnen Lara Mechnig, Vivienne Koch und Noemi Peschl machen von 2011 bis 2020 zahlreiche JSM- und später SM-Titelgewinne unter sich aus. Auch in der Schweizer Nationalmannschaft ist der SC Flös regelmässig vertreten und tritt an internationalen Wettkämpfen, Europa - und Weltmeisterschaften an.

Schweizer Olympionikinnen des SC Flös (von links): Rahel Hobi, Karin Singer und Magdalena Brunner.

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Fünf Synchronschwimmerinnen können sich dank ausgezeichneten Leistungen für die Olympischen Spiele qualifizieren. Karin Singer in Los Angeles (1984) und Seoul (1988), Rahel Hobi in Barcelona (1992), Magdalena Brunner in Athen (2004) und Peking (2008), und Lara Mechnig und Marluce Schierscher in Tokio (2020).

Stephan Widmer erster Flöser Schweizer Meister

Doch auch in der Sportart Schwimmen macht sich der SC Flös Buchs schon bald einen Namen. Am 7. August 1973 findet das erste Training statt. Schon im ersten Jahr trimmen sich gegen 70 Jugendliche in fünf Leistungsklassen. Nach der Homologation durch den Schweizerischen Schwimmverband wird das Hallenbad Flös zu einem offiziellen Wettkampfbad.

Im April 1974 treffen sich die Nationalmannschaften aus Frankreich, Bulgarien und der Schweiz im Flös zu einem ersten Länderkampf. Im September des gleichen Jahres finden die ersten Kantonalen Meisterschaften im Flös statt. Zahlreiche grosse und kleinere Wettkämpfe folgen in den nächsten Jahren.

1975 schwimmt Mario Schio in seinem Jahrgang als erster Flöser an den Schweizer Jugendmeisterschaften aufs Podest: er wird über 100 Meter Brust Dritter. 1977 gelingt es ihm und Elisabeth Schoch, die Limite für die Teilnahme an den Schweizer  Meisterschaften zu erreichen.

Stephan Widmer (links) nimmt für seinen ersten Titelgewinn 1979 die Gratulationen entgegen.

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An den Schweizer Nachwuchsmeisterschaften (NSM) 1979 gewinnt Stephan Widmer in seinem Jahrgang je einen ersten, zweiten und dritten Rang. 1980 sind es schon zwei erste Plätze und ein zweiter Platz. Zahlreiche Erfolge an nationalen und internationalen Meisterschaften folgen. 1983 wird Widmer Mitglied der Nationalmannschaft und 1986 Schweizer Meister über 200 Meter Lagen.

Jahrelang mischt der SC Flös Buchs an der Schweizer Spitze mit. Mehreren Athletinnen und Athletinnen gelingt es sich an Nachwuchs Schweizer Meisterschaften Finalplätze zu ergattern. Endlich Edelmetall sichert sich 2008 Tim Slanschek mit Bronze über 100 Meter Freistil. 2011 schafft Fabian Rudolf einen weiteren Podestplatz: er gewinnt Silber über 400 Meter Freistil. 2014 gewinnt Tara Lukic Silber über 100 Meter Freistil.

Bei den Aktiven reüssierte dann schliesslich Saskia de Klerk. 2018 an den Kurzbahn-Schweizer-Meisterschaften belegte sie Rang drei über 50 Meter Freistil. 2019 siegt sie dann an den Langbahn-Sommer-Schweizer-Meisterschaften über dieselbe Distanz.