Christoph Hess alias Strotter Inst. ist auf «Spelunkentour» – mit manipulierten Plattenspielern und wunderlich umgebauten und erweiterten alten Möbelstücken und Apparaturen im Gepäck. Diese zum Teil bewegten Objekte sind sowohl Installationen als auch Instrumente. Mit ihnen und mit verschiedenen Datenträgern schafft er, ganz mechanisch und analog und optisch nachvollziehbar, eigenständige Klang- und Rhythmusstrukturen, von flächigen Geräuschlandschaften bis hin zu bizarren Eruptionen.
Verschiedene Wege gleichzeitig verfolgen
Strotter Inst. ist alles andere als konventionell: Als Musiker, Künstler, Performer und Architekt mit einer besonderen Affinität für Wort und Text baut er stets in verschiedenen Dimensionen zugleich. Wie kann Musik mit dem konkreten Raum in den Dialog treten? Welche psycho-visuellen Prozesse der Hörenden und Schauenden verweben sich mit den Apparaturen und ihren produzierten Sounds? Wie entsteht Atmosphäre als vierte Dimension? Oder: Gibt es Musik jenseits des Klangs?
Präzise Antworten auf solche Fragen gibt es nicht. Strotter Inst. nähert sich stattdessen augenzwinkernd und forschend an. «Ich habe es gern, wenn es nicht eindeutig ist. Es ist spannender, immer verschiedene Wege gleichzeitig zu verfolgen. Den Fragen gehe ich immer mit einer Mischung aus Erfahrung, Interesse und Intuition auf den Grund», sagt er. Mit «Trauma, Trost und & Topo-Analyse» lädt er die Besucherinnen und Besucher auf eine inspirierende Reise ein, auf der sie selbst Teil seiner Installation und Performance werden. Spielfreudig und quasi mit offenen Augen, Ohren und Herzen.
Vielseitiger Schaffer und Kunstpreisträger
Der vielseitige Künstler – seine Heimat ist die Independent-Szene der Nordwestschweiz – pflegt eine intensive, auch experimentelle Zusammenarbeit mit anderen Musikern und Musikerinnen und Kunstschaffenden, wirkt in Filmen und Tanzprojekten mit.
Seit 1995 ist er Mitglied der Post-Industrial-Band Herpes Ö DeLuxe. Er arbeitete mit Sudden Infant, Maya Ratko, Patricia Kopatchinskaja und vielen anderen zusammen und spielte als Strotter Inst. schweizweit, in ganz Europa, China, Russland, den USA, Japan und Bolivien. In unzähligen Live-Auftritten schätzt er die Unmittelbarkeit und die Interaktion mit Räumen und Menschen. Dennoch produzierte Christoph Hess auch CDs, LPs und Tapes (sic!) und schuf mit «Blendwerk» im Jahr 2022 ein multimediales Buch.
Hess wurde für sein vielseitiges und reiches Schaffen unter anderem mit dem Kunstpreis des Kantons Solothurn und dem Musikpreis des Kantons Bern ausgezeichnet.
Hinweis
Die Bureauvulkanmaschinenfreunde und -freundin freuen sich auf einen lebendigen Ausstellungstag am 30. August im alten Generatorenhaus im Buchser Altendorf und laden Interessierte herzlich ein. Von 10 bis 18 Uhr, mit Konzert, Performance und Vortrag um 10.30 und 15.30 Uhr.
Akustische Expedition im Museümli