Angriffig spielen: Volleyballerin Samira Sulser hat die dritte EM-Teilnahme im Visier | W&O

12.08.2022

Angriffig spielen: Volleyballerin Samira Sulser hat die dritte EM-Teilnahme im Visier

Die Wartauer NLA-Spielerin steht mit der Schweizer Nationalmannschaft vor einer Herausforderung.

Von robert.kucera
aktualisiert am 28.02.2023
Nach 2019 und 2021 will die Damen-Nationalmannschaft der Schweiz im Jahr 2023 zum dritten Mal in Folge an der Europameisterschaft spielen. Doch dafür muss sich das Team erst mal qualifizieren. Das Programm ist streng: Zwischen dem 20. August und 11. September bestreitet die Nati, in der mit der Wartauerin Samira Sulser auch eine Einheimische die dritte EM-Teilnahme in Serie anstrebt, gleich sechs Partien. Zuvor bestreitet die Schweiz am Wochenende vom 13./14. August zwei Vorbereitungsspiele gegen Spanien in Schönenwerd, wo voraussichtlich auch die Heimspiele der EM-Qualifikation zur Austragung kommen.

Gutes Gefühl trotz starken Gegnerinnen

Betrachtet man die Ausgangslage in der Vierergruppe der Schweizer Damen, gibt es auf den ersten Blick wenig Grund zum Optimismus, was die Quali angeht. Im Europa-Ranking wird die Schweiz auf Rang 31 geführt und trifft auf Griechenland (18), Bosnien-Herzegowina (19) und Norwegen (30) – und nur die zwei besten Teams lösen das EM-Ticket. Doch das kümmert Samira Sulser nicht. Sie hält fest:
Wir sind schwächer eingestuft als wir sind.
Wie die 26-Jährige erklärt, sei eine neue Berechnung des Rankings angewandt worden, die zum Nachteil der Schweizer Damen ausfiel. Ihre Einschätzung vor den EM-Qualifikationsspielen fällt wie folgt aus: «Gegen Norwegen ist ein Sieg Pflicht. Die Griechinnen spielen schnell, das wird eng. Mit Bosnien-Herzegowina spielen wir auf Augenhöhe.» Es ist folglich ein spannender Dreikampf zu erwarten. Sulser hat ein gutes Gefühl und sagt:
Ich glaube an das Team Schweiz. Es wird nicht einfach und wir müssen unser bestes Volleyball spielen. Doch mit diesem Team liegt mega viel drin.

Die Schweizerinnen wollen angriffig agieren

Samira Sulser ist sehr gespannt auf die entscheidenden Spiele der EM-Qualifikation und freut sich auf spannende Partien. Viel Wert wird aus ihrer Sicht die intensive Vorbereitungszeit sein, aber auch das taktische Auftreten in den Begegnungen. Dazu kommt das Videostudium der Vorbereitungsspiele der Gegnerinnen. Die Mission EM-Qualifikation nimmt die Schweiz mit der neuen Haupttrainerin Lauren Bertolacci in Angriff. Sie ist ausserdem Sulsers Trainerin beim NLA-Verein Neuenburg. Die neue Philosophie erklärt Sulser wie folgt:
Wir spielen nun aggressiver und suchen den Punktgewinn – egal aus welcher Position. So ist auch der Service unser erster Angriffsball. Mit diesem wollen wir unsere Gegnerinnen bereits in Bedrängnis bringen.
Den angriffigen Stil hebt die Wartauerin als Stärke der Equipe hervor. Aber auch im taktischen Bereich sieht sie die Vorteile auf Schweizer Seite. Obwohl es für Samira Sulser die dritte EM-Teilnahme wäre, stellt die Qualifikation ein Höhepunkt dar. «Es ist unglaublich, gegen Weltklassespielerinnen spielen zu dürfen», schwärmt sie und nennt als Beispiel die Gruppenphase der EM 2021, als es zum Duell mit den nachmaligen Europameisterinnen aus Italien kam und die Schweiz mit 0:3 unterlag.

Der Nati-Kader ist Samira Sulsers Anspruch

Aber auch die Selektion für das 14-köpfige EM-Team stellt für die 26-Jährige keine Selbstverständlichkeit dar. Sulser sagt, dass sie nicht um den Platz im Kader gezittert habe. «Doch die Leistung muss erbracht werden.» Auf den Lorbeeren, dass sie eine gute letzte Saison gespielt habe, die in die Beurteilung der Trainerin einfloss, und sie schon zweimalige EM-Teilnehmerin sei, wolle sich die Wartauerin nicht ausruhen.
Ich habe aber gehofft, dabei zu sein und es ist auch mein Anspruch, die Selektion zu schaffen.
Neben dem Ziel, die EM zu erreichen, will Samira Sulser mit dem Schweizer Team 2023 den nächsten Schritt machen. Jeweils eine Partie hat die Nati an den letzten zwei Austragungen gewonnen. Gelingt die Steigerung, liegt das Erreichen der K.-o.-Phase im Bereich des Möglichen.