Bahnhaltestelle Fährhütte: Wirtschaftsvertreter wollen sich finanziell beteiligen | W&O

25.08.2022

Bahnhaltestelle Fährhütte: Wirtschaftsvertreter wollen sich finanziell beteiligen

Vertreter aus der Wirtschaft haben eine Interessensgemeinschaft zur Realisierung der Bahnhaltestelle Fährhütte in Trübbach formiert. In einem Schreiben fordern sie den Gemeinderat auf, den Prozess zur Realisierung der Bahnhaltestelle nochmals aufzunehmen.

Von PD
aktualisiert am 28.02.2023
Eigentlich ist der Zug abgefahren. Die Wartauer Bevölkerung hat am 10. April den Interessensbeitrag von 1,1 Millionen Franken für den Rückbau des stillgelegten Bahnhofs in Trübbach abgelehnt und sich damit indirekt gegen die Realisierung der geplanten Bahnhaltestelle Fährhütte ausgesprochen. Denn die vom Kanton St. Gallen und der SBB geplanten Investitionen in der Höhe von 12,7 Millionen Franken waren an den Interessensbeitrag der Gemeinde Wartau gekoppelt. Wie die Interessensgemeinschaft zur Realisierung der Bahnhaltestelle Fährhütte in Trübbach in einer Medienmitteilung schreibt, war dies ein Volksentscheid, der über die Gemeinde hinaus überraschte und erstaunte. Zumal, wie die Interessengemeinschaft überzeugt ist, der direkte Anschluss an das Bahnnetz für die Entwicklung und Attraktivität einer Gemeinde entscheidend ist.

Lokale Wirtschaftsvertreter wollen Anschluss nicht verpassen

Nun kommt nochmals Bewegung in die Diskussion rund um die Bahnhaltestelle Fährhütte. Wirtschaftsvertreter wollen den Anschluss ans Bahnnetz nicht verpassen und haben deshalb eine Interessensgemeinschaft zur Realisierung der Bahnhaltestelle Fährhütte formiert. Dieser gehören namhafte Unternehmen wie die Evatec AG, TBB Immobilien AG, VDL ETG Switzerland, Marty Bauleistungen AG, Inficon, Oerlikon und Atlas Holz an. Gemeinsam fordern sie den Gemeinderat Wartau in einem Schreiben auf, den politischen Prozess zur Realisierung der Bahnhaltestelle nochmals aufzunehmen. Wie die Interessengemeinschaft schreibt, gelte es die Chance jetzt zu nutzen, bevor die von der SBB und dem Kanton zugesicherten Finanzmittel für andere Projekte eingesetzt werden. Interessensgemeinschaft beteiligt sich finanziell Die Interessensgemeinschaft tritt nicht nur mit einer Forderung an den Gemeinderat, sondern sichert diesem gleich auch ihre Unterstützung zu. Nicht nur ideell, sondern auch finanziell. Im Schreiben an den Gemeinderat heisst es:
Wir sind bereit, substanzielle Finanz- beziehungsweise Investitionsbeiträge für die Realisierung der Bahnhaltestelle Fährhütte zu leisten.
Konkret bedeutet dies, dass die IG sich vorstellen kann, bis zu zwei Drittel des Interessensbeitrages von insgesamt 1,1 Millionen Franken zu übernehmen. Allein schon diese Ankündigung zeigt auf, wie wichtig den umliegenden Betrieben der Bahnanschluss ist. Bei der Übergabe des Briefes an den Wartauer Gemeindepräsidenten Andreas Bernold betonte Andreas Wälti von der Evatec AG:
Mit dem Bahnhalt Fährhütte wird eine ganze Region mit den entsprechenden Industrie- und Gewerbebetrieben ans Schienennetz angebunden und gewinnt dadurch an Attraktivität.
Dies sei ein substanzieller Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde und des Wirtschaftsstandorts. Gemeinderat wird Anliegen behandeln Der Wartauer Gemeindepräsident Andreas Bernold bedankte sich bei der Briefübergabe bei den Vertretern der Interessensgemeinschaft für ihr Engagement zu Gunsten der Bahnhaltestelle Fährhütte. «Wir werden das Anliegen der Interessensgemeinschaft im Gemeinderat prüfen und das weitere Vorgehen besprechen», sagte Andreas Bernold. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass grundsätzlich ein rechtskräftiger Volksentscheid vorliege und dieser zu akzeptieren sei. Mit der finanziellen Beteiligung der Interessensgemeinschaft verändere sich die Ausgangslage jedoch wesentlich. Die Frage stellt sich daher, ob sich die Bevölkerung generell gegen einen Bahnanschluss ausgesprochen hat oder den Interessensbeitrag hauptsächlich aus finanziellen Überlegungen ablehnte. Sobald der Gemeinderat die Situation analysiert und das weitere Vorgehen festgelegt hat, wird er seine Überlegungen und den Entscheid der Interessensgemeinschaft kommunizieren.