Bischof Beat Grögli feierlich ins Amt eingesetzt | W&O

St. Gallen 05.07.2025

Bischof Beat Grögli feierlich ins Amt eingesetzt

In einem feierlichen Gottesdienst wurde Beat Grögli am Samstag zum Bischof von St.Gallen geweiht. Die Kathedrale und die Kirche St.Laurenzen waren bis auf die letzten Plätze belegt.

Von pd/wo
aktualisiert am 05.07.2025
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Der ehemalige Dompfarrer wurde in einer rund zweistündigen Eucharistiefeier zum 12. Bischof von St.Gallen geweiht. Wie das Bistum in einer Medienmitteilung schreibt, liegt die letzte Bischofsweihe, jene von Bischof Markus, fast 20 Jahre zurück.

Zu Beginn der Messfeier, verlas Felix Büchi, Sekretär des Domkapitels, das von Papst Leo unterzeichnete Ernennungsschreiben. In der anschliessenden Predigt würdigte Bischof Markus diese Bischofsweihe in einer Zeit, in welcher Kirche für viele an Bedeutung verliere. Er betonte, dass diese Feier keine leere Inszenierung sei, sondern in der 2000-jährigen Tradition stehe, den Auftrag Jesu weiterzugeben: das Evangelium zu verkünden.

Impressionen von der Bischofsweihe - Bilder: Benjamin Manser

Jesus selbst habe nicht Macht, sondern Dienst und Hingabe vorgelebt – so wie es auch Bischof Beat tun solle: als Sämann des Evangeliums, offen für die Zeichen der Zeit, furchtlos gegenüber Herausforderungen und dem «Schwimmen gegen den Strom».

Seelsorge, die aus dem Herzen spricht

Mit seinem Wahlspruch «In concordiam Christi», alles in Herzensverbundenheit auf Christus hin auszurichten, habe Bischof Beat für sein Tun den Referenzpunkt richtig gesetzt, meinte Bischof Markus. Auch der verstorbene Papst Franziskus habe betont, dass das Herz als Symbol für den ganzen Menschen wichtig bleibe: «Es geht um eine Seelsorge, die mit dem Herzen spricht, handelt und heilt.»

Während der Allerheiligenlitanei baten die Gläubigen um Hilfe und Kraft für den künftigen Dienst des Bischofs. Dieser legte sich auf den Boden vor dem Altar. Damit drückt der künftige Bischof seine Unzulänglichkeit und Ohnmacht aus.

Am Boden liegend vor dem Altar: Damit drückt der künftige Bischof seine Unzulänglichkeit und Ohnmacht aus.
Am Boden liegend vor dem Altar: Damit drückt der künftige Bischof seine Unzulänglichkeit und Ohnmacht aus.
Bild: Urs Bucher

Danach legten die anwesenden Bischöfe und Äbte Beat Grögli schweigend die Hände auf. Seit den Zeiten der Apostel heisst es zu diesem Augenblick: «Alle sollen schweigen und in ihrem Herzen um die Herabkunft des Heiligen Geistes beten.»

Anschliessend sprach Bischof Markus Büchel das Weihegebet. In diesem Moment hielten Diakon Martin Rusch und Seelsorgerin Ramona Casanova das Evangeliar geöffnet über den Erwählten. Am Schluss wurde das Weihegebet mit dem gesungenen «Amen» in dankbarer Freude bestätigt.

Salbung, Evangeliar und Insignien

Das Haupt Bischof Beats wurde mit Chrisam gesalbt. Dann wurden ihm das Evangeliar und die bischöflichen Insignien – der Bischofsring, die Bischofsmitra und der Bischofsstab – überreicht. Bischof Beat nahm dann auf der Kathedra, dem Bischofsstuhl in der Kathedrale, Platz. Damit begann er seinen Dienst als Bischof von St.Gallen.

Der frisch geweihte Bischof Beat freut sich auf sein Amt.
Der frisch geweihte Bischof Beat freut sich auf sein Amt.
Bild: Urs Bucher

Unter den Mitfeiernden waren auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und der St. Galler Regierungspräsident Beat Tinner. Keller-Sutter, eine Wilerin wie Beat Grögli, brachte Glückwünsche des Bundesrats und freute sich, mitzufeiern. Sie dankte Bischof Markus und wünschte sich, dass die Verbindung zu ihm bestehen bleibe. Die Bundespräsidentin betonte, wie wichtig die Botschaft der Kirche auch heute sei. Bischof Beat wünschte sie für die Hirtenaufgabe Ausdauer und Geduld und Menschen, die mittragen.

Bischof Beat Grögli dankt der Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter für ihre Worte.
Bischof Beat Grögli dankt der Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter für ihre Worte.
Bild: Urs Bucher

In seinen Dankesworten galt ein besonderer Dank Bischof Beats seinem Vorgänger, Bischof Markus: «Lieber Markus, danke für dein langes fruchtbares Wirken, deine Seelsorge, dein Vertrauen, deine Menschlichkeit und deinen Glauben.»