Bundesrätin Esther Friedli? Die Toggenburger Parteien finden das eine gute Idee | W&O

12.10.2022

Bundesrätin Esther Friedli? Die Toggenburger Parteien finden das eine gute Idee

Das Kandidatenkarussell für die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer dreht sich. Mit an Bord könnte auch Esther Friedli sein. Diese Zeitung wollte von den Regionalparteien wissen, was sie von einer möglichen Kandidatur der SVP-Nationalrätin halten.

Von Sascha Erni
aktualisiert am 28.02.2023
Esther Friedli wird zurzeit hoch gehandelt. Seit drei Jahren sitzt sie für die SVP im Nationalrat. Nun ist sie nicht nur für einen Ständeratssitz, sondern auch als Nachfolge des abtretenden Bundesrats Ueli Maurer im Gespräch. Selbst äussert sich Esther Friedli noch nicht zum Thema. Aber wie fallen die Reaktionen der regionalen Bundesratsparteien auf eine mögliche Toggenburger Stände- oder gar Bundesrätin aus?

Martin Sailer, Kantonsrat SP Toggenburg

 Martin Sailer (SP).
Martin Sailer (SP).
Bild: PD
Es ist nicht an der SP Toggenburg zu urteilen, ob und wofür Esther Friedli kandidieren soll oder nicht.
Das sagt Martin Sailer nach Rücksprache mit seiner Partei. Bei Esther Friedli seien ja verschiedene Optionen möglich. Sailer hält fest:
Der SVP-Sitzanspruch im Bundesrat ist unbestritten, und wenn sie kandidieren will, dann freue ich mich für sie und drücke ihr die Daumen.
Eine Toggenburger Bundesrätin sähe er persönlich gerne, das würde «unser geliebtes Tal» vielleicht vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Er sei jedenfalls sehr gespannt, wie sie sich entscheidet – Bundes- oder Ständerat. «Und es stehen ja noch andere Wahlen an», so Sailer.

Ruben Schuler, Präsident FDP Toggenburg

Auf einer persönlichen Ebene schätze er Esther Friedli sehr, sagt Ruben Schuler. Der designierte Kantonsrat und Präsident der FDP Toggenburg empfindet sie als bodenständig, freundlich und ohne Berührungsängste. Er sagt:
Auch wenn ich mit ihr politisch nicht immer auf einer Linie bin, würde ich es begrüssen, wenn sie kandidiert.
 Ruben Schuler (FDP).
Ruben Schuler (FDP).
Bild: PD
Denn zumindest würde Esther Friedli das Kandidatenfeld etwas aufmischen – Ostschweizerin, Frau und unter 50 Jahre alt. Wer am Schluss der beste Kandidat oder die beste Kandidatin ist, liege natürlich ganz in den Händen der Bundesversammlung. Dass diese durchaus zu weisen Entscheiden fähig sei, habe sich bei der letzten Ersatzwahl gezeigt, so Schuler:
Damals wurde Karin Keller-Sutter Bundesrätin. Ein Glücksfall für Schweiz und Ostschweiz.

Mathias Müller, Kantonsrat und Präsident Mitte Toggenburg

Auch für Mathias Müller stehen bei einer etwaigen Kandidatur von Esther Friedli die Vorteile fürs Toggenburg im Vordergrund. Es wäre sehr gut, wenn die Region in den Regierungen von Bund und Kanton besser vertreten wäre, schreibt er aus seinen Ferien. Müller betont:
Seit Rita Roos sind wir untervertreten und haben damit auch zu wenig Einfluss.
 Mathias Müller (Mitte).
Mathias Müller (Mitte).
Bild: PD
Und was sagt die SVP Toggenburg? Die Regionalpartei hält sich, wie Esther Friedli, mit einem Kommentar zurück. «Natürlich würde mich eine Toggenburger Kandidatur persönlich freuen», sagt zum Beispiel Kantonsrat Ivan Louis.

Vorschläge bis 21. Oktober

Eine klare Positionierung ist zurzeit auch noch nicht nötig. Die Kantonalparteien der SVP können ihre Vorschläge für die Nachfolge von Ueli Maurer noch bis zum 21. Oktober der Findungskommission mitteilen. Entscheiden, wer an der Ersatzwahl vom 7. Dezember teilnehmen soll, wird schlussendlich die Bundeshausfraktion der Partei.