Der Wärmeverbund hat Priorität unter den vielen Ortsgemeinde-Projekten | W&O

18.04.2022

Der Wärmeverbund hat Priorität unter den vielen Ortsgemeinde-Projekten

Die Ortsgemeinde Sevelen tanzt mit ihren vielen laufenden Vorhaben derzeit auf mehreren Hochzeiten. Der Rat ist stark gefordert.

Von heini.schwendener
aktualisiert am 28.02.2023
Im Juli 2018 hat die Ortsgemeinde Sevelen den «Ochsen» übernommen, um «einen Beitrag ans Dorfleben zu leisten», wie es damals hiess. Im April 2021 haben die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger Ja gesagt zum Aufbau des Wärmeverbundes Büelriet, im Mai 2021 wurde die sanierungsbedürftige Liegenschaft Histengass 70 gekauft und im Dezember 2021 kam auch noch die Histengass 62 hinzu.

Hohe Belastung kann mit Prioritätenliste aufgefangen werden

Wie stemmt die Ortsgemeinde all diese Projekte, und zudem den Ersatz der Kanalbrücke, die Verlegung des Binnenkanals (nicht federführend) sowie die Tagesgeschäfte (Liegenschaften, Pachten, Alpen, Wald usw.)? Ortsgemeindepräsident Peter Engler sagt:
Die Belastung ist im Moment wirklich extrem hoch.
 Hat viel zu tun: Ortsgemeindepräsident Peter Engler.
Hat viel zu tun: Ortsgemeindepräsident Peter Engler.
Man habe diese vielen gleichzeitig laufenden Projekte nicht gesucht, sondern sie hätten sich einfach so ergeben. Zu bewältigen sei diese Arbeitslast vom Milizgremiun des Rates nur, indem man Prioritäten setze. Dies führe dazu, dass zuweilen der ursprüngliche «Fahrplan» bei der Umsetzung angepasst werden müsse.
 Abgerutscht in der Prioritätenliste: die Liegenschaft Histengass 70.
Abgerutscht in der Prioritätenliste: die Liegenschaft Histengass 70.

Sanierung der Histengass 70 erst im nächsten Jahr

Der Kauf jeder der drei Liegenschaften («Ochsen», Histengass 70 und 62) sei eine Chance für die Ortsgemeinde gewesen, so Engler. Die Häuser an der Histengass lägen strategisch sehr zentral in einem markanten Ortsbild der Gemeinde. Wer, wenn nicht die Ortsgemeinde, der die Liegenschaften angeboten wurden, würde sich sonst für deren Erhalt einsetzen, fragt der Präsident. Die Ortsbürgerschaft hat offenbar diese Einschätzungen des Ortsverwaltungsrates geteilt und die entsprechenden Anträge gutgeheissen. Allerdings muss im Moment die Sanierung der Liegenschaft Histengass 70, die nicht bewohnbar ist, wegen der vielen Projekte der Ortsgemeinde Sevelen zurückgestellt werden. Die Baubewilligung liegt vor, aber das Vorhaben wird auf das nächste Jahr verschoben.
 Vermieten: Liegenschaft Histengass 6.
Vermieten: Liegenschaft Histengass 6.
Beim Haus an der Histengass 62 waren nur kleine Instandstellungsarbeiten nötig, die Wohnung kann nun vermietet werden. Wie es mit dem Restaurant Ochsen weitergeht, bleibt offen. Denn auch der «Ochsen» ist auf der Prioritätenliste nach unten gerutscht. Viel ist ohnehin davon abhängig, was dereinst auf dem Areal Drei Könige realisiert wird. Dort liegt die Federführung bei der politischen Gemeinde. Sollte auf dem Areal Drei Könige ein neues Restaurant entstehen, hätte das Einfluss auf die Investitionen, welche die Ortsgemeinde beim «Ochsen» tätigen wird. Engler betont:
Diese Liegenschaft ist aber dank ihrer Zentrumsnähe ohnehin interessant.
 Zukunft ungewiss: Der «Ochsen» im Zentrum von Sevelen.
Zukunft ungewiss: Der «Ochsen» im Zentrum von Sevelen.

Grosser Zeitdruck beim Wärmeverbund

Absolute Priorität innerhalb der Vielzahl laufender Projekte hat für die Ortsgemeinde zur Zeit die Heizzentrale für den Wärmeverbund Büelriet. Dieses Grossprojekt bindet die personellen Ressourcen der Ortsgemeinde derzeit sehr stark, denn es besteht ein grosser Zeitdruck. Die neue Heizzentrale muss nämlich das in unmittelbarer Nähe entstehende neue Pflege- und Betreuungszentrum «Büelriet – Leben im Alter» mit Wärme versorgen. Dessen Bezug ist im Herbst dieses Jahres vorgesehen. Engler sagt:
Wir müssen die Energielieferung gewährleisten. Darum ist es völlig klar, dass der Wärmeverbund für uns zuoberst auf der Prioritätenliste steht.

Die Nachfrage ist gross

Für Peter Engler ist die Realisierung des Holzschnitzel-Wärmeverbundes Büelriet ein Kerngeschäften der Ortsgemeinde. Die Nachfrage nach Wärme aus dem Verbund sei gross. Die Anlage soll in einem ersten Schritt auf zwei Drittel ihrer Leistung ausgebaut werden. Der Ortsgemeindepräsident ist aber zuversichtlich, dass schon bald auch ein dritter Kessel nötig wird angesichts der bereits bekannten Kunden (Überbauung im Grüel mit 31 Häusern) und möglicher künftiger Kunden wie etwa die Schulanlage Gadretsch oder die Überbauung Drei Könige.