Zwei Wochen lang stand St.Gallen ganz im Zeichen der Frauen-EM. Zu den drei Vorrundenspielen, die zwischen dem 4. und 13. Juli im Kybunpark stattfanden, sind jeweils über 15'000 Fans angereist. Ein Fest nicht nur für den Frauenfussball, sondern auch für die heimische Wirtschaft: Die Fans aus dem Ausland haben Gastronomie und Hotellerie die Bücher gefüllt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität St.Gallen (HSG).
Für die Auswertung hat Studienautor und HSG-Doktorand Jonas Bruhin aktuelle Daten der Analyseplattform «Monitoring Consumtion Switzerland» mit Daten aus dem Vorjahr verglichen. Die Plattform trägt anonymisierte Daten von Bankkartentransaktionen zusammen. Die Daten sind nach Herkunftsländern aufgeschlüsselt.
Restaurants profitieren besonders stark
In einem News-Beitrag zitiert die HSG Studienautor Bruhin:
Fussballfans aus dem Ausland – allen voran aus Grossbritannien – haben während der Spiele der Europameisterschaft Restaurants und Hotels in St.Gallen ordentlich Umsatz beschert. Das zeigt, wie bestimmte Sektoren der lokalen Wirtschaft von solchen Grossevents profitieren können.
Konkret haben ausländische Karteninhaberinnen und -inhaber in den ersten zwei Juliwochen 101 Prozent mehr Geld in Restaurants in der Region St.Gallen ausgegeben als im Vorjahr. Drei Viertel dieses Ausgabenwachstums entfielen dabei auf Fans aus Grossbritannien. Das Team aus Wales bestritt zwei Spiele, England eines in der Ostschweiz. Den Konsum der Einheimischen mit eingerechnet, resultierte für die Gastronomie unterm Strich ein Plus von vier Prozent zum Vorjahr. Die regionale Hotellerie verzeichnete zudem ein Einnahmen-Plus von 30 Prozent bei ausländischen Gästen, der Lebensmittelhandel ein Plus von 39.
Obwohl die lokale Bevölkerung etwas weniger ausgegeben habe, kompensierten internationale Besucherinnen und Besucher den Rückgang beinahe vollständig, heisst es im HSG-Beitrag. Studienautor Jonas Bruhin zieht ein positives Fazit: «Die Europameisterschaft war ein regelrechter Wirtschaftsmotor im St.Galler Sommer: Sie brachte nicht nur gute Stimmung in die Stadt, sondern stärkte auch Gastronomie, Hotellerie und die Bekanntheit der Region.»
«Die EM war ein Wirtschaftsmotor»: Fans bringen Gastro- und Hotelbetrieben gute Umsätze