Die Reise ging für das Publikum durch unterschiedliche musikalische Landschaften, vom schweizerisch-russischen Spätromantiker Paul Juon über die laut den Veranstaltern zu Unrecht lange vergessene Komponistin Luise Adolpha Le Beau bis hin zu emotionsgeladenen Tango-Klängen von Astor Piazzolla.
Der Name des Trios ist eine Hommage an den symbolistischen Alpenmaler Giovanni Segantini, dessen Werke sich durch Naturverbundenheit und Spiritualität auszeichnen – ein Geist, der sich auch in der fein kuratierten Programmwahl widerspiegelte. Das Trio setzt sich aus den Musikern Franco Mettler (Klarinette), Katharina Weissenbacher (Violoncello und Viola), sowie Jürg Hanselmann (Klavier) zusammen.
Erfahrenes und eingespieltes Ensemble
Bereits der Auftakt des Konzertes mit dem dreisätzigen Trio a-Moll op. 17 von Paul Juon zeigte deutlich, dass hier kein zufällig zusammengefügtes Ensemble auf der Bühne stand, sondern ein über Jahre eingespieltes Trio von höchster Professionalität. In den beiden folgenden Stücken für Klarinette und Klavier, betitelt mit Sinnig und Sonnig, überzeugte Franco Mettler in neuer Zusammensetzung als Duo mit Jürg Hanselmann mit grosser künstlerischer Durchdachtheit, geschmeidigem Ton und mitreissend-verspielter Phrasierung.
Ein Höhepunkt des Abends, veranstaltet von KiSSS (Konzert-Kunst-Kultur-Kirche in Sennwald-Salez-Sax), war die Interpretation der selten gespielten vier Stücke, op. 24, von Luise Adolpha Le Beau, deren Werke allmählich die ihnen gebührende Aufmerksamkeit erhalten. Mit grosser Einfühlung spielte Katharina Weissenbacher das Wiegenlied, brachte in der abschliessenden Mazurka rhythmischen Schwung und tänzerische Eleganz zum Ausdruck.
Zum Abschluss entführte das Trio das Publikum in die expressive Welt des Tango Nuevo: Astor Piazzollas Ave Maria für Cello und Klavier erklang innig, tief berührend und schlicht, fast wie ein Gebet, während La Muerte del Ángel mit dramatischem Impuls und rhythmischer Energie einen mitreissenden Kontrapunkt setzte. Hier entfaltete sich die ganze Spielfreude und emotionale Kraft des Ensembles, das den Abend mit mitreissender Virtuosität beschloss.
Das Publikum dankte den Künstlern und der Künstlerin mit Standing Ovations und langem Applaus. (pd)
Die Klanglandschaften des Segantini Trios