Die rätselhaften Zeichnungen des Nitnelav Oragam | W&O

Buchs 18.10.2023

Die rätselhaften Zeichnungen des Nitnelav Oragam

Der Künstler Valentin Magaro stellt die Zeichnungen seines «Alter Ego» im Museümli aus.

Von PD
aktualisiert am 18.10.2023

Der finstere Dachraum des Museümli in Buchs war eine Blackbox, bis der Künstler Valentin Magaro kam und Licht ins Dunkel brachte. Am Samstag, den 21. Oktober, soll das letzte Rätsel des ehemaligen Generatorenhauses gelüftet werden, so die Ankündigung des Museümli. Das Häuschen wurde 1928 erbaut, um die Wasserkraft des Tobelbachs in Elektrizität zu verwandeln; es war damals die erste und einzige Stromquelle für Buchs.

Seit 2012 wird das Gebäude viermal im Jahr zum Ausstellungsraum. Die schwarze rechteckige Öffnung zum Dachgeschoss wurde nun auf Anregung des Künstlers erstmals erforscht.

Das Spiegelbild im Dachgeschoss

Die Luke hoch oben war eng, der Dachraum war staubig und leer – bis auf eine unscheinbare Mappe: «Die rätselhaften Zeichnungen des Nitnelav Oragam», öffnen das Feld für Spekulationen. Was trieb ihn an? War er ein Verschwörer, ein Phantast seiner Zeit oder einfach nur ein etwas verrückter Lüstling? Wo kam er her, was trieb er da oben und wo ging er hin?

 

Valentin Magaro mutmasst zu seinem Spiegelbild: «Nitnelav ist zweifelsohne gebildet, er sieht sich offenbar in der Tradition der grossen mittelalterlichen und klassischen Künstler. Gemalte und religiös verhüllte Körperlichkeit reizt ihn. Und ja, Tabus kennt er nicht.» Klar ist, er kann sein Handwerk: In der Zeichnungsmappe lagen auch unzählige Studien und Skizzen. Nitnelav hatte wohl eine Schwäche für die dunklen Seiten der Geschichte und die dunklen Seiten der Menschen. Die Stromversorgung für Buchs brachte Licht und erhellte vielleicht manch gut gehütetes Geheimnis. Magaro überträgt dies auf die unmittelbare Gegenwart:

Heute sind es die elektronischen Medien und die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz, die uns zum Nachdenken über Öffentliches und Privates, über Fake und Furore zwingen.

Ausstellung am kommenden Samstag

Alle die «Die rästselhaften Zeichnungen des Nitnelav Oragma» selbst sehen wollen, laden die Bureauvulkanmaschinenfreunde und -freundin am 21. Oktober herzlich zum Besuch im Museümli (bei der Mühle Senn Buchs) ein. Wie immer, von Punkt 10 Uhr vormittags bis Punkt 18 Uhr abends. Danach ist Winterpause bis zum 27. April 2024.