Im Februar 1932 war rund ein Jahr vergangen, als die kleinere Kirche dem Erdboden gleichgemacht wurde. Das Bucher Kirchlein hatte ausgedient, war zu eng geworden. Eine Sanierung war zu teuer. Das Wort «schützenswert» existierte wohl auch noch nicht.
Der Weiheakt mit Pfarrer Walter Sonderegger wurde umrahmt mit Orgelvorträgen, Chorliedern und Gebeten. Dazwischen sprachen Dekan Daniel Brütsch aus Sevelen und Kirchenrat Pfarrer Etter aus Rorschach.
Das Unterrichtszimmer bot Platz für weitere 108 Personen. Das neue Gotteshaus erhielt eine prächtige Orgel aus den Werkstätten Metzler & Cie., Felsberg und Chur.
In der Beilage des «Werdenberger & Obertoggenburger» vom 26. Februar 1932 zur Einweihung kamen auch die beiden Architekten zu Wort. Sie führten unter anderem aus: «In dieser Schmucklosigkeit der evangelischen Kirchen liegt unzweifelhaft eine gewisse Gefahr für die Raumstimmung, die trotz aller Einfachheit nicht nüchtern sein darf. Deshalb ist uns die Orgel als Schmuckstück willkommen und hat sie eine reichere Ausbildung erhalten. Im übrigen liegt der wirkungsvollste Schmuck in der Gestaltung der Wände, die als System von Bogennischen ausgebildet sind.»
Chorgesang, Predigt und Ansprachen
Am letzten Februarsonntag des Jahres 1932 stand er dann da, der neue, dominante Kirchenbau, bereit zur Einweihung. Die evangelische Kirchenvorsteherschaft lud dazu herzlich ein. Der Akt fand am Nachmittag um 14 Uhr statt, mit Chorgesang, Predigt und Ansprachen. Mit einer grossen Teilnahme seitens der Kirchengenossen ging diese Einweihungsfeier vonstatten.
Walter Sonderegger war der da
Schlanke Nadel als neues Wahrzeichen von Buchs
Am auffälligsten stand der Turm da, 82 Meter hoch vom Boden bis zum Stern. Es war der höchste Kirchturm weit herum. Man sprach von der schlanken Nadel als neues Wahrzeichen, welches von überall her heute noch gut zu sehen ist. Damals gefiel vielen Bürgerinnen und Bürgern dieser Kirchenbau in seiner Gesamtheit nicht, hob er sich doch von den Kirchen in der Umgebung ab. Die neue Buchser Kirche ist von den Architekten Schäfer & Risch, Zürich und Chur, geschaffen worden. Das einheimische Gewerbe fand hier willkommene Arbeit. Das Kircheninnere in blaugrüner Farbe wies im Schiff 622, auf den Emporen 322 und auf der Sängerempore 86 Sitzplätze auf.
Faltprospekt als Willkommgruss der evangelischen Kirchgemeinde.

Innenansicht der neuen Kirche mit Kanzel und Orgel.
Die schlanke Nadel: Als Buchs den höchsten Kirchturm weit und breit bekam