Die Zukunft der Gemeinde aktiv mitgestalten | W&O

Wildhaus-Alt St. Johann 08.08.2025

Die Zukunft der Gemeinde aktiv mitgestalten

Die oberste Gemeinde im Toggenburg beteiligt sich an einem Förderprogramm für Berggebiete. Die Bevölkerung soll sich aktiv einbringen.

Von pd/wo
aktualisiert am 08.08.2025
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«Zäme hebä, zäme lebä»: Die Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann will gemeinsam mit der Bevölkerung zentrale Themen und Herausforderungen angehen, um ihre Dörfer zuoberst im Toggenburg als attraktiven Wohn- und Lebensort zu erhalten und gemeinsam weiterzuentwickeln. Wie es in einem Communiqué der Gemeinde heisst, beteiligt sie sich dafür an einem Pilotprogramm des Vereins Alpinfra, der in einer Pilotphase von Mitte 2024 bis 2026 ein neues Förderprogramm teste. Dessen Ziel sei es, die Berggebiete als attraktive Wohn-, Lebens- und Aufenthaltsorte zu erhalten und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

Die Gemeinde lanciert dazu nun einen Mitwirkungsprozess, bei dem die Bevölkerung sich aktiv einbringen soll. Das Projekt werde professionell begleitet von der Firma Planval, heisst es in der Mitteilung.

Besonders gefragt: Angebote für die Jugend und fürs Alter

Die Teilnahme der Gemeinde Wildhaus – Alt St. Johann an diesem Programm soll der Gemeinde ermöglichen, sich mit aktuell dringlichen und für die Zukunft entscheidenden Themen und Herausforderungen auseinanderzusetzen und diese anzupacken. Besonderes Potenzial und Handlungsbedarf sieht man in der Entwicklung attraktiver Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Schaffung bedürfnisorientierter Angebote für Seniorinnen und Senioren: Wildhaus-Alt St. Johann soll ein lebenswerter Ort für alle Generationen sein.

Ein vierstufiger Prozess

Ziel des Prozesses ist es, gemeinsam mit der Bevölkerung kreativ Projekte zu entwickeln und umzusetzen, welche die Lebensqualität erhalten, verbessern und zur Zukunftsfähigkeit der Gemeinde beitragen. Diese Projekte sollen sowohl von Einheimischen als auch von Zweitheimischen und Gästen initiiert werden und auch ihnen allen zugutekommen. Der Prozess bietet einen Rahmen, die Gemeinde aktiv mitzugestalten und fördert den Austausch innerhalb der Bevölkerung wie auch zwischen der Bevölkerung und der Gemeinde. Er ist in vier Schritte gegliedert:

  1. Projektorganisation: Mit einem Projektausschuss – bestehend aus Thomas Diezig, Ingrid Abderhalden und Edith Meyer – werden die Ziele des Projektes diskutiert und festgelegt sowie ein Vorgehen entlang der Ziele entwickelt. Zudem wird eine Begleitgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Bevölkerung, insbesondere der Zielgruppe der Jugendlichen, jungen Erwachsenen sowie Seniorinnen und Senioren zusammengestellt. Die Begleitgruppe soll erste relevante Themen zusammentragen.

  2. Situationsanalyse und Bedürfniserhebung: Um aktuelle und künftige Bedürfnisse und Herausforderungen zu verstehen, werden eine Datenanalyse und eine Umfrage durchgeführt. Dabei wird die Gemeinde in Bezug auf verschiedenste Themen aus dem Bereich Gesellschaft (wie z. B. Gesundheit und Mobilität), Wirtschaft (wie z. B. Verfügbarkeit von Fachkräften und Innovation) und Umwelt (z. B. Biodiversität und Energie) analysiert und mit anderen Gemeinden verglichen. Die Meinung der Bevölkerung zu diesen Themen sowie zum allgemeinen Handlungsbedarf wird mit einem Online-Fragebogen erfasst. Daraus bespricht und definiert dann die Begleitgruppe die zentralen Handlungsfelder und Fragestellungen. Wer in Wildhaus-Alt St. Johann lebt oder der Gemeinde zweitheimisch verbunden ist, ist eingeladen, über diesen Link bis 20. August an der Umfrage mitzumachen: https://de.survey monkey.com/r/WildJoh

  3. Projektideen entwickeln und konkretisieren: In Workshops werden der Bevölkerung die Ergebnisse aus der Befragung vorgestellt, ergänzt und Lösungen sowie Projektideen für die Herausforderungen entwickelt, getestet und konkretisiert. An diesen Workshops wird kreativ gearbeitet und aktiv der Austausch zwischen der Bevölkerung gefördert. Der erste Workshop, die sogenannte «Zukunftswerkstatt» findet am Freitag, 26. September, von circa 17 bis 21 Uhr in Wildhaus im Hotel Hirschen statt, wozu die gesamte Bevölkerung eingeladen ist. Detaillierte Informationen dazu werden noch kommuniziert. Anmelden kann man sich auf https://planval.odoo.com/event/zukunftswerkstatt-wildhuus-alt-st-johann-zame-heba-zame-leba-1/register

  4. Projektumsetzung: Ziel des Projektes ist es nicht nur Ideen zu entwickeln, sondern die Projekte auch zu realisieren. Dabei unterstützt das Team von Planval die Projektteams in der ersten Umsetzungsphase, je nach Bedarf der Teams, damit der Ball ins Rollen gebracht wird.

Sie freue sich darauf, gemeinsam mit der Begleitgruppe, engagierten Freiwilligen aus der Bevölkerung und Zweitheimischen zukunftsweisende Projekte zu initiieren und umzusetzen, schreibt die Gemeinde in ihrer Mitteilung und zitiert Gemeindepräsident Thomas Diezig so:

Gemeinsam sind wir stärker!

Egal ob jung oder alt, aus welchem Teil der Gemeinde man stamme oder welchen Hintergrund man mitbringe: Zusammen lasse sich die Zukunft der Gemeinde aktiv gestalten und sie fit und attraktiv für kommende Herausforderungen machen.

Hinweis: Auskunft geben Planval-Projektleiterin Sabina Ruff, Te­lefon 079 601 00 09, E-Mail sabina.ruff@planval.ch, und Gemeindepräsident Thomas Diezig, Telefon 058 228 71 23, E-Mail thomas.diezig@wildhaus-altstjohann.ch.