Digitale Medien, Müdigkeit, Drogen – die Generation Z und ihre Herausforderungen | W&O

Buchs vor 2 Stunden

Digitale Medien, Müdigkeit, Drogen – die Generation Z und ihre Herausforderungen

An der Feierabendveranstaltung des Berufs- und Weiterbildungszentrums Buchs Sargans BZBS war am Mittwochabend die Generation Z das Thema. Präventionsexpertin Claudia Kälin zeigte neue Trends auf.

Von PD
aktualisiert vor 2 Stunden
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Schon Philosoph Sokrates beschwert sich lange vor Christi Geburt über die «heutige Jugend». BZBS-Prorektor Stefan Gurtner ging in seiner Begrüssung darauf ein, dass jede Generation ihre Herausforderungen hat. «Themen heute sind Suchtmittel, Handy und Internet», so Stefan Gurtner. Dies führe zu Unaufmerksamkeiten sowie Ablenkungen und habe Auswirkungen auf Schule und Arbeit. Der Prorektor freut sich über das sehr grosse Interesse an diesem Feierabendanlass.

Zunahme bei Depressionen

Claudia Kälin-Treina von der ckt GmbH, Gesundheitsförderung und Prävention, hielt das Referat der Veranstaltung, bevor beim Apéro der Austausch im Mittelpunkt stand. Claudia Kälin-Treina brachte aktuelle Zahlen aus dem Kanton St.Gallen mit. Die Lebenszufriedenheit der 15- bis 24-Jährigen ist zwar gut, sehr hohe Zahlen werden trotzdem bei den Depressionserkrankungen festgestellt. Als Stressfaktoren werden Prüfungen, Leistungsdruck, zu wenig Geld oder hohe Anforderungen genannt.

Auch nannte die Referentin die erschreckenden Zahlen bei den Jugendsuiziden. Die Schweiz hat hier in Europa die höchsten Zahlen. Als Problembereiche bei der Generation Z erwähnte Claudia Kälin-Treina die digitalen Medien, Müdigkeit sowie Substanzen wie Alkohol, Tabak, Drogen oder Medikamente.

Die Zahl der Nutzung von digitalen Medien ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Die Referentin klärte auf:

Wir lassen uns alle elf Minuten vom Handy ablenken.

So gehen gut zwei Stunden pro Tag an Schul- und Arbeitszeit verloren. Im Kanton St.Gallen nutzen 45 Prozent der Lernenden das Handy mehr als vier Stunden für private Zwecke (in der Schweiz liegt die Prozentzahl bei 30). Schwierig werde es bei Inhalten, welche Gewalt, Pornografie oder Cybercrime betreffen, sagte Kälin-Treina. Sie ging auch auf die Folgen ein: Schlafmangel, Sucht, Leistungseinbussen. Im Kanton St.Gallen schlafen gemäss einer Studie 94 Prozent der Jugendlichen zu wenig.

Bedenkliche Zahlen präsentierte Claudia Kälin-Treina im Bereich des Konsums von Substanzen. Hier liegt der Kanton St.Gallen beim Kokain gesamtschweizerisch ganz vorne. In einer Umfrage konnten Jugendliche eine Begründung nennen, warum sie konsumieren. Eine klare Zunahme gab es bei der Antwort: «um Probleme zu vergessen».

Berufsbildner und Lehrer sollten Vorbild sein

Vor allem den anwesenden Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern sowie den Lehrpersonen gab Claudia Kälin-Treina einige Tipps mit auf den Weg. Sie nannte unter anderem ausgewählte Arbeitskleider, das Einbeziehen der Lernenden in die Qualitätssicherung, das Festlegen von Präsenzzeiten oder einen Ferienabzug bei unentschuldigtem Fehlen.

Weiter riet sie dazu, Bezugspersonen für die Lernenden zu bestimmen, regelmässig Standortgespräche abzuhalten und bei den elektronischen Geräten nur Geschäftsgeräte zuzulassen. Wichtig sei es weiter, als Berufsbildnerin und Berufsbildner sowie als Lehrperson Vorbild zu sein, schloss die Referentin.