Ein «Rüpel» zeichnet verantwortlich

Mit allen Mitteln wird versucht, die Bahnhofstrasse von Buchs interessant und zeitgemäss zu «gestalten» und zu beleben. Dagegen – ebenso wie die Ernennung der ersten «Buchser Ehrenrunde» – ist nichts einzuwenden. Doch wer zeichnet verantwortlich für das heutige Erscheinungsbild?

Ein Lehrer führte damals die Geschicke der Gemeinde, begleitete das erarbeitete Leitbild und war für die Inkraftsetzung verantwortlich. Fast gleichzeitig wollte Hansruedi Baumgartner, damals als «Rüpel» bezeichnet, die Ruine City zu neuem Leben erwecken. Das Leitbild sah eine zusätzliche Erschliessungsstrasse zwischen der Grünau- und der Bahnhofstrasse vor. Architektonisch super, wirtschaftlich ein No- Go.

Mit einem Deal zwischen dem gleichzeitig geplanten UBS-Neubau und dem Vorhaben City konnte eine Lösung gefunden werden. Die UBS wurde wie geplant gebaut, und in der Folge – oder gleichzeitig – auch das City! Dies war der Anfang für die veraltete Bahnhofstrasse und zugleich der Beginn einer längst fälligen Erneuerung. Das Leitbild unterlag dabei stets wirtschaftlichen Überlegungen.

Heute präsentiert sich die Bahnhofstrasse – ohne Mitwirken der Politik und meist durch private Interessen geprägt – so, wie wir sie kennen. Passage, Mobiliar, Müller, Gasse und Blickpunkt waren die Folge. Die Passage war das erste Gebäude in Buchs mit zwei TG-Geschossen. Auch das Haus Müller und Blickpunkt verfügen über hervorragende Tiefgaragen mit fast immer verfügbaren Parkplätzen.

Welche Anforderungen die Behörden an die Parkplätze beim geplanten Um-/ Neubau vom Rhyner und beim Chez- Fritz stellen, ist dem Schreibenden nicht bekannt. Tatsache ist jedoch, dass die Bahnhofstrasse im jetzigen Zustand genügend Parkplätze aufweist! Baumgartner aber war – oder ist es, welcher eigentlich eine Ehrung verdient hätte. Er war es, der mit seinen Ideen und Bemühungen die Bahnhofstrasse zu dem gemacht hat, was sie heute ist! Seine Initiativen haben viele Investoren bis hin nach Liechtenstein motiviert.

Man/Frau kann es sehen wie man will – aber: Vielen Dank Hansruedi!

Paul Haltinner
Sonnmattweg 27, 9470 Werdenberg