30 Jahre war der gelernte Schreiner im Schulhaus Feld Grabs und den dazugehörenden Kindergärten nicht nur exakter und speditiver Hauswart, sondern sehr geschätztes Teammitglied, Freund und Helfer. Aus diesem Grund wurde der grosse Countrymusik-Fan, den man auch «Gäbschi», «Beätsch» oder «Schulbus-Peter» nannte, an seinem letzten Arbeitstag vor «seinem» Schulhaus Feld gebührend verabschiedet.
Zu seinen Ehren verwandelten sich Kinder und Lehrpersonen aller Klassen in eine bunte Schar von Cowboys und Cowgirls und führten einen Linedance zu «Cotton Eye Joe» vor und sangen «Du bisch de Champion, Peter» zur bekannten Melodie der Popband Queen.
Immer hilfsbereit
und zuverlässigPeter Eggenberger hat in seiner Zeit als Feldner Hauswart mehr als 800 Kinder kennengelernt und väterlich begleitet. Die unzähligen Kinder, welche in seinem Schulbus sassen, sind hier noch nicht mitgezählt. Daneben hat er mit zahlreichen Lehrpersonen und weiteren Mitarbeitenden der Gemeinde, Schulleitungen, Vorgesetzten und Eltern erfolgreich zusammengearbeitet.
Unter all den Menschen, die er auf seine offene, gewinnende Weise begleitet hat, sei wohl niemand zu finden, der die Zusammenarbeit mit Peter nicht geschätzt hat, schreibt die Schulleiterin des Schulhauses Feld in einer Mitteilung.

Peter Eggenberger zeichne sich durch seine ruhige und hilfsbereite Art aus. Sein Motto lautet stets
Geht nicht, gibt es nicht.
Seine Arbeit war nicht vom Pflichtenheft bestimmt, sondern von einer vorbildlichen Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit. In all den Jahren hat seine Genauigkeit im Bereich Reinigung und Wartung nie nachgelassen, sodass das Schulhaus Feld immer noch neuwertig aussieht. Er begleitete die Kinder und Lehrpersonen regelmässig an Skitage, organisierte Tageskarten, den Bustransport und führte selbst eine Gruppe von Kindern an.
Ein gutes Miteinander war ihm stets ein Anliegen
Peter Eggenberger ist ein geschickter Handwerker, ein «Macher». Dabei schob er keine Pendenzen vor sich her, sondern erledigte speditiv jegliche Aufträge, auch ausgefallene und spezielle. So fertigte er Spaliere für Hochzeiten an, unterstützte Junglehrpersonen mit Vorarbeiten für den Werkunterricht oder schreinerte für den Abschied eines langjährigen Kollegen ein Mini-Klavier, welches exakt wie das Original aussah.
Dies sind nur wenige Beispiele seines vielfältigen Wirkens. Er besuchte regelmässig die Teamsitzungen, auch wenn dies nicht in seinem Pflichtenheft stand. Aber ihm war das Miteinander in «seinem» Feld ein grosses Anliegen.
«Schulbus-Peter» konnte sich aber auch durchsetzen, seine Meinung anbringen und mal deutlich werden, wenn es die Situation erforderte. Schülerinnen und Schüler wussten stets, woran sie bei ihm waren, und respektierten ihn als festen Bestandteil des Schulhauses Feld. Als zweifacher Vater und vierfacher Grossvater wusste er, wie er mit Kindern und Jugendlichen umzugehen hatte.
Mit Sorgfalt und klarer Linie fuhr er den Schulbus über Jahre ohne nennenswerten Unfall. In seinen letzten Wochen als Hauswart klopfte ihm beim Feierabendbier plötzlich ein junger Mann auf die Schulter:
Chönsch mi numma? I bi doch all so gern mit dir Schualbus gfahra.
Da braucht es keine weiteren Erklärungen, wenn ein ehemaliger Kindergärtler und sein Schulbusfahrer nach gut 25 Jahren gemeinsam freudig zum Feierabendbier anstossen.
Leidenschaftlicher Countrymusiker
Auch unvergessen bleiben seine Kostüme zur Fasnachtszeit. Statt von einem normalen Busfahrer wurde der Schulbus dann plötzlich von «Banana Joe» oder einem Baby mit Nuggi gesteuert. Sein Faible fürs Verkleiden oder Verwandeln zeigte sich auch jahrelang an seiner Begeisterung für Countrymusik. Bereits in jungen Jahren gründete er mit seinem damaligen Arbeitskollegen Werni das Duo «Peter und Werni». Die beiden musizierten zusammen und teilten auch die Leidenschaft, als Cowboys durchs Dorf zu reiten.
Aus diesem Duo entstand später die Countryband «The Western Dust», welche 1982 ihren ersten Auftritt hatte und durch Peters Schwester Marlies und Housi ergänzt wurde. Noch heute zeigt sich seine Begeisterung für die Westernwelt in seiner Mitwirkung im OK der Veranstaltung «Wartau goes Country», für deren Aufbau er regelmässig Ferientage bezogen hat.
Egal ob am Chlausabend mit der Schule, beim Reinigen, im Bus oder unter Freunden, Peter Eggenberger war immer für ein Spässchen zu haben. Ein Teamplayer mit vollem Einsatz und ein toller Freund, der eine grosse Lücke hinterlassen wird.
Eine Ära endet: Schulhausabwart Peter Eggenberger geht in den wohlverdienten Ruhestand