«Eine Freude, Gleichgesinnte zu treffen»: Das «Rock the Hell» ging zum 14. Mal über die Bühne | W&O

Alt St. Johann 30.05.2023

«Eine Freude, Gleichgesinnte zu treffen»: Das «Rock the Hell» ging zum 14. Mal über die Bühne

Seit vielen Jahren gilt das «Rock the Hell» als eines der härtesten Festivals der Schweiz und diesem Ruf wurde es am vergangenen Wochenende in Alt St.Johann einmal mehr gerecht. Ob «Krach im Toggenburg» oder «Death Metal, bis die Churfirsten wackeln», es gäbe genügend Beschreibungen für diesen Anlass, denn eines war es am Freitag- und Samstagabend ganz bestimmt: brutal hart.

Von Christoph Heer
aktualisiert am 30.05.2023

Am vergangenen Freitag- und Samstagabend war die 14. Austragung dieses «Brutal Death Metal»-Festivals – vierzehnmal «Rock the Hell». Wer nun der Meinung ist, dass an einem solchen «Brutal Death Metal»-Festival nur vollends hartgesottene Männer mit langen Haaren und von Kopf bis Fuss tätowierte Frauen teilnehmen, sieht sich getäuscht.

Natürlich ist diese Art von Musik nicht jedermanns Sache, doch das Festival «Rock the Hell» in Alt St. Johann an sich hat noch viel mehr zu bieten.

Mehrere Hundert Besucher

So holt sich der Otto Normalmusikliebhaber am Foodstand etwas zu essen, an einer der Bars wird friedlich gechillt und im Aussenbereich des hiesigen Werkhofs treffen Einheimische und Nachbarn auf angereistes Klientel aus ganz Europa. Lederjacken mit unzähligen aufgenähten Stickern, Tattoos von Hals bis Fuss, headbangende Löwenmähnen und eishockeyähnliche Checks gegen die Körper anderer, was vor der Bühne abgeht, kann man kurz zusammenfassen: brutal hart, aber gut.

Bei einem richtigen «Brutal Death Metal»-Konzert darf das Stagediving nicht fehlen.
Bei einem richtigen «Brutal Death Metal»-Konzert darf das Stagediving nicht fehlen.
Christoph Heer

Die Stimmung ist dabei stets friedlich, man kennt sich, man feiert zusammen, man trinkt und hat Spass. Für den Laien ist es, als würde an dieser Stelle eine einzige grosse Familie in die Nacht hinein feiern.

Verantwortlich dafür ist Sonja Näf. Die Einheimische hat das Festival aus der Taufe gehoben, hat es Jahr für Jahr erweitert und angepasst, bis es zum heutigen Grossanlass für mehrere Hundert Besucher geworden ist.

Hauptorganisatorin und Gründerin des «Rock the Hell», Sonja Näf, und ihre Mutter Hedy.
Hauptorganisatorin und Gründerin des «Rock the Hell», Sonja Näf, und ihre Mutter Hedy.
Christoph Heer

«Ohne meine rund 40 Helferinnen und Helfer wäre ich aber schön aufgeschmissen. Schliesslich überlebten wir hauptsächlich dank ihnen und den grosszügigen Sponsoren», sagt die Szenekennerin.

Und in der Küche hat Mami das Sagen

Sonja Näfs Mutter Hedy hält derweil in der Küche die Fäden in der Hand, während sich die Bands aus der Türkei, aus Amerika, Finnland, Deutschland oder Italien im Backstagebereich auf ihren Auftritt vorbereiten.

Wie ein Familientreffen. Von links: Adi (aus Sirnach), Yvonne (Lenzburg), Organisatorin Sonja Näf und Luke (Lenzburg).
Wie ein Familientreffen. Von links: Adi (aus Sirnach), Yvonne (Lenzburg), Organisatorin Sonja Näf und Luke (Lenzburg).
Christoph Heer

Nicht zum ersten Mal sind Yvonne und Luke aus Lenzburg anwesend. Mittendrin statt nur dabei geniessen sie die «brutale» Stimmung, begrüssen ihresgleichen und erholen sich im Freien wiederkehrend vom Sound.

Auch Adi aus Sirnach besuchte das «Rock the Hell» schon mehrmals. Er bestätigt auf Anfrage, dass die Szene der Death-Metal-Fans nicht ganz so riesig sei, «darum macht es immer wieder Freude, Gleichgesinnte an solchen Festivals zu treffen».

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