Entwicklung der Saarebene: Die Bevölkerung bringt sich bei Umsetzung ein | W&O

17.06.2022

Entwicklung der Saarebene: Die Bevölkerung bringt sich bei Umsetzung ein

Die Saarebene soll bezüglich Hochwasserschutz, Ökologie und Erholungsnutzung aufgewertet werden. Die Gemeinden Sargans, Mels, Vilters-Wangs und Wartau stellten am Mittwoch zusammen mit dem Kanton St. Gallen und Fachplanern den Stand des Entwicklungskonzepts vor.

Von PD
aktualisiert am 28.02.2023
  Gemäss einer Defizitanalyse besteht bei verschiedenen Gewässern in der Saarebene bezüglich Revitalisierung und Hochwasserschutz Handlungsbedarf. Bereits bei einem statistisch gesehen alle 30 Jahre wiederkehrenden Ereignis würde es aktuell zu Schäden kommen. Im Zuge der Umsetzung der Massnahmen soll der Erholungsnutzen für die Bevölkerung aufgewertet werden. Ein konkretes Projekt liegt noch nicht vor.

Wartauer Bevölkerung kann sich beteiligen

Damit sich die Bevölkerung in einer frühen Phase einbringen kann, fand am Mittwoch in Wangs ein öffentlicher Informationsanlass statt. Rund zwei Dutzend Interessierte nutzten die Gelegenheit, um sich aus erster Hand zu informieren und sich anschliessend mit den Vertretern des Projektteams auszutauschen. Um eine möglichst breite Bevölkerungsschicht zu erreichen und diese zu animieren, ihre Anliegen, Wünsche und Optimierungsvorschläge zu platzieren, wurde die Website www.saarebene.ch aufgeschaltet. Auf dieser werden sämtliche Informationen veröffentlicht. So hat die Bevölkerung die Gelegenheit, sich in aller Ruhe zu Hause mit dem Entwicklungskonzept zu befassen. Im Entwicklungskonzept werden verschiedene Gewässer berücksichtigt. Beim Bahngraben steht der Hochwasserschutz klar im Vordergrund. Auffallend ist, dass dem Schutz des Grundwassers ein sehr hoher Stellenwert zukommt, genauso wie der Verbesserung des Hochwasserschutzes sowie der Umsetzung von Revitalisierungsmassnahmen. Etwas anders tönte es am Informationsabend seitens der Vertreter der Landwirtschaft. Diese stellten die Notwendigkeit der Hochwasserschutzmassnahmen sowie der Revitalisierung in Frage. Sie befürchten vor allem den Verlust von Kulturfläche. Zudem entgegneten sie, dass gerade zum jetzigen Zeitpunkt die Versorgungssicherheit höher zu werten sei als die Projektziele.

Gemeinsam eine Lösung entwickeln

Dem Projektteam ist bewusst, dass sich die Ansprüche der verschiedenen Interessensvertreter teilweise diametral gegenüberstehen und es zu Zielkonflikten kommen wird. Entsprechend herausfordernd ist es, einen Kompromiss zu finden, mit dem sich alle Betroffenen und Beteiligten einverstanden erklären können. Gerade was den Hochwasserschutz betrifft, werden aktuell verschiedene Massnahmenstrategien geprüft. Vom Durchleiten, also der Erhöhung der Abflusskapazität des bestehenden Gerinnes, über Rückhalteeinrichtungen, um den Abfluss zu dosieren, bis hin zu einer Umleitung des Gewässers, um das Risikogebiet zu meiden und so das Schadenpotenzial zu reduzieren.