Erfolgreicher Widerstand: Ausnahme wegen Heuens | W&O

Schiessen 12.08.2025

Erfolgreicher Widerstand: Ausnahme wegen Heuens

Vom 15. bis 17. August findet in Stein das Eidgenössische Feldschiessen statt. Doch weshalb wird im Obertoggenburg erst im August geschossen? Ein Blick in die Geschichtsbücher.

Von PD
aktualisiert am 12.08.2025
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Wie aus verschiedenen Quellen, zum Beispiel dem Historischem Lexikon der Schweiz oder Wikipedia, zu erfahren ist, reicht die Geschichte des Feldschiessens bis ins Jahr 1872 zurück. Als Vorläufer des schweizweit grössten jährlichen Schützenfestes wird das erste Feldsektionswettschiessen vom 8. Oktober 1872 auf dem Twannberg angesehen.

Jedoch nahmen erst 1926 erstmals alle Kantone am Feldschiessen teil. In den Kantonen Bern und Solothurn ist die Existenz von kantonalen Feldschiessen bereits 1879 nachgewiesen. Seit 1940 findet es jährlich statt, und das heutige Programm blieb seit 1968 unverändert.

Intervention des Verbands beeindruckte Obertoggenburger nicht

In welchem Jahr der Schweizerische Schützenverein SSV, der seit jeher für die Organisation verantwortlich ist, den offiziellen Durchführungstermin gesamtschweizerisch auf ein Wochenende im Zeitraum Ende Mai/Anfang Juni festlegte, ist nicht festgehalten.

Tatsache ist, dass sich die Obertoggenburger dieser Anordnung widersetzten. Unter der Begründung, im vorgesehenen Zeitraum sei der Heuet und sie hätten keine Zeit für ein Schützenfest, boykottierten sie das Feldschiessen in diesem Jahr. Der Widerstand der Unbeugsamen blieb nicht unbemerkt. Die Intervention des SSV vermochte jedoch nicht zu beeindrucken. Aus dem Zwist resultierte die schweizweit einzige Ausnahme bezüglich des offiziellen Austragungstermins des Eidgenössischen Feldschiessens.

Somit ist die Teilnahme selbst (ab dem zehnten Altersjahr und für alle kostenlos) eine Hommage an die Geschichte, die der Bezirksschützenverband Obertoggenburg Jahr für Jahr für die Kategorie Gewehr an wechselnden Schiessständen fortführt. Dieses Jahr ist Stein an der Reihe, die Kategorie Pistole findet wie gewohnt in Alt. St. Johann statt.