Erstes Wahlversprechen von Diego Forrer und Rolf Pfeiffer vor 450 Personen abgegeben | W&O

01.09.2022

Erstes Wahlversprechen von Diego Forrer und Rolf Pfeiffer vor 450 Personen abgegeben

Die Stadtpräsidiumskandidaten Diego Forrer und Rolf Pfeiffer präsentierten sich am Mittwochabend den interessierten Buchserinnen und Buchsern in der Lokremise.

Von Alexandra Gächter
aktualisiert am 28.02.2023
Ein volles Haus, ein erstes Wahlversprechen und ein neuer Namensvorschlag für die Buchser Stadtverwaltung. So lautet die Kurzzusammenfassung des Wahlpodiums vom Mittwochabend in der Lokremise. Die Findungskommission lud ihre beiden Kandidaten – Diego Forrer und Rolf Pfeiffer – ein, sich den Buchserinnen und Buchsern als ihr potenzieller Stadtpräsident vorzustellen. Rund 450 Personen liessen es sich nicht entgehen, wie Moderator Kuno Bont den beiden auf den Zahn fühlte. Der Umstand, dass Kandidat Daniel Trappitsch nicht eingeladen war, wurde eingangs der Veranstaltung erklärt und am Schluss mit einer Frage aus dem Publikum nochmals aufgegriffen.

Zwölf Jahre Schulratspräsident von Grabs

Diego Forrer (58) führte aus, dass er mit seinem reich gefüllten Rucksack mit Kenntnissen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung die richtige Person für die Weiterentwicklung von Buchs sei. Der derzeitige Gemeindepräsident von Uznach war zwölf Jahre lang Schulratspräsident in Grabs und hat 20 Jahre in der Region Werdenberg gelebt.
 Diego Forrer begrüsst vor dem Wahlpodium Stefan Frey aus Räfis.
Diego Forrer begrüsst vor dem Wahlpodium Stefan Frey aus Räfis.
Bild: Alexandra Gächter

Die Region Werdenberg ans Herz gewachsen

Von verschiedenen Seiten angesprochen musste Forrer sich rechtfertigen, wieso er als gebürtiger Niederhelfenschwiler, der in Uznach amtet, zurück ins Werdenberg möchte. Diego Forrer begründete:
Weil mir die Region Werdenberg in den letzten 20 Jahren ans Herz gewachsen ist.

In Buchs verwurzelt

Rolf Pfeiffer (53) hob seine Nähe zu Buchs hervor. Er ging hier zur Schule, absolvierte seine Lehre im EW Buchs als Elektromonteur, arbeitete unter anderem bei der VAT und Swisscom und ist seit 20 Jahren Mitinhaber der Speedcom, welche 48 Mitarbeitende beschäftigt. Pfeiffer ist Präsident von Wirtschaft Buchs, Verwaltungsratsmitglied der Wiga-Messe und engagiert sich in verschiedenen lokalen und regionalen Vereinen, Organisationen und Verbänden.
 Rolf Pfeiffer im Gespräch mit Patrizia Baumgartner und Ernst Schwendener aus Räfis.
Rolf Pfeiffer im Gespräch mit Patrizia Baumgartner und Ernst Schwendener aus Räfis.
Bild: Alexandra Gächter

Erfolg müsse erarbeitet werden

Auf Kuno Bonts Aussage, er sei «erfolgsverwöhnt», entgegnete Rolf Pfeiffer, dass jeder Erfolg Fleiss brauche und erarbeitet werden müsse. In seinem Rucksack, den er mitbringe, stecke aber nicht nur Positives. Pfeiffer sagt:
Es braucht auch Negatives.

Auch Diego Forrer und Rolf Pfeiffer sind manchmal wütend

Auf die Frage, was ihn wütend mache, erwiderte er: «Wenn man nicht auf die Umwelt achtet.» Diego Forrer hingegen wird wütend, «wenn Termine nicht eingehalten werden. Ich bin pünktlich.» Auf Niederlagen angesprochen sagte Forrer, dass es ihn ansporne, nach Lösungen zu suchen, wenn eine Vorlage vom Volk nicht angenommen werde. «Niederlagen braucht es zwischendurch, damit man sich zurückbesinnt.»

Buchs soll eine Stadt für alle sein

Danach nahm Kuno Bont die Parteizugehörigkeit der beiden unter die Lupe. Ob Buchs eine CVP-Stadt werde, wollte er von Diego Forrer wissen. Dieser erwiderte, dass Parteipolitik herzlich wenig im Stadtrat verloren habe. Er stehe dazu, dass er seit 35 Jahren in der CVP (heute Die Mitte) sei, aber in der Exekutive suche man gemeinsam nach Lösungen. Buchs soll eine Stadt für alle sein, von links bis rechts, so Forrer.

Keine Nähe zur Partei gesucht

Rolf Pfeiffer musste dazu Stellung nehmen, wieso er nie einer Partei beigetreten ist. «Es hat sich nicht ergeben und ich habe auch keine Nähe zu einer Partei gesucht. Ich habe mich bei vielen anderen Sachen engagiert und war damit ausgelastet.» Eine Parteizugehörigkeit habe Vorteile, aber dafür könne er als Parteiloser in seinen Gedanken freier sein. Als Stadtpräsident möchte er den Kontakt mit den Ortsparteien auf jeden Fall pflegen, so Pfeiffer.
 Rund 450 interessierte Buchserinnen und Buchser erschienen in der Lokremise.
Rund 450 interessierte Buchserinnen und Buchser erschienen in der Lokremise.
Bild: Alexandra Gächter

Stadtverwaltung sei nicht der richtige Name

Die Karrierewege der beiden Kandidaten könnten kaum unterschiedlicher sein. Diego Forrer, der eine Verwaltungslehre gemacht hat, wurde als nächstes mit dem Vorwurf konfrontiert, dass Verwalter nur verwalten und nicht gestalten. Dem widersprach der Gemeindepräsident von Uznach:
Dies hat sich gewandelt. Heute muss man extrem agil sein. Ich gestalte seit 20 Jahren.
Vielleicht wäre es also an der Zeit, den Namen «Stadtverwaltung» in «Stadtinnovation» zu ändern, so Forrer.

Fähige Mitarbeitende im Rathaus

Rolf Pfeiffer sieht es als Chance, dass er aus der Privatwirtschaft kommt. Pfeiffer sagte:
Ich bin sehr lösungsorientiert unterwegs.
Im Rathaus gebe es fähige Mitarbeitende, die er abholen und begeistern möchte.

Finanzen seien gar nicht so «grottenschlecht»

Dann ging es ans Eingemachte der Stadt Buchs. Die Themen Finanzen und Kommunikation wurden angesprochen. So «grottenschlecht» sei die Finanzlage in Buchs gar nicht, so Rolf Pfeiffer. Massgebend sei für ihn, dass die Einnahmen die Ausgaben bestimmen. Pfeiffer sagte:
Wenn wir die Ausgabenseite nicht reduzieren können, dann müssen wir die Einnahmenseite erhöhen.
Buchs biete dafür die eine oder andere Möglichkeit. Er könne sich vorstellen, dass man künftig für einen Parkplatz am Werdenbergersee bezahlen muss.

Kommunikation sei in gewissen Punkten «unterirdisch» gewesen

Zur Kommunikation der Stadt Buchs sagte Rolf Pfeiffer, dass sie in gewissen Punkten «unterirdisch» gewesen sei. Diego Forrer teilte mit, dass er die Bürgerschaft so früh wie möglich in Projekte einbinden wolle.

Eine Bürgerstunde im Rathaus

Ob sich die beiden eine Bürgersprechstunde im Rathaus vorstellen könnten, wollte Kuno Bont schliesslich wissen. Forrer sagte:
Das kann ich versprechen. Das habe ich bereits notiert.
Rolf Pfeiffer möchte ebenfalls Bürgernähe. Er sagte:
Ich werde eine Bürgerstunde einführen. Der Bürger soll die Möglichkeit erhalten, ins Rathaus zu kommen, um sein Anliegen zu deponieren.