Felsabbruch im Alpstein: Der Kanton gibt Entwarnung | W&O

Alpstein 02.11.2025

Felsabbruch im Alpstein: Der Kanton gibt Entwarnung

Am Donnerstagmorgen lösten sich unterhalb der Alp Sigel Felsmassen und stürzten ins Tal. Experten erwarten keine weiteren Abbrüche.

Von pd/vat/maf/msc
aktualisiert am 02.11.2025
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Unterhalb der Alp Sigel im Kanton Appenzell Innerrhoden ereignete sich am Donnerstagmorgen ein Felssturz. Zwischen 7 und 7.10 Uhr donnerten Felsmassen herab. Die zuständigen Behörden seien umgehend informiert worden, sagt Ralf Bürki, Leiter Landesbauamt. Den Felssturz habe man bis ins Tal gehört.

Die Felsmassen lösten sich in der Sigelwand Richtung Wasserauen, zwischen Felswand und Waldrand. «Im Bereich Chrattenbitter, etwa 500 Meter südwestlich der Zahme Gocht», sagt Bürki. Durch den betroffenen Bereich verlaufen keine Wanderwege. Ebenfalls liegen nach aktuellem Stand keine Meldungen über Verletzte oder beschädigte Gebäude vor. Das klang am Donnerstag noch wie Glück im Unglück. Jetzt konnten die Behörden weitere Entwarnung geben.

Kein Felssturz, sondern ein Blockschlag

Vertreter des Bau- und Umweltdepartements des Kantons Appenzell-Innerrhoden starteten am Freitag einen Erkundungsflug. In einer Pressemitteilung schreibt das Baudepartement, ein Geologe habe den Abbruch begutachtet. Gemäss des Experten handelte es sich nicht um einen Felssturz, sondern um einen Blockschlag, da das Volumen des Abbruchs nur rund 80 bis 100 Kubikmeter betrage – zu wenig für einen eigentlichen Felssturz. In der Mitteilung heisst es: «Das Volumen liegt unter der Schwelle für einen Felssturz und es handelt sich somit fachlich um einen Blockschlag.»

Der Abbruch geschah im Bereich Chrattenbitter, 500 Meter südwestlich der Zahmen Gocht gen Wasserauen. Der Experte erwarte derzeit keine weiteren Abbrüche. Der Erkundungsflug habe gezeigt, dass die Spuren des Abbruchs bis in den Schutzwald reichten. Unterhalb des Waldes seien aber keine Spuren erkennbar gewesen. «Insgesamt handelt es sich um kein aussergewöhnliches Ereignis. Deshalb ergibt sich keine Änderung der bestehenden Gefahrenlage», wie es in der Medienmitteilung heisst.

Das Innerrhoder Landesbauamt hat nun eine Firma beauftragt, den Ursprung des Abbruchs vertieft zu analysieren. Weitere Massnahmen seien im Moment nicht erforderlich.

Warum genau es zum Felssturz kam, konnte Bauamtsleiter Bürki am Donnerstag nicht sagen. Er gehe von einem natürlichen Prozess aus: «Der Berg bröckelt, wie auf der ganzen Welt.»