Gams und Wartau haben ihre Umzüge abgesagt – die anderen Fasnachtsaktivitäten stehen auf der Kippe | W&O

18.12.2021

Gams und Wartau haben ihre Umzüge abgesagt – die anderen Fasnachtsaktivitäten stehen auf der Kippe

Am 13. Februar und am 6. März 2022 hätten nach einem, respektive zwei Jahren Unterbruch, die Fasnachtsumzüge in Gams und Wartau wieder stattfinden sollen. Nun ist klar, dass die beiden Werdenberger Umzüge auch dieses Jahr den Coronamassnahmen zum Opfer fallen.

Von Alexandra Gächter
aktualisiert am 28.02.2023

Zwar sind die Umzüge nicht wie vergangenes Jahr von Seiten des Bundesrates verboten worden, eine Durchführung ist aber mit den bestehenden Massnahmen praktisch unmöglich.

«Die Enttäuschung ist bei den Fasnachtsliebhabern gross»

Die Veranstalter haben gemäss den derzeitigen Massnahmen die Pflicht, am Fasnachtsumzug die Zertifikate zu kontrollieren. «Das ist mit normalem Menschenverstand nicht umsetzbar. Wir können nicht das halbe Dorf absperren und an jeder Seitenstrasse Kontrolleure aufstellen, welche die gut 5000 herbeiströmenden Besucherinnen und Besucher laufend überprüfen», sagt Peter Vetsch, Vorstandsmitglied des Gamser Rettungscorps.

Moritz Nänni, Präsident der Wartauer Fasnacht (Wa-Fa) pflichtet diesen Aussagen bei. Die Fasnachtsumzüge in Gams und Wartau werden ersatzlos gestrichen. Peter Vetsch sagt:

Die Enttäuschung ist bei den Fasnachtsliebhabern gross.

Immerhin hätten sich durch die Absage keine finanziellen Einbussen ergeben. Die Absage wurde im Vorstand schon länger diskutiert. Deshalb habe man darauf geachtet, dass keine Auslagen getätigt wurden. Ebenfalls abgesagt wurde die Mega-Gugger-Night der Junggugga Gams, die am 22.Januar 2022 hätte stattfinden sollen. Auch der Kindermaskenball, der nach dem Gamser Fasnachtsumzug hätte stattfinden sollen, wurde bereits abgesagt.

Weitere Fasnachtsaktivitäten stehen derzeit noch auf der Kippe. Es sind dies die Gamser Fasnacht von Mitte Februar mit Ü25-Maskenball, Guggenball und Monsterkonzert sowie die Wartauer Fasnacht von Anfang März mit Beizenfasnacht, Maskenball und Fasnachtsbar. Kevin Fahrer, Präsident der Guggamusig Gämselibögg, sagt, die «Gämselibögg» möchten nach Möglichkeit am 11. oder 12. Februar eine Fasnachtsaktivität durchführen. Kevin Fahrer sagt:

2G wäre drinnen machbar. Auch Masken- oder Sitzpflicht wäre grundsätzlich umsetzbar.

Ein grösseres Problem sieht er darin, dass Mitglieder ohne Zertifikat derzeit nicht proben dürfen. «Ich versuche meine Mitglieder bei Stange zu halten. Wenn es wieder keine Fasnacht gibt, verlieren wir vielleicht Mitglieder. Das möchten wir unbedingt vermeiden.»

«Wir wollen nicht Polizei spielen müssen»

Moritz Nänni, Präsident der Wa-Fa sagt, dass die Wa-Fa so lange wie möglich die Planung aufrecht hält. Da die Wartauer Fasnacht erst im März stattfindet, hofft er bezüglich den Indoor-Aktivitäten noch auf Lockerungen. Mit 3G oder 2G könnten gewisse Veranstaltungen durchgeführt werden. 2G sei jedoch kritischer, da ihm dann weniger Helferinnen und Helfer zur Verfügung stehen würden. Der Wa-Fa-Präsident sagt:

Aufwand und Ertrag muss für uns stimmen.

Eine Sitz- oder Maskenpflicht käme für ihn nicht in Frage. Nicht, dass es nicht umsetzbar wäre, aber «wir wollen an der Fasnacht nicht Polizei spielen müssen.»

Vielleicht haben die Wartauer aber Glück. Waren sie im Jahr 2020 die einzigen Werdenberger, welche die Fasnacht absagen mussten, könnte ihre späte Fasnacht im Jahr 2022 wertvolle Zeit verschaffen. «Ein definitiver Entscheid können wir bis Ende Januar hinausschieben», so Nänni.