Gemeinderat lobt Zusammenarbeit bei Brandbekämpfung: «Das gibt mir ein gutes Gefühl» | W&O

03.01.2023

Gemeinderat lobt Zusammenarbeit bei Brandbekämpfung: «Das gibt mir ein gutes Gefühl»

Brand in einem Mehrfamilienhaus in Rans: Eine betroffene Familie zog ins Hotel. Der Seveler Gemeinderat Rudolf Kühne war vor Ort und schildert seine Eindrücke.

Von heini.schwendener
aktualisiert am 28.02.2023
Gemeinderat Rudolf Kühne ist in Sevelen für das Ressort Sicherheit zuständig. Geht in der Gemeinde ein Alarm bei der Feuerwehr ein, dann weiss dies auch Kühne augenblicklich. Je nach Alarmstufe begibt er sich selber vor Ort. Der Gemeinderat erklärte gegenüber dem W&O:
Es könnte ja sein, dass auch die Infrastruktur der Gemeinde oder Liegenschaften der Gemeinde in Mitleidenschaft gezogen werden oder dass unsere Hilfe gebraucht wird.

Eine Wohnung war nicht mehr bewohnbar

Am frühen Sonntagnachmittag, als es in einem Mehrfamilienhaus an der Badstrasse in Rans brannte (vgl. W&O von gestern), rückte Rudolf Kühne aus. Vor Ort war bald klar, dass mindestens eine der sechs Wohnungen so schnell wohl nicht mehr bewohnbar sein dürfte. Allerdings musste in diesem Fall der Gemeinderat nicht mithelfen, für die Betroffenen, die nicht bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf fanden, eine provisorische Bleibe zu finden. Die Liegenschaftsverwaltung hatte für die dreiköpfige Familie bereits ein Hotelzimmer reserviert.
 47 Leute der Feuerwehr Werdenberg Süd waren in Rans im Einsatz, und neben dem Hubretter aus Buchs (rechts) auch noch jener von Vaduz (links).
47 Leute der Feuerwehr Werdenberg Süd waren in Rans im Einsatz, und neben dem Hubretter aus Buchs (rechts) auch noch jener von Vaduz (links).
Bild: Heini Schwendener

Zahl verfügbarer Wohnungen ist knapp

Die Gemeinde Sevelen kann in solchen Notfällen nicht auf eine freie eigene Wohnung zurückgreifen. Und derzeit ist verfügbarer Wohnraum ohnehin knapp, weil die Zahl der Flüchtlinge so hoch ist. Rudolf Kühne konnte nach 17 Uhr den Brandplatz verlassen. Die Lagebeurteilung hatte nämlich ergeben, dass durch das Feuer und den Rauch sowie durch den Löschwassereinsatz die übrigen Wohnungen nicht bzw. kaum in Mitleidenschaft gezogen worden waren.

Strom- und Wasserversorgung sowie die Heizung blieben intakt

Ausserdem waren die Strom- und Wasserversorgung im Gebäude intakt und auch die Heizung funktionierte. Das bedeutete dann letztlich auch, dass die Menschen in den übrigen fünf Wohnungen des Mehrfamilienhauses in Rans nicht ausziehen mussten.
 Mitten in der Nacht begannen die Feuerwehrleute, das Dach mit einer blauen Blache abzudecken.
Mitten in der Nacht begannen die Feuerwehrleute, das Dach mit einer blauen Blache abzudecken.
Bild: FWWS

Hilfskräfte im Ransertreff verpflegt

Rudolf Kühne ist in seiner Amtszeit als Gemeinderat am Sonntag erst zum zweiten Mal bei einem Alarm ausgerückt, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen und notfalls die Hilfe der Gemeinde anzubieten. Helfen konnte die Gemeinde schliesslich am Sonntag auch noch: Sie öffnete ihren Ransertreff, der in der Nähe des Brandobjektes liegt, für die Feuerwehrleute. Im Ransertreff gibt es ein WC und eine kleine Küche. Dort wurden die Leute während des Einsatzes, der um 13.40 Uhr mit dem Alarm begann und erst zehn Stunden später beendet war, verpflegt.

Eine eindrückliche Erfahrung

Gemeinderat Rudolf Kühne hält nach seinen Erfahrungen vom Sonntagnachmittag fest:
Die Zusammenarbeit von Feuerwehr, Rettung, Polizei und Zivilschutz hat sehr gut funktioniert. Nie ist Hektik aufgekommen, alle Leute wussten offenbar ganz genau, was zu tun ist. Das gibt mir ein gutes Gefühl.
Rudolf Kühne kann der betroffenen Familie inzwischen ein Angebot für eine vorübergehende Bleibe unterbreiten – dank seiner Arbeitgeberin. Der Feuerwehr-Einsatz dauerte zehn Stunden Der Brand in einem Mehrfamilienhaus in Rans am Sonntag, 1. Januar, hat die Feuerwehr Werdenberg Süd (FWWS) zehn Stunden auf Trab gehalten. 47 Feuerwehrleute waren gefordert. Hinzu kamen Männer und Frauen der Polizei, der Rettung sowie drei Personen, die von der Zivilschutzorganisation Werdenberg aufgeboten wurden. Die Zivilschützer kümmerten sich um die Verpflegung der Feuerwehrleute während des langen Einsatzes und halfen mit bei der Retablierung des Materials. Marcel Senn, Kommandant der FWWS sagte auf Anfrage des W&O: «Unsere Leute haben einen super Job gemacht, sowohl beim Innenangriff wie auch bei der Bekämpfung des Feuers von aussen.» Der Einsatzleiter Marcos Cerezo habe die richtigen Entscheide getroffen. All dies hat letztlich bewirkt, dass fünf der sechs Wohnungen der Liegenschaft in Rans weiterhin bewohnbar blieben. Sie wurden also weder durch das Feuer, das auf dem Balkon einer Dachwohnung ausgebrochen war und sich über das Dach immer weiter ausgebreitet hatte, noch durch den Rauch oder das Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen. Um dem Feuer unter den Ziegeln Herr zu werden, wurde zusätzlich ein Hubretter der Stützpunktfeuerwehr Vaduz aufgeboten. Schliesslich gelang es, das Feuer zu löschen. Danach stand eine weitere Herkulesaufgabe für die FWWS an: In der Nacht und bei starkem Föhn musste auf dem steilen Dach ein provisorisches Verdeck aus Blachen errichtet werden. Ohnehin hat der starke Föhn während des ganzen Tages die Arbeit der Feuerwehr erschwert. Marcel Senn betonte gegenüber dem W&O: «Bei den vielen Einsätzen um den Jahreswechsel kam die gute Zusammenarbeit der fusionierten Feuerwehren von Buchs, Sevelen und Wartau zum Tragen.» (she)