Genozid oder Antisemitismus? | W&O

Region 29.07.2025

Genozid oder Antisemitismus?

Ein Leserbriefautor fordert einen sofortigen Waffenstillstand, uneingeschränkte humanitäre Hilfe für die Bevölkerung und den Stopp der Waffenlieferung an eine der bestausgerüsteten Armee der Welt.

Von Otto Ackermann
aktualisiert am 29.07.2025
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Mittlerweile reagieren weltweit Regierungen gegen die Ermordung und das Aushungern der Palästinenser im Gaza-Streifen, während Israel nach wie vor kein Interesse an einem Kriegsende und Verhandlungen zeigt.

Das hat seine Gründe: Die Ankündigung von Netanyahu nach dem entsetzlichen Terroranschlag der Hamas im Oktober 2023 wurde und wird nicht ernst genommen: Sogleich löste die israelische Armee die Operation Eiserne Schwerter aus und Netanyahu erklärte, dieses Mal werde es einen langen und blutigen Krieg geben! Tatsächlich dauert er bald zwei Jahre, ein Ende ist aus israelischer Sicht nicht möglich.

Offenbar dient der Massenterror der Hamas zur Auslösung längst vorbereiteter militärischer Pläne, die nicht als legitime Selbstverteidigung mit angemessenen Massnahmen zu rechtfertigen sind. Wie die fortlaufende Zerstörung des Gazastreifens zeigt, ist nicht die militärische und politische Entmachtung der Hamas oder die Befreiung der Geiseln das wirkliche Ziel, sondern die dauerhafte Annexion des Gazastreifens (wie auch die Annexion des Westjordanlands mit anderen Mitteln). Das bedeutete Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung: sie wird psychisch zerstört und mit der gezielten Vernichtung von Schulen, Spitälern etc. aller Lebensgrundlagen beraubt, von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Die Überlebenden des weltweit grössten «Gefangenenlagers» werden irgendwo ausserhalb … in neuen Lagern entsorgt.

Ich bin entsetzt, dass eine sich jüdisch nennende Regierung entgegen allen internationalen und humanitären Rechtsordnungen Millionen von Menschen terrorisiert und Frauen, Kinder, Alte mit Hungerblockaden und Todesmärschen dezimiert! Es ist für mich unfassbar, dass Juden solche Verbrechen gegen Menschheit begehen und dass sich weltweit nur wenige jüdische Stimmen dagegen erheben.

Achtung: Ich schreibe bewusst: Juden und nicht die Juden, denn das wäre Antisemitismus. Im Vergleich: Die Gräuel und die Vernichtung der Juden in Europa wurde von Deutschen mit einer rassistischen Ideologie begangen, nicht von den Deutschen gesamthaft, es gab damals im Inland wie in der ganzen Welt einen (kleinen) Widerstand dagegen. Man darf nicht Kritik der offenkundigen Verbrechen gegen die Menschheit mit dem Argument Antisemitismus mundtot machen.

Es muss einen weltweiten Widerstand geben gegen das gegenwärtige verbrecherische und rassistische Regime in Jerusalem: Sofortiger Waffenstillstand, uneingeschränkte humanitäre Hilfe für die Bevölkerung, Stopp der Waffenlieferung an eine der bestausgerüsteten Armee der Welt.

Otto Ackermann, Profasonweg 7, 9476 Fontnas