Glänzender Zahlenkranz: Hilti erzielt das beste Resultat in der Firmengeschichte | W&O

18.03.2022

Glänzender Zahlenkranz: Hilti erzielt das beste Resultat in der Firmengeschichte

Die international tätige Liechtensteiner Firma mit Ableger in Buchs hat erstmals mehr als 31'000 Mitarbeitende.

Von armando.bianco
aktualisiert am 28.02.2023
«Das Jahr 2021 stand für Hilti im Grossen und Ganzen unter einem glücklichen Stern, weil trotz anhaltenden Covid-Störungen viel positives Momentum zum besten Ergebnis in der Geschichte von Hilti geführt hat», sagte VR-Präsident Heinrich Fischer gestern eingangs der Medienkonferenz. Der Zahlenkranz spricht Bände: Das Umsatzwachstum stieg um 12,1 Prozent auf fast 6 Mia. Franken, das Betriebsergebnis stieg um 16,3 Prozent auf 848 Mio. Franken, der Reingewinn stieg um 27,1 Prozent auf 675 Mio. Franken. Die Umsatzrendite liegt bei 14,2 Prozent, die Kapitalrendite bei 17,1 Prozent.

«Trotzdem war 2021 für uns kein einfaches Jahr»

Laut CEO Christoph Loos hat sich die Bauwirtschaft im letzten Jahr erholt und in den meisten Regionen wieder das Vorkrisenniveau erreicht.
Wir konnten den coronabedingten Rückgang aus 2020 komplett kompensieren. Das heisst allerdings nicht, dass 2021 ein einfaches Jahr war für uns. Unser Team hat die Schwierigkeiten mit grossem Einsatz gemeistert.
Den Ausblick 2022 bezeichnete er als «selten schwieriger» aufgrund der Eskalation in der Ukraine, steigender Kosten bei den Rohmaterialien und massiven Währungseffekten gegen den Schweizer Franken.
 Zahl der Mitarbeitenden in den letzten vier Jahren von 170 auf 230 gesteigert: Die Hilti Befestigungstechnik in Buchs.
Zahl der Mitarbeitenden in den letzten vier Jahren von 170 auf 230 gesteigert: Die Hilti Befestigungstechnik in Buchs.
Bild: Armando Bianco

Mit dem Projekt «Nuron» neue Massstäbe setzen

Trotz aller Zufriedenheit mit dem Ergebnis 2021 dürfe man aber auch nicht übersehen, dass die Bauindustrie gesamthaft weniger unter der Krise gelitten habe als viele andere Industrien. Und die Aussichten sind laut dem CEO intakt. Die letzten zwei Jahre hätten gezeigt, wie vorteilhaft es sei, einen langfristig orientierten Eigentümer zu haben.
Es stand nie zur Diskussion, die substanziellen Investitionen in wichtige strategische Projekte zu kürzen.
Bestes Beispiel ist das Entwicklungsprojekt «Nuron», hier wurden seit Januar über 70 neue Geräte mit einer leistungsfähigen und intelligent vernetzten Akku-Plattform auf den Markt gebracht.
 Wer kennt sie nicht: Hilit ist einer der führenden Werkzeughersteller im Baubereich.
Wer kennt sie nicht: Hilit ist einer der führenden Werkzeughersteller im Baubereich.
Bild: Eddy Risch

Preiserhöhungen werden auf die Marge drücken

Die gestiegenen Preise bei den Rohstoffen in den letzten Monaten bekommt auch das Liechtensteiner Unternehmen zu spüren. Bei einzelnen Komponenten habe sich der Preis mehr als verdoppelt, was dazu führt, dass man mehr auf Lagerbestände zurückgreift. Ein Teil der Preiserhöhungen wird an die Kundschaft weitergegeben, der andere belastet die Margen. Trotz der angespannten Situation bei den Lieferketten schaffte es Hilti im letzten Jahr, die Bestellungen zu 96 Prozent pünktlich auszuliefern. In Russland und der Ukraine tätig Die Hilti hat im Jahr 2021 erstmals die Schwelle von 31000 Mitarbeitenden überschritten. Rund 1300 Personen davon sind in Russland beschäftigt, zirka 100 in der Ukraine. Kein politisches, sondern ein empathisches Statement lieferte an der gestrigen Medienkonferenz VR-Präsident Heinrich Fischer: «Wir sind zutiefst schockiert über die menschliche Tragödie, ausgelöst durch den russischen Einmarsch in der Ukraine. Als international tätiges Unternehmen mit Teams in der Ukraine und in Russland liegt es jetzt auch an uns, schnell und unbürokratisch Hilfe zu leisten. Unsere Marktorganisationen in den Ländern westlich und südlich der Ukraine stehen bereit, um unseren Mitarbeitenden und ihren Familien zu helfen.» Laut CEO Christoph Loos befinden sich rund die Hälfte aller Hilti-Produkte und 700 Kunden auf der Sanktionsliste. Aufgrund der Lage ist man gezwungen, die Geschäftstätigkeiten in Russland, der Ukraine und Belarus drastisch einzuschränken. In Russland müssen aufgrund der Umstände rund 300 Mitarbeitende entlassen werden. «Obwohl wir unser Geschäft in Russland sofort stark eingeschränkt haben, stehen wir gegenüber den teils langjährigen Teammitgliedern in der Verantwortung, diese schwierige Zeit zu überbrücken. Zahl Angestellter in Buchs gestiegen An der Grünaustrasse befindet sich die Hilti Befestigungstechnik AG. Die Anzahl Mitarbeitender hat sich in den letzten Jahren von ca. 170 (2017) auf aktuell rund 230 erhöht. Die Firma betreibt Forschung, Entwicklung und Beratung in der Befestigungstechnik, Handel mit Produkten, Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Schutzrechten und Durchführung von Dienstleistungen für Unternehmen.