Sabine Wiederkehr, Leiterin Spitex Sevelen, begrüsste im Namen des Vorstands zur diesjährigen Hauptversammlung im Pflege- und Betreuungszentrum Büelriet (PBZ). Der vorgetragene Jahresbericht gab Einblicke in Aktivitäten und Entwicklungen der Organisation.
Nebst dem eigentlichen Kerngeschäft und dem Einsatz bei Klienten beschäftigte sich die Spitex Sevelen zusammen mit dem kantonalen Verband sowie weiteren Organisationen in der Region mit aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen. Ein zentrales Thema war die Umsetzung des Datenschutzgesetzes für den Seveler Betrieb.
Als Folge der Pflegeinitiative erarbeitete der Kanton St. Gallen ein Konzept mit Ausbildungsverpflichtungen für Spitäler, Heime, aber auch Spitex-Organisationen. Um diese zusätzliche Aufgabe erfüllen zu können, werden derzeit Möglichkeiten für eine regionale Ausbildungskooperation mit benachbarten Institutionen und Spitex-Organisationen geprüft.
Kleiner Überschuss – neue Herausforderungen
Spitex Schweiz verfolgt mit der Vision «Spitex 2040» einen zukunftsorientierten Weg in der ambulanten Pflege. Die Tendenzen und Erkenntnisse stellen auch die lokale Organisation vor wachsende Anforderungen. Die kantonale Statistik prognostiziert bis 2045 eine Verdoppelung der Klientenzahlen aufgrund der Altersentwicklung sowie Lebenssituation der Bevölkerung.
Die demografischen Veränderungen und der Wunsch nach Lebensqualität im Alter oder die Digitalisierung bedingen zudem neue Ansätze. Rekrutierungsprobleme aufgrund von Fachkräftemangel, die Ausbildungsverpflichtung oder steigende Gesundheitskosten verlangen gemäss Ausführungen von Sabine Wiederkehr kreative Lösungen. Aus diesem Grund beschloss der Vorstand, 2025 die strategische Ausrichtung der Spitex Sevelen zu prüfen.
Vorstandsmitglied Monika Graf präsentierte die Vereinszahlen. Die Spitex Sevelen betreute mit 14 Teilzeitmitarbeiterinnen und einem Gesamtumfang von knapp fünf Vollzeitstellen im vergangenen Jahr 117 Klientinnen und Klienten. Das Geschäftsjahr 2024 schloss mit einem Verlust von 8454.05 Franken ab, welcher gemäss Leistungsvereinbarung von der Gemeinde Sevelen getragen wird.
Die anwesenden Vereinsmitglieder folgten einstimmig den Anträgen der Geschäftsprüfungskommission und genehmigten den Abschluss 2024 sowie das Budget 2025 der Spitex Sevelen.
Die Entwicklung der Seveler Pflege
Im zweiten Teil blickte Dr. med. Thomas Buchalla auf die Entstehung der Organisation zurück. Bereits 1837 wurde in Sevelen ein Frauen- und Töchterverein, mit dem Zweck «Pflege der Bevölkerung», eingeführt. Als eigentlicher Startschuss der kommunalen Spitex gilt jedoch die Gründung des Frauen-, Armen- und Krankenvereins durch Pfarrer Rotach vor 80 Jahren. Gemäss übermittelten Unterlagen leistete Anna Schlegel als erste Gemeindeschwester 1947 bereits 3000 Klientenstunden.
Anhand von verschiedenen Meilensteinen zeigte Vorstandsmitglied Thomas Buchalla die über 180-jährige Entwicklung der häuslichen Pflegeunterstützung auf, endend mit dem Spitex-Umzug 2022 in die neuen Räumlichkeiten im PBZ Büelriet. Der Vortragende verband den Rückblick mit einem grossen Dank für die überaus wichtige, geleistete Unterstützung in der Gemeinde.
Der Abend klang mit einem Nachtessen sowie einem Lottomatch aus.
Grosser Dienst für Gesundheitsversorgung der Gemeinde