Hallenbad Lukashaus – zu teuer und unzweckmässig | W&O

Grabs 15.11.2023

Hallenbad Lukashaus – zu teuer und unzweckmässig

Für Leserbriefschreiberin Andrea Caluori-Bernet ist die Vorlage zum Hallenbad überteuert, unverhältnismässig und kurzsichtig.

Von Andrea Caluori-Bernet
aktualisiert am 15.11.2023

Am 19. November 2023 entscheidet das Stimmvolk der Politischen Gemeinde Grabs über einen Kredit zur Renovation des Hallenbads im Lukashaus ab. Die Vorlage ist überteuert, unverhältnismässig und kurzsichtig. Mit 15 m × 7 Metern Grösse ist das Hallenbädchen sehr klein, kostet aber fast 6 Mio. Franken.

Es ist hauptsächlich für die Schule bzw. sogar nur bis zur 4. Klasse gedacht. Diesen Ansprüchen mag es genügen. Für die 5. bis 9. Klasse müsste ebenfalls Wasser zur Verfügung stehen, da diese Stufen auch im Lehrplan 21 enthalten sind. Das ganze Kosten-Nutzen-Verhältnis ist sehr fraglich.

Das kleine Hallenbad wäre ungeeignet für eine allgemeine Nutzung und liesse sich schlecht extern vermieten. Das alte Schwimmbad Lukashaus hatte einen nostalgischen Wert. Die Liegenschaft ist jedoch in privater Hand. Baukosten, Unterhalt und Miete wären von der Politischen Gemeinde zu tragen. Viele Sportvereine der Gemeinde und Region suchen seit Jahren Raum für ihre Aktivitäten.

Es besteht grosser Bedarf an Turnhallen. Die sanierungsbedürftige Tennishalle wurde vom Gemeinderat aus «strategischen Überlegungen» gekauft. Der Fussballclub Grabs hat dem Gemeinderat vor Jahren ein Konzept für ihre Anlagen vorgelegt. Die Schule Grabs benötigt ebenfalls Raum für Sport und Turnen. Schul- und Gemeinderat planen, das Areal beim Schulhaus Feld zu erweitern und dort eine Doppelturnhalle zu realisieren (Gemeinde Newsletter bzw. W&O vom 8. 4. 2022). Der Standort mitten im engen Dorfteil Stütli ist jedoch nicht optimal. Auch hier steht hauptsächlich eine schulische Nutzung im Vordergrund. Die «Wasser-Angebote» in der Region für das Schulschwimmen werden zusehends knapp.

Trotzdem müssen solche langfristigen und kostspieligen Investitionen durchdacht sein. Es bleibt noch Zeit, alle Anspruchsgruppen an einen Tisch zu bringen und eine sinnvolle Gesamtlösung zu entwickeln. Die Investition ins Lukashaus-

Bad wäre erst eine erste Tran­che. Spätere Investitionen wie auf dem Areal Feld sind bereits geplant.
In Summe werden diese Aufwände wesentlich höher sein, als wenn ein durchdachtes, zentrales Projekt realisiert würde. Die Gemeinde Grabs wächst und hat eine positive Ausstrahlung und Anziehungskraft. Bei der Tennishalle und beim Fussballplatz ist im Zonenplan Platz für öffentliche Bauten vorgesehen. Dies wären ideale Voraussetzungen, möglichst viele Bedürfnisse aus der Bevölkerung zu berücksichtigen und ein weitsichtiges Gesamtprojekt zu planen.

Andrea Caluori-Bernet,
Quaderstrasse 32, 9472 Grabs