Schweizer Schoggiliebhaber haben es gemerkt: Schokolade ist teurer geworden, denn die Preise für den Rohstoff Kakao sind seit zwei Jahren auf Rekordniveau - wegen Krankheiten und extremen Wetterbedingungen sind die Ernten schlecht. Neue Bäume tragen erst nach fünf Jahren Früchte. Das macht Ostschweizer Schokoladeproduzenten Sorgen. Dem Bühler-Standort in Appenzell bringt das aber mehr Aufträge. Hier werden die wichtigsten Teile der Kakaoverarbeitungs-Anlagen von Bühler gebaut. Und in der aktuellen Situation seien diese besonders gefragt, teilt der Uzwiler Technologiekonzern mit.
Die Preisentwicklung erhöhe den Anreiz, die Verarbeitung in den Anbauländern auszubauen - dies führe zu einer Welle von Investitionen in solche Anlagen. Dass Bühler mit dem Cocoa Innovation and Competence Center in Abidjan, Elfenbeinküste, im wichtigsten Anbaugebiet präsent ist, bringe dem Unternehmen nun viele Aufträge. Der Standort in Appenzell, wo rund 100 Mitarbeitende beschäftigt sind, spiele dabei eine zentrale Rolle. Hier werden Maschinen fabriziert und montiert, mit denen die Kakaobohnen mit Infrarot vorbehandelt und anschliessend gebrochen und geschält werden. Auch die Anlagen, mit denen die so entstandenen Kakaonibs geröstet werden, kommen aus Appenzell. Die Röstung ist nicht nur entscheidend für den Geschmack, sie ist auch unerlässlich für die Weiterverarbeitung zu Kakaobutter oder -Masse.
So wurde in Uganda die erste industrielle Kakaoverarbeitungsanlage des Landes zusammen mit Bühler gebaut - aus einem reinen Handelsbetrieb wurde so nun ein vollwertiger Kakaoverarbeiter. Auch ein führender Schokoladehersteller in Griechenland hat mit Bühler seine Produktion modernisiert und zusammengeführt, meldet Bühler weiter.
Hohe Kakaopreise führen zu Aufträgen für Schweizer Maschinenbauer