Hundertausende Franken aus dem Lotteriefonds fliessen in die W&O-Region | W&O

09.05.2022

Hundertausende Franken aus dem Lotteriefonds fliessen in die W&O-Region

Beiträge von insgesamt rund 5,46 Millionen Franken verteilt der Kanton St. Gallen an verschiedenste Projekte, darunter auch solche aus dem Werdenberg und Obertoggenburg. Die Botschaft der Regierung muss noch vom Kantonsrat abgesegnet werden.

Von armando.bianco
aktualisiert am 28.02.2023
Ende des vergangenen Jahres wies der Lotteriefonds einen Stand von rund 1,92 Mio. Franken auf. Aus der Gewinnausschüttung der Landeslotterie für das Jahr 2021 fallen dem Lotteriefonds im laufenden Jahr Mittel von rund 26,63 Mio. Franken zu, ist der Vorlage zu entnehmen.

Ruine Forstegg als besonderes Schmuckstück

Für Zusatzarbeiten und Nachtrag soll im Rahmen der Denkmalpflege Kanton St. Gallen für die Ruine Forstegg in Salez der Betrag von 30100 Franken gesprochen werden. Die Burgruine Forstegg thront auf einem etwa zehn Meter hohen Felsblock. Sie wurde durch Abt Ulrich und Heinrich von Sax um 1200 erbaut und ist bis heute in Privatbesitz. Letztmals wurde die Burg 1961 renoviert.
 Die Renovation schreitet voran: Das Denkmalschutz-Projekt Ruine Forstegg, Salez, soll mit Geldern aus dem Lotteriefonds unterstützt werden. Archivbild: PD
Die Renovation schreitet voran: Das Denkmalschutz-Projekt Ruine Forstegg, Salez, soll mit Geldern aus dem Lotteriefonds unterstützt werden. Archivbild: PD
Bei der gegenwärtigen Restaurierung waren zusätzliche Arbeiten notwendig. Einerseits die Restaurierung des Treppenturms mit Wendeltreppe und die Restaurierung des Gewölbekellers sowie die aufgehende Mauer beim Nordaufgang zur statischen Sicherung. Seit dem Jahr 2017 ist dieses Gebäude als Kulturobjekt von kantonaler Bedeutung ausgeschieden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 370171 Franken.

Klangweg Toggenburg mit internationaler Beteiligung

Ebenfalls begünstigt werden soll die Klangwelt Toggenburg in Alt St. Johann. Dem Projekt «Klangweg 2.0 – Neugestaltung des klangvollen Erlebniswegs im Toggenburg» will die Kantonsregierung 260000 Franken zukommen lassen. Seit bald 20 Jahren begeistert und fasziniert der Klangweg Toggenburg Menschen aus der Schweiz und dem Ausland auf dem Weg zwischen der Alp Sellamatt und dem Wildhauser Oberdorf. In einem Wettbewerb können sich international eingeladene Künstlerinnen und Künstler mit einem ausgearbeiteten Projekt bei der Klangwelt für den Klangweg 2.0 bewerben. Ein Kuratorium prüft und kürt in einem differenzierten Auswahlverfahren die besten und geeignetsten Projekte und gibt sie zur Realisation frei. Eröffnet werden soll der sechs Kilometer lange Klangweg 2.0 mit 30 Klangskulpturen und Installationen in seinem Jubiläumsjahr im Juni 2023. Die Neukonzipierung und Aufwertung des Klangwegs bedarf einer einmaligen Investition von insgesamt rund 1,04 Mio. Franken.

Ein Toggenburger, der die Welt prägte

Weiter sind 17000 Franken für die Gemeinschaftsausstellung «Ja. Nein. Vielleicht» des Vereins Kunsthalle[n] Toggenburg (Wattwil) vorgesehen. Die während der Pandemie entstandenen Werke werden in der Propstei St. Peterzell gezeigt. Für die Sonderausstellung «Jost Bürgi aus dem Toggenburg verändert die Welt» im Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen ist der Betrag von 80000 Franken budgetiert. Jost Bürgi ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Mathematik, der Uhrenherstellung und der Astronomie der Neuzeit. Man kennt Jost Bürgin als Erfinder der Logarithmenrechnung, als Konstrukteur unübertroffener Himmelsgloben, als einen der Pioniere der Algebra sowie als Schöpfer originärer Messinstrumente.

Unterstützung für mehrere Filmschaffende der Region

Weiter vorgesehen ist ein Rahmenkredit für die Filmförderung 2022/2023 im Kanton St. Gallen. Budgetiert sind 830000 Franken. Die St. Galler Filmförderung stärkt und unterstützt das professionelle künstlerische Filmschaffen mit Bezug zum Kanton und setzt sich für attraktive Rahmenbedingungen für hiesige Filmschaffende, Produzentinnen und Produzenten und deren Filmprojekte.
 Für den Kanton förderungswürdig: Der in Buchs aufgewachsene Filmemacher Remy Blaser.
Für den Kanton förderungswürdig: Der in Buchs aufgewachsene Filmemacher Remy Blaser.
Bild: PD
Die Filmförderung unterstützte in diesem Filmförderjahr bisher neun Filmideen. Dazu gehören «Post Lux» von Remy Blaser, der aus Buchs stammt. Unterstützt wurde auch das im Toggenburg spielende Kinderfilmprojekt «Der Tag, an dem ich mutig wurde» von Eveline Stähelin sowie den Experimentalfilm «Party with Aliens» der Toggenburgerin Livia Rita Heim. Ein weiterer Unterstützungsbeitrag ging an Raphaela Wagners (Wartau) erstes Langspielfilmprojekt «Glorious Bodies Wounded Souls».
 Erfolgreich in der Filmbranche: Die Wartauer Raphaela Wagner.
Erfolgreich in der Filmbranche: Die Wartauer Raphaela Wagner.
Bild: Andri Vöhringer
Bis jetzt wurde eine Beitragssumme von 308000 Franken an die Produktion von Filmprojekten bewilligt. Überzeugt haben laut der vorliegenden Botschaft drei Projekte im Bereich Dokumentarfilm, darunter «Simon Ammann – Der Traum vom Fliegen», ein Porträt über den Toggenburger Skispringer, «Vom Zauberklang der Dinge», eine Kurzfilm-Serie zum Toggenburger Peter Roth sowie ein Film über die Säntisträger mit dem Titel «Die stillen Helden vom Säntis» des Rheintaler Filmemachers Victor Rohner.