Im Werdenberg summt es: Spektakuläres Honigjahr liegt hinter uns | W&O

Gams | Frümsen 24.08.2023

Im Werdenberg summt es: Spektakuläres Honigjahr liegt hinter uns

Der nasse Frühling zum Saisonstart schränkte die Flug- und Sammelzeiten der Bienen ein und brachte nur eine mässige Blütenhonigernte.

Von Lorenz Huber
aktualisiert am 24.08.2023

Nicht alle Obstblüten konnten optimal bestäubt werden. Dafür füllten im rekordheissen Juni unsere Bienen die Waben mit einem wunderbaren, würzigen, goldbraunen Sommerhonig.

Die erhoffte Waldhonig-Ernte im Juli blieb dagegen weitgehend aus.

Doch alles in allem, ein gutes Honigjahr. Die Imkerinnen und Imker freuen sich, das edle Naturprodukt wieder anbieten zu dürfen.

Geniesst das feine Aroma, die Erinnerung an den schönen Sommer und denkt an die Bienen, die Hunderte Kilometer fliegen, um nur einen Teelöffel Honig zu sammeln.

August – Ende und Anfang des Bienenjahrs

Imkerinnen und Imker haben eine eigene Zeitrechnung. Mit der letzten Honigernte, etwa Ende Juli, endet das Bienenjahr und das neue beginnt.

Während ich das schreibe, ist es über 30 Grad Celsius im Schatten, die Bienen sammeln fleissig Pollen und Nektar von früh bis spät, doch bereits ist ein Wandel spürbar.

Alte Arbeiterinnen verlassen den Stock und sterben, wir passen den Raum im Kasten den neuen Bedürfnissen an, entnehmen überzählige Waben aus dem Bienenstock und verkleinern so die Bienenwohnung.

Noch ist Sommer, doch schon bereiten wir die Völker auf eine gute Überwinterung vor. Auch die Parasitenbekämpfung ist nun Pflicht für alle Bienenhalterinnen und Bienenhalter.

Zum Glück können wir, mit Verdunstung von kleinen Mengen Ameisensäure im Bienenstock, die gefährliche, aus Asien eingeschleppte Varroamilbe in Schach halten.

Auch für ausreichend Futterreserven muss jetzt noch gesorgt werden.

Wintereinfütterung erfolgt im August

Das Wort «Wintereinfütterung» ist etwas irreführend. Völkern mit zu knappen Vorräten füttern Imkerinnen und Imker bereits im August Zuckersirup.

Fehlende Reserven werden so ergänzt. In speziellen Futtergefässen angeboten, nehmen sie diesen Nektarersatz gerne auf und verarbeiten ihn.

Sie lassen überflüssiges Wasser verdunsten, dicken den Saft ein, reichern ihn mit körpereigenen Enzymen an. Sie lagern ihn in Wabenzellen und decken ihn mit einer feinen Wachsschicht ab.

So bleibt er haltbar, hilft dem Bienenvolk den Energiebedarf zu decken und die kalte Jahreszeit zu überstehen.

Anlässe zum Jubiläum

An folgenden Anlässen stellen Imkerinnen und Imker sich, ihre Bienen und Produkte mit einem Infostand vor: am Samstag, 2. September, beim Buuramart in Grabs beim Werkhof, und am Sonntag, 24. September, beim Staatswingert in Frümsen beim Trüblifest.

Über den Autor: Lorenz Huber lebt seit 25 Jahren in Gams und ist Mitglied des Werdenberger Bienenzüchtervereins. Er ist Vizepräsident und Wanderimker. In der monatlichen Rubrik geht er auf Themen rund um Bienen und Biodiversität ein, dies im Rahmen des 125-Jahr- Jubiläums des Bienenzüchtervereins Werdenberg.