Die Region Werdenberg verzeichnete in den vergangenen fünf Jahren nach dem Sarganserland das zweitstärkste Bevölkerungswachstum im Kanton St.Gallen: Die Wohnbevölkerung nahm im Durchschnitt jährlich um knapp 1,5 Prozent zu. Die Attraktivität der Region zeigt sich auch in anhaltenden Nachfrageüberhängen auf den Immobilienmärkten, stellt die St.Galler Kantonalbank in ihrem in diesen Tagen veröffentlichten Immobilienmarktbericht für das dritte Quartal 2025 fest.
Zwar sei jüngst vor allem die Nachfrage nach Mietwohnungen gestiegen. Dennoch meldeten sich auf jede inserierte Eigentumswohnung im Durchschnitt immer noch rund 2,6 Interessentinnen und Interessenten. Bei Einfamilienhäusern sei das Verhältnis mit knapp 1,6 Suchenden pro Angebot deutlich tiefer.
Baubewilligungen für Neubauten rückläufig
Die Angebotsziffer (ein Indikator für die Verfügbarkeit von Immobilien und die Marktdynamik) liegt in der Region Werdenberg für Stockwerkeigentum mit 2,8 Prozent annähernd beim kantonalen Durchschnitt von 2,9 Prozent, während sie bei den Einfamilienhäusern mit 1,8 Prozent etwas über dem kantonalen Mittel von 1,5 Prozent liegt. In beiden Segmenten sei in den kommenden Quartalen kaum mit zusätzlichem Zubau zu rechnen, wird im Immobilienmarktbericht prognostiziert: In den vergangenen zwölf Monaten seien im Werdenberg nur für 34 Eigentumswohnungen und für knapp 40 Einfamilienhäuser Baubewilligungen erteilt worden. Beide Werte bewegten sich deutlich unter der durchschnittlichen Bautätigkeit der vergangenen zehn Jahre.
Die bis Mitte des Jahres 2025 sehr starke Preisdynamik bei Einfamilienhäusern in der Region Werdenberg hat sich abgeschwächt. Zwischen dem 3. Quartal 2024 und dem 3. Quartal 2025 stieg der mittlere Transaktionspreis noch um 1,9 Prozent auf gut 1,6 Millionen Franken. Deutlich dynamischer blieb die Entwicklung im Stockwerkeigentum: Der mittlere Transaktionspreis für eine fast neuwertige, mittelgrosse Eigentumswohnung erhöhte sich im gleichen Zeitraum von rund 900’000 auf rund 950’000 Franken, was einem Jahresanstieg von 4,8 Prozent entspricht.
Wohneigentum dürfte in der Region Werdenberg weiterhin auf reges Interesse stossen, bilanzieren die Immobilienexperten in ihrem Bericht. Zwar werde das Bevölkerungswachstum im Jahr 2026 voraussichtlich geringer ausfallen als in den Vorjahren, dennoch sei mit einer robusten Eigenheimnachfrage zu rechnen.
Gestützt werde dies durch moderate Preisniveaus, die tiefen Hypothekarzinsen und die damit verbundenen vorteilhaften Finanzierungskonditionen. Dies dürfte weiterhin leichten Aufwärtsdruck auf die Preise ausüben, zumal das Angebot aufgrund der moderaten Bautätigkeit begrenzt bleibt.
Immobilienmarkt im dritten Quartal: Vor allem Wohnungen sind gefragt