In der Gemeinde Wartau findet seit 1981 ununterbrochen ein Seilkrankurs für Forstwartlernende statt | W&O

04.10.2021

In der Gemeinde Wartau findet seit 1981 ununterbrochen ein Seilkrankurs für Forstwartlernende statt

Zehn Tage lang übten sich Forstwartlehrlinge im Auf- und Abbau sowie der Benutzung eines Seilkrans. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Sicherheit gelegt.

Von Alexandra Gächter
aktualisiert am 28.02.2023

Trotz des kühlen Wetters war die Stimmung ausgelassen, als der Wartauer Revierförster Ernst Vetsch am Montagnachmittag den Apéro vor dem Hotel Alvier in Oberschan eröffnete. Eingeladen waren Vertreter der Ortsgemeinde Wartau sowie ehemalige Kursleiter und Instruktoren des Seilkrankurses des IBW Bildungszentrum Wald, Maienfeld. Grund der Feier: Zum 40. Mal in Folge fand in den Wartauer Waldungen der Seilkrankurs für Forstwartlernende statt. Kursleiter Beat Bürzle sagte:

Forstwarte, welche den Seilkrankurs absolviert haben, sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt.

Ebenso begehrt sei der Durchführungsort Wartau. Und so liess man am Anlass verlauten, dass weiterhin Interesse bestehe, den Seilkrankurs hier durchführen zu dürfen.

Anekdoten von früher zum Besten gegeben

Mit Fotos aus den 1970er-Jahren und einem Seilkranbauplan aus dem Jahr 1981 liessen die Veranstalter die alten Zeiten wieder aufleben. Ehemalige Kursleiter und Instruktoren wurden dabei gewürdigt. Sie gaben einige Anekdoten zum Besten und manch einer gab am Apéro zu, er sei im Hinblick auf die heutige moderne Technik schon ein bisschen eifersüchtig auf die jungen Forstwarte.

20 Forstwartlehrlinge aus der Ost- und Zentralschweiz verbringen derzeit in Wartau zwei Kurswochen. Innerhalb von zehn Arbeitstagen lernen sie, wie man eine Seilkrananlage auf- und abbaut, wie man Holz aus dem Wald zum Lagerplatz transportiert und wie man die Anlage wartet. Immer im Zentrum der Ausbildung stand die Arbeitssicherheit. Die Forstwartlehrlinge lernten, wo sie sich während der Arbeit aufhalten dürfen und wo sich ein Gefahrenbereich befindet.

«Zehn Tage sind relativ lang. Wir benötigen jedoch soviel Zeit, um die Lernziele sauber vermitteln zu können», sagt Beat Bürzle, Kursleiter beim IBW Bildungszentrum Wald, Maienfeld. Der Lohn für die geleistete Arbeit ist die Tatsache, dass Lehrlinge, die den Seilkrankurs absolvierten, überall in der Schweiz einsetzbar sind, wie Bürzle weiter ausführt.

Der 40. Seilkrankurs in Folge

Am Montag – es war der sechste Tag der Ausbildung – wurden die Lehrmeister aus den Kantonen Uri, Zug, Schwyz, Glarus, St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden eingeladen, um sich ein Bild des Kurses und ihren Lehrlingen zu machen. Auch wurde der Tag genutzt, um miteinander sowie den Instruktoren und Kursleiter ins Gespräch zu kommen.
Einige der Lehrmeister und Kursleiter konnten sich noch gut daran erinnern, als sie als Lehrlinge ebenfalls den Seilkrankurs absolvierten. Es ist nämlich bereits der 40. Seilkrankurs in Folge, welcher derzeit in der Gemeinde Wartau durchgeführt wird.

Darauf sind die Verantwortlichen des Kurses nicht nur stolz, sondern auch dankbar. «Etliche Kriterien müssen erfüllt sein, damit sich ein Wald für einen solchen Kurs eignet. Zum einen muss das Gelände und die Erschliessung passen, zum anderen der Waldbestand», so Bürzle. Am Ende des Tages wurde der Anlass mit einem Apéro abgerundet.