In Gremien und Räten braucht es mehr Frauen | W&O

Region vor 2 Stunden

In Gremien und Räten braucht es mehr Frauen

Die Plattform «Unternehmerin Rheintal» lanciert ein Impulsprojekt, mit dem Frauen ermutigt werden, sich zur Verfügung zu stellen.

Von pd
aktualisiert vor 2 Stunden
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Frauen sollen ermutigt werden, sich vermehrt in Verwaltungsräten, Ämtern und Kommissionen einzubringen. Denn noch immer fehle es in vielen Entscheidungsgremien an weiblichen Stimmen und Perspektiven, heisst es in einer Medienmitteilung der Plattform «Unternehmerin Rheintal».

«Gerade dort, wo Weichen gestellt werden, braucht es mehr Vielfalt und damit auch mehr Frauen, die mit Wissen, Kreativität, Herzblut und Elan arbeiten», sagt die Initiantin der Plattform, Simone Mächler-Fehr. Sie möchte selbständige Unternehmerinnen und Frauen aus anderen Tätigkeitsbereichen aus der Region und darüber hinaus motivieren, ihre Kompetenzen sichtbar zu machen und in ihnen die Motivation wecken, mitzugestalten.

Die neue Initiative ist ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Plattform , die vor neun Jahren gegründet wurde und immer mehr Teilnehmerinnen zählt. Das Netzwerk strahlt denn heute auch über die Region hinaus aus: Frauen aus unterschiedlichsten Branchen – von Marketing über Handwerk bis hin zu Gesundheit und Beratung – treffen sich regelmässig zum Austausch, zur Inspiration und zur gegenseitigen Unterstützung. Herzstück der Plattform ist ein jährlich stattfindender Event, der durch kleinere, themenspezifische Formate unter dem Titel #augenblicke by UR ergänzt wird.

Für mehr Sichtbarkeit

«Die Unternehmerinnen schätzen die offene, unkomplizierte Atmosphäre und den gleichzeitig sehr wirkungsvollen Austausch», sagt Mächler-Fehr. Die Themenvielfalt, der gelebte Wissenstransfer und die hohe Innovationskraft zeigten, wie viel Potenzial in den Frauen der Region stecke. Deshalb ist für die Gründerin klar: Das Netzwerk soll nicht nur verbinden, sondern auch bewegen. Mit dem neuen Projekt möchte sie Türen für mehr weibliches Engagement in öffentlichen, politischen und privaten Gremien öffnen. Denn Sichtbarkeit sei Mitgestaltung. Und genau dafür stehe Unternehmerin Rheintal, meint sie.

Frauen, die bereits in Gremien mitwirken, unterstützen dieses neue Impulsprojekt und haben auch gute Gründe dafür. Aus dem Werdenberg zum Beispiel Christine Egger-Schöb.

Christine Egger-Schöb
Christine Egger-Schöb
Bild: PD

Die Gamser Unternehmerin gehört seit 2017 dem Verwaltungsrat der Olma Messen St.Gallen AG an und ist vor kurzem zur Vizepräsidentin gewählt worden. Ein VR-Mandat eröffne einen ganz neuen Blick aufs Unternehmen, sagt sie. Strategische Planung, Umsetzung im Alltag, Anpassungsfähigkeit und Ressourcenmanagement seien zentrale Aufgaben – spannend und verantwortungsvoll zugleich.

Eine Frauenquote, um mehr Frauen in Ämter zu bringen, hält sie für den falschen Weg. Wichtiger sei, dass Unternehmen erkennten, wie wertvoll unterschiedliche Perspektiven seien. «Frauen bringen oft andere Fähigkeiten ein, und diese Vielfalt stärkt das Unternehmen», sagt Egger-Schöb. Im eigenen Unternehmen zeige sich Diversität etwa darin:

Frauen gehen Aufgaben anders an, mit Köpfchen und Logik statt reiner Muskelkraft.

Sie denkten prozessorientiert und sähen den Weg als Teil des Ziels. In ihrem Familienunternehmen trage sie zwei Hüte: den operativen und den strategischen. Hilfreich seien ihr ein gutes Zahlenverständnis, mit Menschen umgehen zu können und ihre Fähigkeit, in schwierigen Situationen Ruhe zu bewahren. «Das kann entscheidend sein, besonders, wenn es auf dem Bau einmal rauer zugeht.»

Frauen, die über ein Amt nachdenken, rät sie, es einfach zu tun! «Wenn das Unternehmen passt, sollte man die Chance nutzen – ein Amt eröffnet neue Perspektiven, andere Denkweisen und wertvolle Kontakte.»