Julie Zogg bilanziert: «Ich weiss, dass in den meisten Rennen mehr dringelegen wäre» | W&O

19.01.2023

Julie Zogg bilanziert: «Ich weiss, dass in den meisten Rennen mehr dringelegen wäre»

Zum ersten Sieg in dieser Saison fehlt Julie Zogg nicht viel. Es gilt, die Leistungen der Qualifikation auch in den Finalläufen abzurufen.

Von robert.kucera
aktualisiert am 28.02.2023
In diesem Winter ist Julie Zogg bereits an fünf Weltcup-Wettkampforten an den Start gegangen (fünf Einzelbewerbe, zweimal Team). Verbleiben also noch die restlichen fünf Stationen, die jedoch mehr Rennen (acht Einzel, ein Team) beinhalten. Zeit also, nach dem Heimauftritt in Scuol (Platz drei) mit der Wartauerin eine Zwischenbilanz zu ziehen. Zogg stand in dieser Saison dreimal auf dem Siegerpodest (zweimal Einzel, einmal Team) und liegt im Gesamtweltcup auf Platz drei. Für die Ambitionen der 30-Jährigen zu wenig, wie sie festhält:
Ehrlich gesagt bin ich nicht ganz zufrieden mit meinen Resultaten. Denn ich weiss, dass in den meisten Rennen mehr drin gelegen wäre.
Besonders die Rennen in Carezza und Bad Gastein sind ihr ein Dorn im Auge. In beiden Weltcuprennen lag sie nach der Qualifikation auf Platz zwei. Nach kleinen Fehlern schied sie in Carezza im Viertelfinal aus, in Bad Gastein war bereits nach dem Achtel-final Schluss. «Die Quali-Resultate stimmen. Jetzt muss ich meine Leistung noch in den Finalläufen abrufen können», weiss Zogg genau, wo für die zweite Saisonhälfte Verbesserungspotenzial verborgen ist.

Podestplatz im Heimrennen hat sehr viel geholfen

Doch alles schlechtreden will Julie Zogg nicht. So glückte ihr am letzten Wochenende der Parallelriesenslalom in Scuol. «Hier war ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Der dritte Platz hat mir sehr viel geholfen und es war ein schönes Erlebnis, ein wunderschöner Tag.»
 Jubel über Platz drei nach der Zieldurchfahrt in Scuol: Nun wäre es für Julie Zogg Zeit, nächstens über einen ersten Rang zu jubeln. Bild Gian Ehrenzeller/Keystone
Jubel über Platz drei nach der Zieldurchfahrt in Scuol: Nun wäre es für Julie Zogg Zeit, nächstens über einen ersten Rang zu jubeln. Bild Gian Ehrenzeller/Keystone
Davon beunruhigen, dass es wie­derum nicht zu Platz eins gereicht hat, lässt sich Zogg nicht. «Es wollte bisher halt nicht sein. Es fehlte wohl auch das Wettkampfglück.» Die Wartauerin sagt weiter, dass sie sich nicht «verkopft» und hält, ganz Routinier, fest:19
Für einen Weltcupsieg muss so viel zusammenpassen. Darum ist es auch schwierig zu sagen, woran es liegt.
Doch Zogg hofft, dass sie noch in diesem Winter ihre Leistung in den Finalläufen abzurufen vermag und einen Sieg einfahren wird. Die 30-jährige Snowboarderin ist motiviert für die kommenden Aufgaben im Weltcup: «Ich werde mein Bestes geben.»

Coole Sache: Gleich zwei Einzelrennen an einem Ort

Mittlerweile ist Julie Zogg am nächsten Wettkampfort, Bansko in Bulgarien, angekommen. Sie strahlt Zuversicht für die zwei Parallelslalomrennen aus. Aufgrund von Schneemangel wurde jedoch aus dem Riesenslalom im ersten Rennen ebenfalls ein Slalom. Sie bedauert diesen Umstand:
Ich finde es noch cool, wenn es an einem Ort an einem Tag einen Riesenslalom und am anderen Tag einen Slalom gibt.
Doch allein die Tatsache, an einem Ort zwei Einzelrennen zu bestreiten, löst Vorfreude aus. Die Wartauerin schätzt es sehr, wenn ein Veranstalter bereit ist, zwei Rennen durchzuführen und man eine Reise nicht nur wegen einem Wettkampf machen muss. An drei Orten stehen an den nächsten vier Wochenenden total sechs Rennen für die Alpin-Snowboarderin an. Dann folgt ein kurzer Einschnitt in die Weltcupsaison: Weltmeisterschaften in Bakuriani. «Es gilt, einige Sachen besser zu machen als noch vor zwei Jahren», blickt Zogg auf die Wettkämpfe in Georgien. So hat sie sich vorgenommen, mit mehr Freude und Genuss anzutreten. Sie sagt:
Ich habe gemerkt, dass es einfacher geht, wenn man es geniesst. Denn es ist nicht selbstverständlich, so  einen Sport auszuüben.