Kinderkram: Mit Kindern zu lernen will gelernt sein | W&O

Kolumne 23.06.2023

Kinderkram: Mit Kindern zu lernen will gelernt sein

In der Kolumne «Kinderkram» schreibt die ehemalige W&O-Redaktorin Katharina Rutz regelmässig über den Alltag mit ihrer Familie.

Von Katharina Rutz
aktualisiert am 23.06.2023

Im Mamadasein gibt es grössere und kleiner Herausforderungen. Eine solche ist es mit Kindern zu lernen.

Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, kann ich mich nicht erinnern zwischen der ersten und der vierten Klasse je für Prüfungen gelernt zu haben.

Später freilich habe ich viel gelernt, denn mir waren gute Noten stets wichtig.

Diesen Ehrgeiz habe ich nicht an alle meine Kinder vererbt.

Eine Tochter tritt zwar mit ihrer Ernsthaftigkeit und ihrem Pflichtbewusstsein in meine Fussstapfen, die andere folgt da eher den grossen Stiefeln meines Mannes.

Und für den war die Schule stets lästige Pflicht, denn etwas anderes.

Nun, auch mit Kindern lernen, will gelernt sein. Tatsächlich gibt es dazu gute Angebote und die kosten nicht einmal alle etwas.

So habe ich beispielsweise in meiner Schulgemeinde einen Vortrag von Lerncoach Cornelia Freuler, die in Buchs eine Praxis für Lerncoaching betreibt, besucht. Ich habe dabei viele gute Inputs erhalten: Ein paar einfache Abmachungen mit den Kindern können die Lernsituation entspannen.

Neue Wege einzuschlagen lohn sich

Die Wichtigkeit von Pausen, die man vielleicht als Erwachsener schlicht vergisst. Und mit der richtigen Lerntechnik gelingt auch das mühsame Lernen von Vokabular, der Rechtschreibung oder dem Einmaleins.

Auch wenn man dabei von der persönlichen Lerntechnik abweichen muss, mit der man selber bis zum Hochschulabschluss erfolgreich war.

Unter der Webseite mit-kindern-lernen.ch gibt es ausserdem einen kostenlosen Onlinekurs für Eltern.

Die Schule ist wichtiger denn je und es wird von den Kindern viel früher schon viel mehr verlangt.

Während wir beispielsweise in der Unterstufe noch eine Fremdsprache lernten, sind es heute schon zwei.

Wer gute Noten hat, dem verzeiht das Leben manchen Streich, wenn man jünger ist und manches Fehlverhalten später.

Ich möchte für meine Kinder nicht, dass sie sich selber so unter Druck setzen, wie ich das früher bei mir selbst tat.

Aber ich möchte sie motivieren, genügend gute Noten zu schreiben, so dass ihnen die Welt alle Zeit offen steht.

Katharina Rutz ist hauptberuflich Mami von Lilly (9), Sarah (8) und Julian (2), nebenberuflich Journalistin, Bäuerin und Pferdenärrin.