Lokale Viertligisten: Aufstieg und Ligaerhalt als Ziele | W&O

Fussball 30.03.2023

Lokale Viertligisten: Aufstieg und Ligaerhalt als Ziele

Den Rang nach der Vorrunde halten oder sich verbessern - so die Ziele der Fussballvereine. Besonders im Fokus sind der FC Gams (Rang eins) und der FC Trübbach (Rang zehn). Die Gamser nehmen die Favoritenrolle an und wollen aufsteigen. Die Trübbächler wollen die schlechte Vorrunde vergessen machen und über den Strich klettern.

Von Robert Kucera
aktualisiert am 30.03.2023

Neun Spiele – neun Siege. Dem FC Gams gelang die perfekte Vorrunde in der 4. Liga Gruppe 2 und startet aus der Poleposition in die zweite Saisonhälfte. Die Ambitionen sind hoch: «Wir wollen bis zum Schluss zuoberst bleiben», sagt Trainer Aydin Demirci.

Verbesserungen in der Defensivarbeit vorgenommen

Exakt zwischen Auf- und Abstieg liegt nach der Vorrunde der FC Grabs in der 4. Liga Gruppe 2: 13 Punkte Rückstand auf den FC Gams und 13 Punkte Vorsprung auf den FC Trübbach.

Dass man auf Grund der Tabellenlage im Niemandsland ist, stellt für die Grabser kein Hinderungsgrund dar, weiterhin Vollgas zu geben. Das Ziel heisst Rang vier.

Kampfgeist und Charakter zu 100 Prozent abrufen

Kein einfaches Unterfangen wie Trainer Daniel Hanselmann sagt: «Hinter uns sind einige Mannschaften mit ähnlicher Qualität. Diese wollen ebenfalls eine erfolgreiche Rückrunde spielen. Für uns heisst das: Wir müssen unsere Stärken, Kampfgeist und Charakter, jedes Wochenende zu 100 Prozent abrufen, um unseren vierten Platz zu verteidigen.»

Für Grabs-Trainer Daniel Hanselmann war die Defensive in der Vorrunde zu schwach.
Für Grabs-Trainer Daniel Hanselmann war die Defensive in der Vorrunde zu schwach.
Robert Kucera

Auf Stärken allein dürfe man sich allerdings nicht verlasse, betont Hanselmann. «Die Vorrunde hat unsere Schwäche aufgezeigt: 20 Gegentore in neun Spielen sind zu viel», hält der Trainer fest. Das Augenmerk der Trainings in der Winterpause lag daher in der Verbesserung der Defensive. Hanselmann beschreibt: «Das Stellungsspiel, sowie die Kompaktheit der Mannschaft wurden in den Trainings gefördert und verbessert.»

Ein weiteres Plus zum Rückrundenstart sieht der Trainer in der Verpflichtung von neuen Spielern. «Mit Mike Roduner konnten wir einen sehr erfahrenen Spieler, der früher beim FC Haag gespielt hat, für uns gewinnen.» Zudem kommt mit Eros Chacon ein ehemaliger Grabs-Junior zurück, der sein Debüt in der ersten Mannschaft vor zwei Jahren gab.

Er ist überzeugt davon, dass seine Crew mit diesem Druck umzugehen weiss. Mit Blick in die Vergangenheit hält er allerdings auch fest: «Es war nicht alles so perfekt, wie es auf dem Papier aussieht.»

Jedes einzelne Spiel ernst nehmen.

Er geht davon aus, dass es sein Team nun um einiges schwieriger haben wird als in den ersten neun Runden.

Wir müssen damit rechnen, dass jeder Gegner der Erste sein will, der uns schlägt.

Demirci betont deshalb, dass man jedes einzelne Spiel ernst nehmen müsse.

Den Sprung in die obere Ranglistenhälfte schaffen

Mit Rang sieben nach der Vorrunde in der Gruppe 2 der 4. Liga ist der FC Haag nicht zufrieden. Dem Trainer Oldair «Nego» Lermen missfiel vor allem die Menge der Unentschieden mit vier Stück aus neun Partien.

Doch dies werde man nun im Frühjahr ändern und mehr als nur zwei Siege einfahren. «Unser Ziel sind nach wie vor die ersten fünf», äussert sich der Trainer.

Mit mehr Siegeswillen und neuen Spielern

Wie Lermen schildert, habe man im Winter am Siegeswillen gefeilt. Zudem wurde der Umbruch innerhalb der Mannschaft, welcher schon im Sommer angefangen hat, fortgesetzt.

Haag-Trainer Oldair «Nego» Lermen will mehr Siegeswillen sehen.
Haag-Trainer Oldair «Nego» Lermen will mehr Siegeswillen sehen.
Robert Kucera

Eine Neuigkeit hält der Trainer ausserdem parat: «Wir haben neue Spieler geholt. Ich hoffe, dass sie uns helfen können, wieder auf die Siegesstrasse zu kommen.»

Doch dies allein wird nicht reichen, weiss Trainer Lermen. Nur wenn die Mannschaft in den Meisterschaftspartien als Gemeinschaft auftritt, werde man mehr Punkte als in der Vorrunde verbuchen können.

«Ich glaube, da sind wir auf einem guten Weg», ist Oldair Lermen überzeugt, dass diesbezüglich die grosse Arbeit in der Winterpause Früchte tragen wird. Ein Indiz dafür, dass die Mannschaft gewillt ist, in der Rückrunde erfolgreicher aufzutreten, ist die in den Augen des Trainers gute Trainingsanwesenheit.

Der Leader darf sich auf die erarbeiteten Lorbeeren der Vorrunde keinesfalls ausruhen. Die Devise für die Rückrunde nennt der Trainer wie folgt: «Spiel für Spiel nehmen und bis zum Abpfiff hoch konzentriert bleiben.»

Konditioneller Zustand ist verbessert worden

Dafür, so schildert der Trainer, hat der FC Gams in der Winterpause hart gearbeitet. Ganz nach Demircis Motto, dass man sich jeden Tag verbessern könne. «Wir haben unsere Spielphilosophie nochmals klar an den Mann gebracht sowie unseren konditionellen Zustand verbessert», sagt der Trainer.

Zufriedenheit über die Entwicklung der Mannschaft

Der FC Sevelen steigt als erster Verfolger von Leader FC Gams zur Rückrunde. Die Jagd kann also beginnen. Doch weit gefehlt: «Uns interessiert weder eine Tabelle noch der FC Gams», sagt Trainer Antonio Troisio.

Wie er festhält, steht die harte Arbeit der Spieler, des Trainerstabs, ja des ganzen Vereins im Zentrum. «Wohin es reicht sehen wir am Schluss.»

Das Programm im Winter war reichhaltig, wie Troisio schildert. Neben Technik und körperlicher Fitness wurde auch im taktischen Bereich gefeilt. «Wir probieren was Neues aus. Das Team reagiert gut darauf.»

Infos verarbeitet für eine erfolgreiche Umsetzung

Gänzlich ambitionslos startet der Trainer mit seinem Team aber nicht zur Rückrunde. Nur sind diese nicht in Zahlen zu messen, sondern soll in der Leistung jedes Einzelnen und im Verbund der gesamten Mannschaft ersichtlich sein.

Der FC Sevelen wird die Rückrunde mit einer neuen Taktik bestreiten.
Der FC Sevelen wird die Rückrunde mit einer neuen Taktik bestreiten.
Robert Kucera

Troisio beschreibt, dass er «meterweise Notizen» aus der Vorrunde in die Pause mitgenommen habe. «Die Winterpause ist immer so ein Knackpunkt: Viele Infos werden da verarbeitet und in der Rückrunde auch erfolgreich umgesetzt.» Grosses Optimismus herrscht folglich beim Trainer, der zufrieden äussert: «Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft. Vor allem mit den jüngeren Spielern.»

Nun erfolgt die Umsetzung in den 4.-Liga-Meisterschaftsspielen. Der Trainer hat klare Vorstellungen: «Ich erwarte ein Team, dass demütig und aufopfernd in der Defensivarbeit aber auch in der Offensive ist.» Kampf und Leidenschaft – dies erwartet Troisio von seiner Crew. Und dass bei Fehlern nicht aufeinander gezeigt wird, sondern dass die Spieler diese füreinander ausbügeln.

Mit zwei neuen, technisch starken Spielern, hat man zudem den Konkurrenzkampf im Team erhöht.

In den Testspielen wurde der Ernstfall geprobt, unter anderen mit veränderten Positionen der Spieler auf dem Feld. Mit dem Ergebnis zeigt sich Trainer Aydin Demirci zufrieden und hält fest: «Wir sind bereit.»

Ligaerhalt ist schwierig, aber nicht unmöglich

Der FC Trübbach liegt in der 4. Liga Gruppe 2 zwar am Tabellenende. Doch am Ende des Lateins ist man im Wartau nicht. «Totgesagte leben bekanntlich länger», hält der neue Trainer Andreas Guler fest und ergänzt: «Dass wir leben, wollen wir in jedem Spiel zeigen.»

Der Ligaerhalt ist das Ziel der Mannschaft. Für Guler steht fest, dass es in der Rückrunde nun neun Finalspiele gibt und man von den 27 möglichen Punkten so viel wie möglich einfahren muss. «Jedoch schauen wir von Spiel zu Spiel. Alles andere bringt niemanden was.» Das Erreichen des Ziel bezeichnet der Trainer als «schwierig, aber nicht unmöglich.»

Mannschaft macht einen hungrigen Eindruck

Um über den Strich zu klettern ist eine Top Rückrunde nötig. Darauf hat man auf der Sportanlage Gufalons hin gearbeitet.

Ein Punkt aus neun Spielen und Tabellenletzter: Der FC Trübbach vermochte sich in der Vorrunde gegen seine Konkurrenten nicht durchzusetzen.
Ein Punkt aus neun Spielen und Tabellenletzter: Der FC Trübbach vermochte sich in der Vorrunde gegen seine Konkurrenten nicht durchzusetzen.
Robert Kucera

Neben der Physis mit Laufeinheiten und Kunstrasentraining wurde im mentalen Bereich gepaukt. «Bei einer so demotivierenden Hinrunde war es für mich wichtig, dass die Jungs die Freude am Fussball zurückbekommen»,erklärt Guler.

Das Ergebnis dieses Prozesses in der Winterpause hält der Neo-Trainer wie folgt erfreut fest: «Die Mannschaft macht einen hungrigen Eindruck. Jeder weiss, um was es in den kommenden neun Meisterschaftsspielen geht. Trotzdem dürfen wir die Lockerheit nicht verlieren.»

Punkten will das Team neben einer starken Willensleistung mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Ausserdem, erzählt Andreas Guler, hat die Mannschaft ein neues Gesicht erhalten und wird sich in der Rückrunde in einen anderen Zustand als in der ersten Saisonhälfte präsentieren.