«Die Revitalisierung des Sevelerbachs bringt zahlreiche Vorteile für die Natur, zum Beispiel erhalten Wasseramseln, Bachstelzen, Bachforellen und Kleintiere wie Köcher- und Eintagsfliegen neuen Lebensraum», wird Dominic Tinner, Projektleiter bei Aqua Viva, in einer Medienmitteilung zitiert. Die Organisation unterstützte die Gemeinde finanziell und fachlich.

Ursula Wunder Novotny, Schulpräsidentin und ehemalige Leiterin der Umweltkommission der Gemeinde, ergänzt:
Mit der Revitalisierung fördern wir aktiv die Biodiversität und haben einen Ort zum Natur-Bestaunen für die Bevölkerung geschaffen. Gleichzeitig ist der Sevelerbach nun ein wertvoller ausserschulischer Lernort für Kinder und Jugendliche.
Morgen Samstag können Besucherinnen und Besucher das Projekt kennenlernen. Ab 14 Uhr werden Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde und von Aqua Viva es bei einer Führung vorstellen und Fragen beantworten. Zudem lade Aqua Viva Gross und Klein dazu ein, Wasserlebewesen im Bach zu entdecken.

Die Begradigung vernichtete Lebensraum
Der Sevelerbach wurde im 20. Jahrhundert verbaut, eingeengt und begradigt, wodurch Lebensraum für Fischarten wie Groppe und Forelle verloren ging. Anfang dieses Jahres revitalisierte die Gemeinde den 300 Meter langen Abschnitt zwischen Gärbistrasse und Bahnhofstrasse (der W&O berichtete). Eine Schwelle und Betonfassungen wurden entfernt, das Bachbett aufgeweitet, grössere Kiesflächen, Totholzelemente und Bereiche mit unterschiedlichen Fliessgeschwindigkeiten geschaffen. Im Anschluss an die Bauarbeiten pflanzten Kinder der Primarschule Sevelen heimische Sträucher und der lokale Fischereiverein besetzte den Bach mit Bachforellen.

Ein Aufenthaltsbereich mit Sitzmöglichkeiten und ein Pfad entlang des Bachs laden die Bevölkerung zum Entspannen, Spielen und Natur erleben ein. «Bilder wie diese gab es früher nicht», wird der Gemeinderat Thomas Sturzenegger zitiert.
Ein kleines Naherholungsgebiet mitten im Dorf – das ist in unserer Region einzigartig.
Sturzenegger hatte das Projekt mit der Übergabe des Ressorts für Umwelt von Ursula Wunder Novotny übernommen. Auch sie sei begeistert vom neuen Naherholungsgebiet mitten im Ort. Sie freue sich zu sehen, «wie schnell und generationenübergreifend die Bevölkerung den revitalisierten Bachabschnitt angenommen» hat.
Revitalisierung kostete 750’000 Franken
Die Gesamtkosten der Revitalisierung betrugen rund 750’000 Franken – finanziert aus Bundesmitteln, Beiträgen Dritter und der Gemeinde. Die Revitalisierung entstand in enger Abstimmung mit betroffenen Grundbesitzerinnen und -besitzern und solle ähnliche Vorhaben in der Region inspirieren, heisst es in der Mitteilung.

Aqua Viva unterstützte die Gemeinde mit der Finanzierung der Vorstudie und bei der Planung und Umsetzung. Mit einer ökologischen Erfolgskontrolle dokumentiert die Organisation die Revitalisierung und untersucht, wie sich die Aufwertung des Bachs auf die Artenvielfalt im und um den Bach auswirken.
Mehr Natur mitten im Dorf: Die Revitalisierung des Sevelerbachs wird eröffnet