Mit Erdbeben und anderen Gefahren rechnen: Feuerwehren entwickeln sich weiter | W&O

Buchs/Region vor 4 Stunden

Mit Erdbeben und anderen Gefahren rechnen: Feuerwehren entwickeln sich weiter

Während zweier Tage brachten sich die Kader der Werdenberger Feuerwehren fachtechnisch auf den neuesten Stand.

Von PD
aktualisiert vor 4 Stunden
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Kürzlich brachten Instruktoren und Fachoffiziere die Kader der Feuerwehren Grabs, Gams, Sennwald und Werdenberg Süd an einem Weiterbildungskurs auf den neuesten Wissensstand. Wie der Werdenberger Feuerwehrverband in einer Mitteilung schreibt, nahmen rund 120 Kadermitglieder an diesem Kurs teil. Er fand in Buchs statt und umfasste sechs Themenbereiche.

Manchmal ist es nötig, zu delegieren

Die Unteroffiziere und Offiziere wurden darauf trainiert, wann es wichtig und richtig ist, Chargierte einzusetzen, sprich kleinere Aufgaben zu delegieren. In einer darauf aufbauenden Lektion wurden aus den Chargierten sogenannte Verantwortungsbereiche (VB) mit grösseren Aufgabengebieten inklusive dem dazu nötigen Personal und den entsprechenden Mitteln. Ziel dieser beiden Lektionen war es, dem Kader zu zeigen, wann welcher Führungsstil sinnvoll sein kann und wann aber auch kontraproduktiv.

Immer mit unerwarteten Gefahren rechnen

In einem weiteren Ausbildungsblock wurde die richtige Vor­gehensweise beim Belüften und Entrauchen erörtert. Speziell wurde auf Gefahren und Stolpersteine hingewiesen, welche möglicherweise auftreten können.

Zum Thema allgemeine Gefahren wurde ebenfalls eine Lektion abgehalten. Hier wurden die Feuerwehrfrauen und -männer dahin gehend geschult, stets mit einem offenen Auge und wachem Blick an ein Ereignis heranzugehen, denn oft lauern Gefahren dort, wo man sie überhaupt nicht erwartet.

Zwei weitere Schulungseinheiten wurden von Instruktoren der Gebäudeversicherung St. Gallen (GVSG) sowie des Kantonalen Einsatzelements (KEE) des Zivilschutzes St. Gallen durchgeführt.

Ein Thema der GVSG war der dreifache Löschangriff, bei welchem mit Wasser, Schaummittel und Pulver gelöscht respektive gesichert wird. Feuerwehr-Löschschaum ist zurzeit in aller Munde, weil er früher PFAS enthielt. Nach wie vor gibt es Szenarien, in denen Löschschaum eingesetzt werden muss, zum Beispiel bei Bränden von Flüssigkeiten.

Auf dem neuesten Stand zu sein ist immens wichtig: In Spezialfällen ist Spezialwissen gefragt.
Auf dem neuesten Stand zu sein ist immens wichtig: In Spezialfällen ist Spezialwissen gefragt.
PD

Die Kadermitglieder wurden darauf sensibilisiert, wann der Einsatz von Löschschaum sinnvoll ist und vor allem, wie er richtig eingesetzt, aufgefangen und auch entsorgt wird.

Selbstverständlich wurde für die dazugehörige Übung nur PFAS-freier Schaum benutzt, aufgefangen und darauf geachtet, dass er nicht in die Umwelt gelangt. Dieser Schaum kommt auch bei Ernstfalleinsätzen zum Einsatz – die Feuerwehren im Kanton St. Gallen sind schon seit einiger Zeit PFAS-frei unterwegs.

Bei schweren Erdbeben ist spezialisierte Hilfe nötig

Zu guter Letzt ging es noch um das Suchen und Orten zusammen mit dem KEE. Bei einer grösseren Katastrophe wie dem Einsturz von Gebäuden, wie es aktuell in der Türkei nach dem schweren Erdbeben der Fall ist, reichen die Mittel der Feuerwehr nicht aus. Dann müssen weitere, spezialisierte Einheiten angefordert werden. Eine dieser Einheiten ist das KEE des Zivilschutzes St. Gallen.

Dem Kader wurde eindrücklich aufgezeigt, wie weit ein Einsatz der Feuerwehr in einem solchen Katastrophenfall geht, und vor allem auch, wie und wo weitere Hilfe, namentlich des KEE, angefordert werden kann und wie die Zusammenarbeit aussieht.

Die Unteroffiziere und Offiziere der Werdenberger Feuerwehren wurden so auf den neusten Stand gebracht und sind für zukünftige Einsätze zugunsten der Sicherheit im Werdenberg bestens gerüstet.