Musicalstar Patric Scott sagt im Interview mit dem W&O: «Meine Familie bedeutet mir sehr viel» | W&O

09.06.2022

Musicalstar Patric Scott sagt im Interview mit dem W&O: «Meine Familie bedeutet mir sehr viel»

In seiner Heimat Gams fühlt sich der Musiker Patric Scott geerdet und tankt Kraft für seine vielen Projekte, unter anderem auf der Walensee-Bühne.

Von Interview Martina Bocek
aktualisiert am 28.02.2023
Der Gamser Patric Scott ist von der Walensee-Bühne nicht mehr wegzudenken. Im aktuellen Musical «Flashdance» performt er die Rolle des «Tollpatschen» Jimmy. Premiere ist am Mittwoch, 15. Juni. Die Proben zum Musical «Flashdance» sind in vollem Gange. Seit nun bereits 18 Jahren ist die Walenseebühne für Sie ein wichtiger Teil Ihres künstlerischen Lebens. Wie geht es Ihnen gerade? Patric Scott: Für mich als Sänger und Musicaldarsteller ist es immer wieder ein Höhepunkt, an diesem schönen Ort auftreten zu dürfen. Zu sehen, wie das Publikum die Vorstellungen geniesst, zu erleben, wie das Team zusammenwächst und miteinander Höchstleistungen zeigt. Ja, ich fühle mich gut dabei und es ist schön, schon so lange Teil dieses Teams zu sein.

Im Gedenken an seinen Vater

Die Aufführungen von «Flashdance» gehen vom 15. Juni bis zum 23. Juli. Welche Pläne haben Sie für die Zeit danach? Ein sehr wichtiges Projekt startet gleich einen Tag danach, am 24. Juli. Für mich ist er 24. Juli ein sehr wichtiger Tag. Denn es ist dies der Geburtstag meines leider verstorbenen Vaters. Am 24. Juli erscheint mein Album «Back In The Day». Ich freue mich sehr darauf. Das Album ist das Resultat vieler intensiver Proben, vieler wertvoller Kontakte. Vieles, was ich in den vergangenen Jahren lernte und erleben durfte, spiegelt sich in den Songs wieder. «Back In The Day» klingt frisch, frech und funky – vom ersten bis zu letzten Beat auf der Höhe der Zeit. Jeder auch noch so kleine Moment auf dem Album hat seine Berechtigung, seinen Sinn, seinen Platz. Mal energiegeladen, mal nachdenklich, mal ganz einfach voller Liebe. Ein neues Album genau am Geburtstag Ihres verstorbenen Vaters herauszubringen zeigt Ihre familiäre Verbundenheit. Wie war es damals, als Sie nach der Schulzeit den künstlerischen Weg einschlugen? Meinen Eltern habe ich so viel zu verdanken. Sie haben mich immer unterstützt, mir bereits in jungen Jahren die Möglichkeit und Chance gegeben, dass ich im künstlerischen Bereich meine Ausbildung absolvieren durfte. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

«Ich geniesse die wunderschöne Gegend»

Sie gingen schon in jungen Jahren ins Ausland, sammelten an vielen schönen und aufregenden Orten viel Erfahrung. Wo sind Sie aktuell daheim? Seit 2016 bin ich wieder in Gams zu Hause. Hier fühle ich mich daheim, hier bin ich aufgewachsen. Meine Familie bedeutet mir sehr viel und ich geniesse die wunderschöne Gegend. Ich fühle mich hier geerdet, bin einfach bodenständig und tanke Kraft für meine vielen musikalischen und weiteren künstlerischen Projekte. Es ist schön, wenn ein junger Mensch so positiv über sein Daheim spricht. Wie war die Zeit im Ausland für Sie? Haben Sie nicht manchmal das Gefühl, wieder in die «Welt hinauszuziehen»? Wie gesagt durfte ich bereits gleich nach dem Schulabschluss meine künstlerische Ausbildung im Ausland starten. Ich ging nach Deutschland, nach Hamburg und wusste gleich: «Das ist es.» Es war nicht immer leicht, aber es war lehrreich, prägend und ich wusste stets, dass dies mein Weg ist. Die weiteren Jahre lernte ich viele interessante Orte auf der ganzen Welt kennen. Besonders in Erinnerung blieb mir meine Tour in China. Es war ein ganz besonderes Tourleben, ich fühlte mich sehr gut, gefragt, geschätzt. Und doch wusste ich immer, wo meine Wurzeln sind, was meine Werte sind. Und genau das macht mich als Person aus, zeigt meine Persönlichkeit auf. Im Herbst gehe ich zum Beispiel für zwei Wochen nach Amerika auf Tour. Es ist ein tolles Projekt, auf das ich mich sehr freue. Und ich freue mich auch, wenn ich dann wieder daheim bin.

«Ich schreibe gerne Songs für andere Künstler»

Welche Projekte liegen Ihnen besonders am Herzen? Ich schreibe gerne Songs für andere Künstler, ich bin gerne kreativ tätig. Ich muss nicht im Rampenlicht stehen. Es gibt aber etwas, was ich gerne ins Rampenlicht rücken möchte. Dies ist mein Engagement im sozialen Bereich. Ich möchte mit meinem Schaffen dazu beitragen, anderen hilfreich zur Seite zu stehen, die Inklusion und Integration zu fördern. Um welche Projekte geht es hier? Ich habe ein Kinderbuch geschrieben, welches zur Mobbingprävention beiträgt. Dies stelle ich beispielsweise an Schulen vor. Viele tolle Rückmeldungen bestätigen mir, wie hilfreich mein Kinderbuch «Die verrückte Reise von Pönkergüggel Tom und seinen Freunden» für Kinder und Erwachsene ist. Es ist mir auch ein besonderes Anliegen, Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene integrativ an Workshops teilhaben zu lassen. Wie finanzieren Sie derartige Projekte? Als Leiter des Südkulturpass sind damit im Zusammenhang stehende Projekte finanziell geregelt. Für meine weiteren inklusiven und integrativen Projekte bin ich, wie viele andere auch, auf Spenden angewiesen. Für mich ist es immer wieder schön, strahlende Gesichter bei meinen Workshops und weiteren Veranstaltungen zu erleben. Wenn nun auch immer mehr Inklusion und Integration betrieben sein kann, so ist der Kreis der strahlenden Gesichter noch grösser. Und das ist schön so.