Positive Entwicklung: Der Fischotter breitet sich im Rheintal weiter aus | W&O

Region vor 7 Stunden

Positive Entwicklung: Der Fischotter breitet sich im Rheintal weiter aus

Der Fischotter ist im Rheintal wieder heimisch. Immer häufiger tauchen in den Kantonen St.Gallen und Graubünden Nachweise der vom Aussterben bedrohten Art auf.

Von PD
aktualisiert vor 7 Stunden
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In der Schweiz lebten über 20 Jahre keine Fischotter mehr. Sinkende Fischbestände, Giftstoffe in den Gewässern sowie degradierte Gewässer wurden damals als Ursachen für sein Aussterben vermutet. Die Wiederbesiedlung des Fischotters in der Schweiz begann 2009, als ein Fischotter in eine Fotofalle im Kraftwerk Reichenau am Alpenrhein im Kanton Graubünden tappte.

Seither nehmen die Nachweise jährlich zu, schreibt die Staatskanzlei St.Gallen. Dies, mit einem Schwerpunkt entlang des Inns und des Alpenrheins in den Kantonen Graubünden und St.Gallen. Mittlerweile sind auch das Fürstentum Liechtenstein und Vorarlberg wieder besiedelt worden.

Nach knapp 50 Jahren wieder zurück

Am 29. September 2021 gelang der erste Nachweis eines Fischotters im Kanton St.Gallen nach seiner Ausrottung. In der Nähe von Haag konnte an einem Seitenlauf des Werdenberger Binnenkanals mittels einer Fotofalle, die für Bibernachweise gedacht war, ein Fischotter festgehalten werden.

50 Tage später, am 18. November 2021, tappte nur 15 Gewässerkilometer südlich von Haag ein weiterer Fischotter auf einem Biberdamm in eine Fotofalle, beim Mülbach in Azmoos. Nach 49 Jahren seien dies die ersten gesicherten Nachweise von Fischottern im Kanton St.Gallen gewesen. Der zuvor letzte gesicherte Nachweis aus dem Kanton St.Gallen stammte aus dem Jahr 1972 in Niederhelfenschwil.

Mittlerweile würden Fischotter vom Bodensee entlang des Alpenrheins und Umgebung bis zur Kantonsgrenze nach Graubünden nachgewiesen. Ein direkter Nachweis von Jungtieren im Kanton St.Gallen fehle jedoch bisher.

Rückkehr ist ein Hoffnungsschimmer

Die Rückkehr des Fischotters zeigt, dass noch genügend Fische in den Gewässern leben, damit er sich hier ernähren und weiter ausbreiten kann. Im St.Galler Rheintal befinden sich die letzten guten Bestände der bedrohten Fischart Äsche. Zudem wurden hier auch vermehrt Laichaktivitäten von Nasen nachgewiesen, eine vom Aussterben bedrohte Fischart.

Ob und wie sich der Fischotter auf diese Fischbestände auswirkt, bleibe im Moment noch offen. Vernetzte und strukturreiche Gewässer, wie sie durch Revitalisierungen geschaffen und gefördert werden, sind für die Koexistenz von Fischottern und Fischen auf jeden Fall dienlich. Aus Sicht der Biodiversität ist die Rückkehr des Fischotters eine erfreuliche Entwicklung, heisst es abschliessend.