Postauto-Strecke Buchs-Wattwil: Neu mit Umsteigen | W&O

Wildhaus 07.09.2023

Postauto-Strecke Buchs-Wattwil: Neu mit Umsteigen

Bisher konnten Reisende im selben Postauto von Wattwil bis nach Buchs durchfahren. Ab Ende 2024 müssen sie nun in Wildhaus umsteigen – auf ein neues, elektrisches Postauto.

Von Alain Rutishauser
aktualisiert am 07.09.2023

Die Postauto-Linie 790 in Richtung Buchs verkehrt stündlich ab dem Bahnhof in Wattwil. Knapp 90 Minuten und 37 Haltestellen später, befinden sich die Reisenden am Ziel.

Die Linie 790, die via Nesslau-Wildhaus rund 42 Kilometer zurücklegt, zählt damit zu den längeren Postauto-Strecken der Region. Ende 2024 wird damit jedoch Schluss sein. Dann müssen Mitfahrerinnen und Mitfahrer in Wildhaus umsteigen.

Wie das Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St. Gallen in seinem Bericht vom August schreibt, wird der Linienbruch aufgrund der für Herbst 2024 vorgesehenen «Elektrifizierung der Linie Buchs-Wildhaus» erfolgen. Der Kanton St. Gallen möchte ab 2025 alle Buslinien auf fossilfreie Antriebe umrüsten.

Leichte Lieferverzögerung bei den E-Bussen

Bis Wildhaus werden weiterhin Dieselbusse verkehren, von dort bis nach Buchs werden Ende 2024 elektrische Fahrzeuge in Betrieb genommen.

Ab Dezember 2024 wird ab der Haltestelle «Wildhaus, Dorf» ein elektrisches Postauto nach Buchs fahren.
Ab Dezember 2024 wird ab der Haltestelle «Wildhaus, Dorf» ein elektrisches Postauto nach Buchs fahren.
Sabine Camedda

Der Grund: Auf der Linie Wattwil-Buchs verkehren heute doppelstöckige Busse. Diese sind vorläufig noch nicht in der Elektroversion verfügbar. Patrick Ruggli, Leiter des kantonalen Amts für öffentlichen Verkehr, erklärt auf Anfrage:

Auf dem Linienast Buchs–Wildhaus hingegen reicht die Kapazität eines Standardbusses.

Die E-Busse werden aufgrund einer leichten Lieferverzögerung voraussichtlich im Dezember 2024 zum Einsatz kommen.

Viel mehr wird sich für die Bevölkerung nicht ändern, denn schon heute ist im Fahrplan in Wildhaus eine Standzeit vorgesehen. «Diese Zeit wird künftig für das Umsteigen genutzt», sagt Ruggli.

Die E-Bus-Strategie des Kantons St. Gallen

Wie das kantonale Amt für öffentlichen Verkehr in seinem Bericht vom August schreibt, möchte es in Zukunft Dieselbusse durch Fahrzeuge mit emissionsarmen Antrieben, insbesondere Elektrobusse, ersetzen. Der Kanton liess dazu eine Studie erarbeiten um aufzuzeigen, wie das Ziel «100 Prozent Elektrobusse oder Busse mit alternativen Antrieben im ÖV» am ehesten erreicht werden kann.

Ende 2021 lud das kantonale Amt die Transportunternehmen ein, bis im November 2022 aufzuzeigen, wie der Ersatz der bestehenden Fahrzeugflotte durch E-Busse in den nächsten Jahren erfolgen könnte. Bereits 2024 werden erste Dieselbusse durch Busse mit Elektroantrieb abgelöst. Ab 2025 soll auch in den weiteren Regionen die Umstellung auf Elektrofahrzeuge erfolgen und 2036 abgeschlossen sein.

Voraussichtlich werden an der Haltestelle Wildhaus, Dorf sieben Minuten für den Umstieg zur Verfügung stehen. Das Amt für Umwelt klärt derzeit ausserdem ab, ob eine Verlängerung der Linie Buchs-Wildhaus nach Unterwasser zweckmässig und möglich wäre.

Doppelstöcker werden erst 2031 ersetzt

Bis auch die doppelstöckigen Busse mit E-Postautos ersetzt werden, dauert es übrigens noch eine Weile. Die Doppelstöcker sind erst seit rund sechs Jahren in Betrieb. Damit ist die Abschreibungsdauer, die 12 bis 14 Jahre beträgt, noch lange nicht erreicht.

Eine Grobplanung der PostAuto Schweiz AG sieht vor, dass die Doppelstockbusse im Jahr 2031 ersetzt werden. Patrick Ruggli sagt: «Damit wäre dann die ganze Strecke Buchs–Wattwil elektrifiziert.»