Dichter Rauch quillt durchs Treppenhaus des Haupttrakts. Im Holzlager des Schulhauses Höfli im 1. Untergeschoss ist, laut Übungsdrehbuch, ein Brand ausgebrochen. Was nach Ernstfall aussieht, ist eine geplante, gross angelegte Evakuationsübung. Kurz nach 9.30 Uhr lösten am Donnerstag Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst gemeinsam mit der Schulführung das Szenario aus. Für gut 160 Schülerinnen und Schüler sowie über 20 Schulmitarbeitende begann damit ein aussergewöhnlicher Schultag.
Evakuierung erfolgte via Schiebeleitern
Insgesamt neun Klassen – von der 3. bis zur 6. Klasse – räumten das Schulhaus unter Anleitung ihrer Lehrpersonen oder mit Unterstützung der Rettungskräfte. Auch die Hauswartung und Schulleitung waren Teil der Einsatzübung. Mehrere Personen hätten über eine Schiebeleiter evakuiert werden müssen, da der Haupttrakt baulich nicht für einen Hubretter zugänglich ist.
Die Feuerwehr beteiligt sich an der unangekündigten Grossübung mit 25 Angehörigen. Feuerwehrkommandant Philipp Kaiser erklärt:
Solche Übungen sind entscheidend, um im Ernstfall rasch und koordiniert handeln zu können.
Dieses Mal habe grundsätzlich alles sehr gut funktioniert. Detailerkenntnisse würden zeitnah analysiert und wo nötig und möglich weitere Optimierungen vorgenommen.
Im Zentrum der Übung standen nicht nur die technischen Abläufe, sondern insbesondere die Kommunikation innerhalb der Klassen, mit der Einsatzleitung und zwischen den Organisationen. Ziel sei es gewesen, die Führungsstrukturen zu festigen, Absprachepunkte zu definieren, Rettungswege zu prüfen und Verbesserungspotenzial aufzudecken.
Ein für Rettungseinsätze herausforderndes Schulhaus
Das Schulhaus Höfli, dessen Haupttrakt 2012 saniert wurde, gilt wegen seiner speziellen Bauweise als besonders herausfordernd für Rettungseinsätze. Schulleiter Martin Derungs stellt aber erfreut fest:
Die Kinder haben super mitgemacht und ruhig reagiert.
Die Übung fand zum Schuljahresende statt, als der reguläre Unterricht bereits abgeschlossen war. Die Klassen waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt, was die Evakuation zusätzlich realistisch gestaltete. Denn alle Türen standen offen, der Rauch zog schnell durchs Gebäude.
Damit sich die Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler aufgrund des grossen Aufgebots an Rettungsfahrzeugen keine Sorgen um ihren Nachwuchs machten mussten, sind sie wenige Minuten vor Übungsbeginn via die Kommunikationsplattform «Pupil» auf die Übung aufmerksam gemacht worden.
Realitätsnahe Grossübung: Über 180 Leute aus Schulhaus Höfli evakuiert