In der Mitte der Bühne stand ein Flügel, umrahmt von 35 Musikern, die gerne gemeinsam musizieren. Nach einer kurzen Ansprache war die Bühne frei für den Dirigenten Camilo Sánchez Goméz und den Solisten Nicola Schöni aus Unterterzen.
Beethoven mit viel Gefühl und Fingerfertigkeit
Der Dirigent bereitete das Publikum mit seinen Erklärungen auf das erste Stück vor: das Klavierkonzert Nr. 5 von Ludwig van Beethoven. Dieses Konzertstück, das in drei Sätzen aufgeführt wurde, dauerte etwa 40 Minuten – doch beim Publikum sei nie Langeweile aufgekommen, so die Veranstalter.
Die unerwarteten Stimmungswechsel, Kontraste und tonalen Abweichungen überraschten immer wieder aufs Neue. Besonders beeindruckend war die Fingerfertigkeit des Pianisten und Solisten Nicola Schöni: bereits der erste Soloeinsatz mit dem chromatisch aufsteigenden Lauf begeisterte, und im Publikum war die Meinung schnell gemacht – Nicola Schöni beeindruckt durch technische Brillanz und sensible Interpretation. Im zweiten Satz stellten die gedämpften Streicher mit dem Bass das Hauptthema vor bevor der Solist wieder übernahm.
Der zweite Satz bot einen schönen Kontrast zum kraftvollen ersten Satz. Nicola Schöni interpretierte die Melodie mit viel Gefühl, während das Orchester eine zarte Begleitung lieferte. Dieser Satz ging nahtlos in das finale Rondo über, bei dem das Orchester einen triumphalen Schlusspunkt setzte. Nicola Schöni zeigte erneut sein Können, insbesondere in den schnellen Passagen, die er mit Leichtigkeit meisterte. Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovations.
Von melancholisch bis lebhaft
Nach einer kleinen Auflockerung, dem sogenannten Publikumslied und zwei Ballons, leitete der Dirigent in den zweiten, etwas anderen Konzertteil über. Mit der Pequeña Suite des kolumbianischen Komponisten Adolfo Mejia (1905–1973) entführte das Orchester das Publikum in die klangvolle Seele Kolumbiens. Die Suite bestand aus drei Sätzen, die jeweils auf verschiedenen traditionellen kolumbianischen Rhythmen basierten: ein langsamer, melancholischer Teil, gefolgt von einer Kombination aus Tanz und Marschmelodie, und zum Schluss eine lebhafte, rhythmische Melodie.
Das Publikum bedankte sich mit grossem Applaus für das Engagement der Musiker und das Konzert. Nach einer berührenden Zugabe mit «Melody» von Myroslav Skoryk ging ein musikalischer Konzertabend mit vielen Höhepunkten zu Ende.
Rheinklang spielte ein Konzert voller Kraft und Eleganz