Richtplan-Anpassung 2021: Sorgen zur geplanten Erweiterung Schollberg formuliert | W&O

27.02.2022

Richtplan-Anpassung 2021: Sorgen zur geplanten Erweiterung Schollberg formuliert

Die St. Galler Kantonsregierung hat die Anpassung 2021 des Richtplans erlassen. Darin geht es auch um die Erweiterung des Untertagabbaus in der Gemeinde Wartau.

Von armando.bianco
aktualisiert am 28.02.2023
Am Schollberg wird bekanntlich seit über 100 Jahren Gestein abgebaut, seit etwa 1985 im Untertageabbau. Geplant ist neu, den bestehenden Abbauperimeter und das vorhandene Kavernensystem in Richtung Südwesten zu verlängern. Die Abbaukapazitäten sollen um etwa einen Viertel erweitert werden. Das beim Abbau entstehende Haufwerk wird weiter veredelt zu Wasserbausteinen, Kiessandkomponenten für Strassenbau sowie Gesteinskörnungen zur Betonherstellung und Trockenmörtel.

Die Region befürchtet Staub, Lärm und Verkehr

In einer Stellungnahme zeigt die Gemeinde Sargans wenig Verständnis, dass in den Vorgaben für die nachgeordnete Planung nur das Thema Gewässerschutz aufgeführt ist. Deshalb hat die Sarganser Behörde beantragt, dass auch die Staub- und Verkehrsbelastung mit zu berücksichtigen sind. Unterstützende Worte bekommt Sargans (und Wartau) dabei von der Region Sarganserland-Werdenberg, welche dem kantonalen Richtplaneintrag nicht zustimmt.
 Der Untertageabbau im Schollberg soll um etwa einen Viertel erweitert werden.
Der Untertageabbau im Schollberg soll um etwa einen Viertel erweitert werden.
Bild: Urs Bucher
Die Region hat angeregt, konkrete Massnahmen aufzuzeigen, wie Staub, Verkehr und Lärm sehr stark reduziert werden könnten. Allfällig seien auch provisorische Lösungen einzubinden, die bisher im Kanton St. Gallen nicht opportun waren, etwa eine massive Temporeduktion auf der Kantonsstrasse. Die Kantonsregierung ihrerseits hat darauf geantwortet, dass die Richtplan-Anpassung 2021 nur die Erweiterung des unterirdischen Abbauperimeters betreffe, dabei gehe es nur um den Gewässerschutz. Die übrigen Konflikte, so betont die Regierung weiter, würde im Sondernutzungsplanverfahren und im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung behandelt.

Keine Konflikte mit Festung und früherem Eisenbergwerk

Die Grünen des Kantons St. Gallen haben beantragt, dass der Abbaustandort vor der Festlegung auf die Auswirkungen des zu erwartenden Schwerverkehrs überprüft wird. Eine Privatperson aus Sargans hat angeregt, dass auf Höhe Schollberg Ost ein neuer, separater Anschluss an die A13 realisiert wird, damit die Verkehrsbelastung in Sargans minimiert wird.
 Lärm, Staub und Mehrverkehr: Die Eingaben zur Richtplan-Anpassung gehen in diese Richtung.
Lärm, Staub und Mehrverkehr: Die Eingaben zur Richtplan-Anpassung gehen in diese Richtung.
Bild: Urs Bucher
Hierzu antwortet die Regierung, dass das Thema nicht Gegenstand der Richtplan-Anpassung sei. Allfällige Konflikte mit der ehemaligen Festungsanlage und dem früheren Eisenbergwerk waren nicht Gegenstand der Grobbeurteilung für den Richtplaneintrag. Keine zusätzlichen Belastungen sieht die Regierung in Bezug auf das BLN-Schutzgebiet Speer-Churfirsten-Alvier.