Risiko belohnt: Platz zwei in europäischem Turnier | W&O

Curling 13.09.2023

Risiko belohnt: Platz zwei in europäischem Turnier

Das Team Brauchli stürmte in den Final vor und verlor gegen den Junioren-Vizeweltmeister.

Von PD
aktualisiert am 13.09.2023

Am vergangenen Wochenende trafen zwölf  Junioren- und acht Juniorinnen-Teams am EJCT St. Gallen, das zur europäischen Junioren-Curling-Tour gehört, aufeinander.

Vier Teams aus der Schweiz nahmen daran teil, unter an­derem das Wildhauser / Zuger Team Lars Brauchli.

Mit vier Siegen in Folge in die K.-o.-Phase

In den Vorrunden gab es jeweils zwei Gruppen pro Geschlecht, die eine Round Robin spielen mussten. So mussten die Jungs über fünf Spiele und die Girls über vier Spiele sich für die sechs Finalplätze qualifizieren. Team Brauchli startete gut ins erste Spiel, doch die starken Japaner mit Skip Aoki konnten sich von End zu End steigern und holten sich den Sieg mit 7:3.

Danach folgten vier Siege aus ebenso vielen Partien: 5:4 gegen Craik (Schottland), 6:3 gegen Jaecklin (Schweiz), 8:7 gegen Junioren-Vizeweltmeister Kapp (Deutschland) sowie ein 9:2 gegen Mateijcek (Tschechien).

Geglückte Revanche gegen japanisches Team Aoki

Im Viertelfinal traf das Wildhaus / Zuger Team Brauchli nochmals auf das Team Aoki aus Japan. Womit klar war, dass das nochmals ein sehr schwieriges Spiel werden würde. Nach Spielhälfte stand es 2:2. Im sechsten End gelang es den Japanern, zwei Steine zu schreiben und brachten sich in eine gute Ausgangslage. In der Folge konnte das Team Brauchli den Rückstand zwar um einen Stein minimieren, der Konter der Japaner kam aber postwendend.

Im letzten  End hatte Wildhaus / Zug den Vorteil des letzten Steins und ging volles Risiko, um doch mindestens den Ausgleich zu erreichen. Mit dem einen oder anderen taktischen Fehler gerieten die Japaner stark in Bedrängnis – und das Team Brauchli schaffte tatsächlich mit einem Dreier-Haus den 6:5-Sieg und somit den Halbfinaleinzug.

Szene aus dem Halbfinalspiel gegen die tschechische Mannschaft Chabicovsky mit dem Wildhauser Lars Brauchli (hinten rechts).
Szene aus dem Halbfinalspiel gegen die tschechische Mannschaft Chabicovsky mit dem Wildhauser Lars Brauchli (hinten rechts).
PD

Neun Zentimeter waren ausschlaggebend

In diesem Halbfinal trafen die Wildhauser / Zuger auf das erstrangierte Team aus der Vorrunde, Chabicovsky aus Tschechien. Auch dieses Spiel war äusserst knapp – und nach Halbzeit lautete der Spielstand 2:1 für Wildhaus / Zug. Doch im sechsten End konnte der tschechische Gegner ein Zweier-Haus stehlen und kehrte das Spiel. Mit einem 3:4-Rückstand ging es schliesslich ins letzte End, wobei der Vorteil des letzten Steins beim Gegner lag.

Wiederum riskierte das Team Brauchli viel. Den letzten Stein platzierten die Wildhauser / Zuger so gut, dass der Gegner keine Chance hatte, diesen noch zu entfernen, und es gelang doch noch der Ausgleich. Nun musste ein Spielstein von jedem Team entscheiden, wer in den grossen Final einzieht. Da setzte sich das Team Brauchli durch, indem es den Spielstein um neun Zentimeter besser als der Gegner setzte und sich somit für den Final qualifizierte.

Chancenlos im Finalspiel

Im Final kam es erneut zur Partie gegen das deutsche Team Kapp. Der Junioren-Vizeweltmeister liess dieses Mal nichts anbrennen und spielte mit sehr hoher Perfektion. Dem wesentlich jüngeren Schweizer Team liess Kapp keine Chance, einen vernünftigen Spielaufbau zu gestalten und gewann den Final mit 8:1. Doch für das Team Brauch­li stellt der zweite Platz an diesem stark besetzten Turnier ein grosser Erfolg dar.

Im kleinen Final setzte sich Chabicovsky (Tschechien) gegen Carson (Schottland) durch.

Bei den Juniorinnen wurde das Team Xenia Schwaller ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann das Turnier vor dem St. Galler Team Isabel Einspieler.