Schoeller Textil verkauft Anlagen in Online-Auktion | W&O

Sevelen vor 8 Stunden

Schoeller Textil verkauft Anlagen in Online-Auktion

Nach mehr als einem Jahrhundert als einer der prägendsten Akteure der Schweizer Textilindustrie wird die Produktion der Schoeller Textil AG bekanntlich vollständig eingestellt. Im Zuge der Werksschliessung wird die industrielle Ausstattung in einer Online-Auktion veräussert.

Von AB/PD
aktualisiert vor 8 Stunden
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Damit beauftragt ist das international tätige Unternehmen Dome Auctions in Amsterdam, heisst es in einer Medienmitteilung. Die Online-Auktion umfasst über 150 Lose aus allen Bereichen der Textilproduktion. Vorverkaufsangebote sind bis am 19. Dezember möglich, die Auktion endet am 22. Januar 2026.

Eine Besichtigung der Angebote ist vor Ort möglich am 15. Januar, 10 bis 16 Uhr. Abgeholt werden können die ersteigerten Anlagen am 3. Februar, 9 bis 16 Uhr, an der Bahnhofstrasse 17 in Sevelen.

Diverse Anlagen von renommierten Herstellern

Zu den angebotenen Anlagen zählen unter anderem moderne Färbe- und Veredelungslinien, Spannrahmen, Trockner und Laminieranlagen, Labor-, Mess- und Inspektionssysteme, chemische Dosier- und Mischanlagen, Auf- und Abwickelsysteme und verschiedene technische Versorgungseinheiten. Viele der Maschinen stammen von renommierten Herstellern wie Benninger, Küsters, Monforts, Sperotto Rimar, Fong’s, Tecnorama und Noseda.

Das Geschäft mit Hightech-Textilien wird bekanntlich in enger Zusammenarbeit mit Formosa Taffeta Co. Ltd. in Asien weitergeführt. Die Traditionsmarke Schoeller soll fortbestehen und mit besseren Rahmenbedingungen künftig auch wieder wachsen können, sagte das Unternehmen bei Bekanntgabe der Schliessung. Mit der Online-Auktion öffne man diesen Industriewert «für ein globales Publikum» und schaffe die Möglichkeit, «dass die Anlagen an Produktionsstandorten weltweit weiter Wert schaffen», heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Eine Arbeitgeberin mit langer Geschichte

Das Unternehmen hat die industrielle Entwicklung im Werdenberg über Jahrzehnte massgeblich mitgeprägt. Die Schliessung des Werks in Sevelen stellt einen bedeutenden Einschnitt für die Region dar, war die Firma doch über Jahrzehnte ein wichtiger Arbeitgeber.

Als Gründe für die Schliessung wurden gegen Ende 2024 die «hohen Lohn- und Energiekosten, der starke Franken und die seit der Coronapandemie anhaltend schlechte Marktsituation» genannt. All diese Faktoren würden es in einem schwierigen Umfeld verunmöglichen, «selbst hochspezialisierte Gewebe in der Schweiz kostendeckend zu produzieren».