Schreiner im Kanton St. Gallen rücken näher zusammen | W&O

Wildhaus 14.05.2024

Schreiner im Kanton St. Gallen rücken näher zusammen

Der Schreinerverband des Kantons St. Gallen verjüngt seinen Vorstand. Und der Austausch soll gestärkt werden.

Von PD
aktualisiert am 14.05.2024
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Rund 120 Betriebe gehören dem Schreinerverband des Kantons St. Gallen an. Dieser hielt kürzlich seine GV ab. Für Urs Hungerbühler aus Herisau war es die erste Versammlung als Präsident.

In seinem Jahresbericht wies er darauf hin, dass die Wechsel im Präsidium und der Geschäftsstellenleitung dazu genutzt wurden, um die bestehenden Strukturen von allen Seiten zu beleuchten.

Die über Jahrzehnte gewachsene Organisation solle jedoch auf keinen Fall komplett verändert werden. Im Gegenteil. Urs Hungerbühler sagt:

Für künftige Anpassungen wollen wir uns die dafür nötige Zeit nehmen, um nicht nach kurzer Zeit zukunftsweisende Entscheidungen wieder ändern zu müssen.

Dem neuen Präsidenten liegt besonders am Herzen, dass der Austausch der Mitglieder der fünf Untersektionen verstärkt und verbessert wird.

Ein erster Schritt in diese Richtung wird die Zusammenlegung der bisher zwei Lehrabschlussfeiern in Buchs und Gossau zu einer einzigen Abschlussfeier sein.

Dieses Jahr wird sie voraussichtlich in Uzwil stattfinden.

Paul Stricker aus Grabs in den Vorstand gewählt

Die statutarischen Geschäfte wurden allesamt diskussionslos genehmigt. Als neuen Chefexperten wurde vom kantonalen Gewerbeverband Prisco Egli aus Niederstetten gewählt.

Damit löst er den in Berneck lebenden Charles Odermatt ab. Dieser engagierte sich während 29 Jahren im Vorstand. Er sagte bei seiner Verabschiedung lachend:

Als ich das erste Mal einen Lehrling zur Abschlussprüfung aufbieten musste dessen Vater ich schon aufgeboten hatte, merkte ich, dass es Zeit ist das Amt in jüngere Hände zu geben.

In Prisco Egli, dem Gewinner der Goldmedaille an den World Skills 2013, hat Charles Odermatt einen würdigen Nachfolger gefunden.

Dieser gehört dem Vorstand bereits als Obmann der überbetrieblichen Kurse an. Ebenfalls aus dem Vorstand ausscheiden wird Cornelius Jäger aus Vilters.

Als künftiger Vertreter der Untersektion Sarganserland-Werdenberg wurde Paul Stricker aus Grabs gewählt.

Weiter wird Niklaus Amrhein aus Oberuzwil im Vorstand Einsitz nehmen. Er vertritt künftig die Untersektion Untertoggenburg-Gossau.

Regierungsrat Beat Tinner freut sich als ÖV-Minister, dass die Schreiner ihr Kompetenzzentrum direkt am Bahnhof realisieren.

Der Volkswirtschaftsdirektor unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des einheimischen Holzes als nachhaltiges und ökologisches Baumaterial.

Dabei erinnerte er an den Verein Lignum, welcher die Waldwirtschaft, die Holzindustrie, den Schreinerverband und andere Akteure zusammenschliesst und Synergien nutzt. Beat Tinner ist überzeugt:

Damit können gemeinsame Projekte geschaffen werden, die mehr Wirkung erzielen.

Mit der Vergabe des Prix Lignum werden herausragende Holzbauten und Holzarbeiten ausgezeichnet. Dieses Jahr waren gleich sechs Schreinerarbeiten und 20 Holzbauten im Kanton St. Gallen für den Preis nominiert.

Kompetenzzentrum: Bau soll nächstes Jahr starten

Schulleiter Ferdinand Riederer aus Valens nutzte die GV, um über den aktuellen Stand der Vorarbeiten für das in St. Margrethen entstehende Schreinerkompetenzzentrum zu orientieren.

Dieses wird künftig die heute zwei Schulstandorte und drei Kurszentren unter einem Dach vereinen.

Um die sich stark verändernden Bedürfnisse an die Räumlichkeiten von Bildungsinstitutionen ins Projekt einfliessen zu lassen, hat der Schreinerverband vor zwei Jahren in der Planung einen Zwischenstopp eingelegt und mit der Hochschule für Technik und Architektur in Luzern das Projekt in einer Bachelor-Arbeit bearbeiten lassen.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind in das nun vorliegende Projekt eingeflossen. Ziel ist es, dass anfangs 2025 mit der Realisierung des Neubaus begonnen werden kann.

Im Anschluss an den offiziellen Teil begaben sich Schreiner und Gäste zum Apéro ins Klanghaus am Schwendisee. Das sich im Bau befindende Holzgebäude stiess bei den Fachleuten auf grosses Interesse.